Steht in der Bibel, dass die Frau Besitz ihres Mannes ist?

26 Antworten

Exodus 20:17 " Begehre nichts, was deinem Mitmenschen gehört, weder seine Frau noch seinen Sklaven oder seine Sklavin, sein Rind oder seinen Esel oder sonst etwas, das ihm gehört!"

Dieser Vers kann durchaus so verstanden werden, dass die Frau zum Eigentum ihres Mannes gehört.

 

Nein, das steht so nicht in der Bibel. Die Bibel sagt zwar - im AT und im NT -, daß die Frau dem Mann untergeordnet ist, sie ist aber kein Besitz, es sei denn, sie ist keine Ehefrau sondern eine Sklavin. Sie hat eigene Rechte und eigenen Besitz, kann auch selbstständig Rechtsgeschäfte tätigen, steht aber dennoch quasi unter der Vormundschaft ihres Vaters oder Ehemannes. Damit stand die Frau der Antike im biblischen Umfeld besser da als in den umgebenden Kulturen mit Ausnahme vielleicht der ägyptischen. Die Christen der meisten Konfessionen gehen davon aus, daß Frau und Mann einander ebenbürtig sind und mit der Ehe ein partnerschaftliches Verhältnis eingehen, sozusagen auf Augenhöhe. Das Rechtsverhältnis der Ehe in Mitteleuropa ist viel mehr vom kulturellen Erbe bestimmt worden als von den Vorstellungen der frühen Christenheit. So stand z. B. die Frau im frühen und Hochmittelalter im deutschen Sprachraum unter der "Munt" des Mannes (das Wort gibt es noch im Begriff "Mündel"). Dieser Rechtsstatus leitet sich aus der Kultur der germanischen Stämme her, ebenso das Wort dafür. Es bedeutet, daß eine Frau keine eigenen Rechtsgeschäfte tätigen kann, daß sie öffentlich nicht "mündig" ist, daß ihr die Kinder nicht selbst gehören, die sie mit ihrem Mann hat und daß sie nur über das Vermögen verfügen kann, das sie als Mitgift und Morgengabe oder Kranzgeld bekommen hat, als sie heiratete. Was sie erarbeitet im Lauf der Ehe, gehört rechtlich dem Ehemann. Gegen dieses Recht half auch die Christianisierung nichts, obwohl es nicht biblisch begründet werden kann. Das Verhältnis zwischen Frau und Mann wurde weitgehen von solchen sehr alten Vorstellungen und Rechten bestimmt, bis die Wahlrechts- und Emanzipationsbewegungen erstmals auftauchten; das war etwa zum Ende des 18. Jahrhunderts. Von da an gibt es auch erste Ansätze, den Status der Frau und Ehefrau unter biblischen Aspekten zu untersuchen. Doch erst zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts setzte sich auch die Gleichberechtigung unter Ehepartnern weitgehend durch; noch in den 80er Jahren wurde beispielsweise heftig diskutiert, ob eine Vergewaltigung innerhalb einer Ehe wirklich als Vergewaltigung angesehen und bestraft werden könne. Es gibt also auch heute noch viel zu tun, zwar nicht rechtlich, aber doch in den Köpfen vieler Menschen, auch in den Köpfen von Christen. ;-) Gruß, q.


kwon56  31.03.2011, 15:53

...es gibt vieles zu tun; packen wir es an!

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Eine klare Antwort auf diese Frage liefert Richter 19. Die Zweitfrau ist ihrem Mann davongelaufen und zu ihrem Vater geflüchtet. Ihr Mann holt sie sich zurück. Auf der Rückreise kommen die beiden in eine Stadt und werden dort von einem Einwohner als Gäste aufgenommen. Da versammeln sich die anderen Stadtbewohner vor dem Haus und verlangen, dass der Reisende ihnen ausgeliefert wird, damit sie Unzucht mit ihm treiben können(!). Der Gastgeber schützt aber seinen Gast und bietet den Unruhestiftern an, ihnen statt dessen seine jungfräuliche Tochter oder die Zweitfrau des Gastes zu geben (!!). Das hört der Reisende und stößt dann seine Zweitfrau vor die Tür (!!!), die daraufhin von den Männern der Stadt bist zum Morgengrauen **********.....  Am nächsten morgen hat sie sich zurück bis zur Türschwelle geschleppt und bricht dort tot zusammen. Ihr Mann will wieder aufbrechen und ruft sowas wie "Los Weib, weiter geht`s" (!!!!), aber die rührt sich nicht mehr.

Da nimmt der Mann sein Messer, schneidet die Frau in 12 Teile (!!!!!) und schickt jedem Stamm Israels einen davon. Und alle Leute, die so einen Teil sehen sagen: "Solches ist nicht geschehen noch gesehen, seit der Zeit die Kinder Israel aus Ägyptenland gezogen sind, bis auf diesen Tag(!!!!!!!!!). " Öhm, und dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen! :D


kwon56  31.03.2011, 15:57

Die Gastfreundschaft war denen damals so heilig, dass sie soetwas machten. Aber was dann passiert, gab es noch nicht.

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und sie soll ihm angehören

steht im at

Untergeordnet schon! Aber die beiden sollen sich ergänzen! 1.Mose 2:24:"Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen, und er soll fest zu seiner Frau halten, und sie sollen e i n Fleisch werden."

In 1. Mo 2: 20 heißt es:"Da gab der Mensch allen Haustieren ... Namen, aber für den Menschen fand sich keine Gehilfin als sein Gegenstück."

Gehilfin = Geh! Hilf ihm!!  ;-)