Sollten Jugendliche während ihrer Schulaufbahn einverpflichtendes Praktikum ineinem Altenheim machen

7 Antworten

Nein.

Wer nicht wirklich an dem Beruf interessiert ist verhält sich dort oft schlecht oder nimmt das ganze nicht ernst. Sollen die Bewohner im Heim alle paar Wochen eine neue Person vor sich stehen haben? Da geht es um Menschen und nicht um irgendwelche Gegenstände. Davon abgesehen darf eine Minderjährige Person in dem Beruf kaum was machen. Irgendwo wäre es ja gut wegen dem sozialverhalten, Minderjährige haben aber nur wenig Kontakt zu den Bewohnern und lernen die Aufgaben einer Altenpflegerin kaum kennen. Da sollte man vielleicht was anderes im sozialen Bereich machen, man sollte keine Jugendlichen zum Umgang mit alten und/oder kranken Menschen zwingen. Wie würdest du dich denn fühlen wenn es dir nicht gut geht und dann da andauernd irgendwelche Jugendlichen die oft keine Interesse am ganzen haben rumrennen? Wenn man am Beruf interessiert ist spricht ja nichts gegen ein Praktikum, aber es ist nicht gut da desinteressierte jugendliche rumrennen zu lassen. Man muss dabei immer an die Bewohner denken, die sind oft mit neuen Leuten überfordert und das Wohlbefinden leidet auch oft darunter wenn immer neue Leute da sind die sie nicht kennen. Ich fände es sehr gut wenn generell ein Praktikum im sozialen Bereich zur Pflicht wird, aber nicht immer bei den Herrschaften im Heim, die fühlen sich dann ja auch als wären sie im Zoo.

Lg MsJaasy

Grundsätzlich begrüße ich es, wenn junge Menschen die Pflege erklärt bekommen, Einblicke bekommen. Aber diese Einblicke müssen "aufbereitet" sein. 1. Es darf kein Bewohner/keine Bewohnerin irritiert werden durch junge Menschen, die inadäquat agieren/reagieren! 2. Die Jugendlichen dürfen nicht in Situationen geraten, in denen sie nur inadäquat agieren/reagieren können, weil sie menschlich/fachlich (noch) nicht in der Lage sind, RICHTIG zu agieren/zu reagieren! 3. Es darf keine "heile Welt" vorgespielt werden, sondern die Realität. Es dürfen nicht "Wohlfühltage" werden die Jugendliche in Altenheimen verbringen. Es dürfen aber auch keine traumatisierenden Erlebnisse gemacht werden. Es gilt, die Herausforderungen dieser Arbeit zu zeigen, aber auch die schönen Momente. Es gilt, den Jugendlichen zu vermitteln, dass Kompetenzen erworben/geschult werden müssen, bevor in der Altenpflege gearbeitet werden kann. Es gilt, den Jugendlichen zu vermitteln, wie spannend und befriedigend diese Arbeit sein kann. 4. Wenn solche Maßnahmen geplant werden, dann müssen dazu auch Ressourcen bereitgestellt werden: BegleiterInnen/MentorInnen, die auf diese spezielle Aufgabe geschult sind, die sich Zeit nehmen können. Diese Menschen müssen Praxiserfahrung haben und gut reflektiert sein. Und sie müssen pädagogisches Geschick haben und Training erfahren haben!!! Ansonsten werden solche Programme im besten Fall ein Schuss in den Ofen und im schlechteren Fall ein Desaster für die jungen Menschen/die Altenpflege!

Pardon, DAS soll eine "gute Frage" sein? Geht´s noch? Bin ich im falschen Film? Was ist das denn für eine Debatte...?

Zwangspflicht versus Zwangsbeglückung - NEIN : Will man damit lebenslange Traumata auf BEIDEN Seiten - bei den zwangsverpflichteten Jugendlichen (unter 16) UND den zwangsbeglückten Alten (80+) - erzeugen? Vom "sozialen Lernen" kann doch unter solchen Umständen absolut KEINE REDE sein !!!

BEIDE Seiten haben zudem ein gesellschaftliches SCHUTZ-Bedürfnis - natürlich auch voreinander in einer inhumanen Zwangskonstellation wie dieser! Wir würden ein (teures) Heer von Psycholog/innen, pädagogisch geschulten Praxisanleiter/innen usw. benötigen, denn die Jugendlichen müssten schon allein aus rechtlichen Gründen unter STÄNDIGER AUFSICHT UND BEGLEITUNG stehen - wie soll denn das bei den derzeitigen schäbigen Personalschlüsseln in den Altenheimen jemals möglich sein?

Und wer schützt mich als dementen Alten vor der ganztägigen unerwünschten Präsenz dieser Rasselbande "aus einer anderen Welt" ? Das ohnedies schon überlastete, weil zu knapp vorhandene Pflegepersonal..?

Bitte ergänzend unbedingt nachlesen: Prof. Dr. Klaus Dörner, ehemals leitender Arzt des Psychiatrischen Landeskrankenhauses Gütersloh und Professor für Psychiatrie der Universität Witten-Herdecke hat (neuerlich) ein sehr wichtiges Buch veröffentlicht: "Helfensbedürftig: Heimfrei ins Dienstleistungsjahrhundert". Paranus Verlag (2012). ISBN-13: 978-3940636188 .

Mit zutiefst erschrockenen Grüßen aus Österreich

Erich M. Hofer, Netzwerkmoderator - PflegeNetzWerk >AustroCare< - www.LAZARUS.at

EIn einverpflichtendes Praktikum ist generell für die Schulzeit sinnvoll, das man das aber zwingend in einen Altenheim machen soll oder muss ist die falsche Richtung.

Besser wäre es, wenn sich Jugendliche vorstellen könnten, in diesem Bereich später einen Job zu haben hier über das Praktikum feststellen können, ob das eventuell was für sie ist.

Generell sollten verpflichtende Pratikas von der Schule eher so gestaltet werden, das die Jugendliche überlegen sollten, womit Sie später ihr Geld verdiennen wollen und in diesem Bereich ein Praktikum machen sollten --> und dies mal länger als die üblichen ein bis zwei Wochen. Mancher geht in die Pflege / andere wiederum ins Handwerkliche z.B.

Ja!!!

Begründung: Soziales Verhalten wecken, Respekt vor alten Menschen. Diese alten Menschen haben früher, als sie jünger waren, unter Umständen mehr geleistet als so mancher junge Mensch heute.


Kleptonikes 
Fragesteller
 03.01.2013, 12:57

Danke :)

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