Steigt bei dem folgenden Beispiel (VWL) die Menge und sinkt der Preis?

4 Antworten

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Wie wirkt sich im Allgemeinen eine Erhöhung des Marktangebotes auf das Marktgleichgewicht der vollkommenen Konurrenz aus?

a) die gehandelte Menge und der Preis steigen.
b) die gehandelte Menge steigt und der Preis sinkt.
c) die gehandelte Menge sinkt und der Preis steigt.
d) Die gehandelte Menge und der Preis sinkt.

Das ist einfach zu sehen:
Wie bei Aktien (z.B. Split 3 Aktien statt einer) ist bei einer Erhöhung des Angebots mit einem Fall des Preises zu rechnen. Noch einfach wäre das Beispiel Gold. Wenn man jetzt z.B. entdecken würde, dass man doppelt soviel Gold auf der Welt hat, als bisher, dann ist Gold quasi im Überschuss vorhanden und der Wert sinkt. Wenn also andere Angebote steigen, dann wird der Preis also sinken.

Aber sowas findest du auch in jedem VWL-Buch auf den ersten Seiten, wenn du die Kurven aufmalst. Dann wirst du in diesem Fall sehen, dass sich der Break-Even-Point nach unten verschiebt in Bezug auf den Preis.

Angebotskurve nimmt mit Preis zu also sieht so aus >  /   

Nachfragekurve nimmt mit Preis ab > \    

Zusammen ergibt das so ein x > X

Angebot steigt , d.h. es gibt zu jedem Preis mehr Angebot , d.h. Angebotskurve verschiebt sich parallel nach rechts und damit schneidet Angebotskurve die Nachfragekurve weiter rechts und weiter unten, d.h. im neuen Schnittpunkt (= neues Marktgleichgewicht) ist der Preis geringer und die Menge größer als vorher.

Fall a) Menge und Preise steigen

Anomales Verhalten des Nachfragers: Der englische Nationalökonom hat schon im 19. Jh. in Londoner Armenvierteln festgestellt, dass der Brotver-brauch mit steigendem Brotpreis angestiegen ist. Die Arbeiter konnten sich höherwertige Lebensmittel nicht mehr leisten und mussten deshalb mehr Brot konsumieren (Giffen-Fall) .

Snobs kaufen gerade Güter, die im Preis steigen, um sich von der Masse sozial abzuheben (Snob-Effekt).

Die gleiche Stoffqualität wird in verschiedenen Textilgeschäften zu unter-schiedlichen Preisen angeboten. oft werden dann die teureren Stoffe mehr gekauft, weil man eine bessere Qualität vermutet (Qualitätsvermutungs-effekt).

Fall b) Menge steigt, Preis sinkt

Normales Verhalten des Nachfragers: Bei steigendem Preis eines Konsum-gutes wird der Haushalt normalerweise weniger von diesem Gut kaufen und auf andere Güter ausweichen. In jedem Fall wird der Haushalt bei fallenden Preisen eines Konsumgutes die Nachfrage ausweiten, weil er sich nun eine größere Menge leisten kann.

Fall c) Menge sinkt, Preis steigt

Aufgrund einiger Nachrichten in der letzten Zeit gibt es in diesem Jahr eine schlechte Apfelernte. Das bedeutet: die angebotene Menge von Äpfeln wird sinken, der Preis jedoch wird steigen. Dieses Beispiel ist häufig bei landwirt-schaftlichen Produkten festzustellen.

Fall d) Menge sinkr, Preis sinkt

Modewechsel, Änderung der Geschmacksrichtungen von Konsumenten führen dazu, dass bei sinkender Menge auch die Preise sinken.

Andere Bestimmungsgründe:

Abhängigkeit vom Preis anderer Güter: substitutive, komplementäre, indif-ferente Güter

Abhängigkeit der Menge von der Konsumsumme

Exkurs: Bestimmungsgründe der Nachfrage

- Preis des nachgefragten Gutes, - Preis anderer Güter, - Konsumsumme,    - Bedarfsstruktur 

Zur Konsumsumme ist zu bemerken: Wie viele Güter werden über Kredite und nicht von der zur Verfügung stehenden Konsumsumme finanziert. Das wird in der Volkswirtschaftstheorie nicht genügend beachtet.                                                                      

Eine Ausweitung des Angebots führt zu sinkenden Preisen und einer Erhöhung der gehandelten Menge.

joejoejapadu123 
Fragesteller
 21.09.2016, 21:46

Danke für die Hilfe!! :-)

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Lupuspassus  15.11.2017, 15:22

Das ist zu kurz gesprungen: Es gibt unterschiedliche Konstellationen, bei denen u. a. auch eine Auweitung des Angebotes steigende Preise zur Folge haben kann.

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