Sind Stadtteile wie Berlin Neukölln, Köln Chorweiler usw noch zum wohlfühlen?

Das Ergebnis basiert auf 9 Abstimmungen

Ich fühle mich dort nicht wohl (warum?) 67%
Ich fühle mich dort wohl (warum?) 22%
Geht so 11%

4 Antworten

Ich fühle mich dort wohl (warum?)

Ich wohne zwar in keinem von diesen Gebieten, jedoch vergleichbar. Ich bin hier aufgewachsen. Da wurde der Stadtteil erst gebaut und war voller Hoffnung - nicht voller Vorurteile! Jeder konnte also aus seinem Leben machen, was er/sie für richtig hielt - dabei aber preiswert wohnen - mit allen Annehmlichkeiten wie Ärzten, Einkaufsmöglichkeiten, Kitas und Schulen, Vereinen - sogar Grün. Und da es alle Schulen gab (Grund, Haupt, Real und Gymnasium), konnte sich eben auch jeder bilden! Man musste es nur tun. Und ich meine, wer Bildung hat, kann nicht nur überleben, sondern sehr gut leben, sein Eigentum hier kaufen und sich mit denen anfreunden, die auf demselben Niveau sind. In meinem Stadtteil gibt es nämlich weiterhin ALLES! Ja - es mag viele Hartz-4-Empfänger geben. Man kann sogar Kontakt zu ihnen haben, ohne abgeknallt zu werden! Es kommt drauf an, wie man ihnen begegnet. Dann gibt es auch Respekt. Und dann gibt es keine Angst. Dann kann man sogar miteinander grillen im Sommer.

Alle, die anderes behaupten, leben nicht in solchen Stadtteilen. Sie sehen nur die Schlagzeilen und den Müll, der herumliegt (nicht überall!). Sie haben Vorurteile vom Feinsten - aber kein Interesse daran, sich wirklich zu informieren.

Geht so

Bin selbst in sonem Ghetto groß geworden. Ist ziemlich herunter gekommen, besonders seit 2015.

Fast jeden Tag stank es im Hochhaus nach Gras, mindestens einmal die Woche hörte man das Martinshorn. Nachts dachte man sich, man ist in Afrika oder in der Türkei, von deutschen keine Spur. Die meisten Menschen dort waren zwar klar, freundlich aber ungebildet.

Aber irgendwie gehört es zu mir dazu und es ist mir lieber als eim Bonzenviertel nur mit abgehobenen Deutschen.

Ich fühle mich dort wohl (warum?)

Ich arbeite in so einem Kiez.

Mir gehts prima dort - Gespräche mit dem türkischen oder arabischen Bäcker mit Deuten, Zeigen und etwas Geld vorzählen, sind kein Problem für mich. Dafür gibts lecker Baklava, Honigkuchen oder anderes Backwerk.

Der arabische Barbier ebenfalls kein Problem - auf das Foto zeigen und der Mann macht sich ans waschen und schnippeln. Das ganze zu akzeptablen Preisen.

Der postsowjetische Späti-Verkäufer sehr nett und mit akzeptablen Deutschkenntnissen. Bisschen plaudern, Tee trinken, abendlich entspannen. Wenn man die Leute in seinem Kiez kennt, kann es sehr gemütlich sein.

Das einzige womit ich nichts anfangen kann, sind Shisha-Bars, aber mich zwingt ja schließlich auch niemand dort reinzugehen.

Kommt darauf an, welchen kulturellen HIntergrund du hast und ob du der verbreiteten Religionsgemeinschaft angehörst oder nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung