Sind Gibson Les Paul Gitarren ihr Geld wert?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich hatte eine Gibson Les Paul Studio 2013 (schwarz mit Chrom-HW). Mit der Qualität war ich sehr zufrieden, die Gitarre war tadellos verarbeitet. Einzig der Tonabnehmer-Schalter begann nach 2-3 Jahren etwas zu streiken. Sonst war ich sehr zufrieden, habe sie jedoch vor Kurzem verkauft, weil ich mehr der Tele-/Strat-Freund bin und die Les Paul zuwenig gespielt hatte. Im Internet gibt es aber Meldungen über Qualitätsmängel, die ich selbst aber nicht bestätigen kann.
Für Gibson zahlt man sicher auch für den Namen. Vergleiche mit Epiphone finde ich aber schwierig, weil nur Gibson-Gitarren innerhalb der Firma Gibson produziert werden. Epiphone gehört zwar zur gleichen Firma, die Gitarren werden aber durch (teilweise wechselnde) Auftragsfertiger produziert, die nichts mit Gibson zu tun haben. Eine Epiphone ist also nicht eine billige Gibson, sondern eine bei einem externen Fertiger in Auftrag gegebene Gitarre, die ein Epiphone-Logo hat und einer Gibson ähnelt.
Dies ist nichts Schlechtes, die Gitarren sind je nach Modell gut und sicher preiswerter als eine Gibson. Es kommt wirklich darauf an, ob Dir eine 'echte' Gibson den Preis wert ist.
Ich hatte damals die Studio gewählt, weil ich eine Gibson Les Paul wollte, mir dekorative Elemente nicht wichtig waren und darum günstiger im Preis war, sie aber mit einer Standard qualitativ trotzdem mithalten konnte.

Das ist, wie auch mit Autos und allem anderem, eine persönliche Identifikationssache. Ich persönlich identifiziere mich mit Gibson Gitarren, weil die einfach cool sind. Bei Gibson gilt es aber grundsätzlich, dass man die Eine Bestimmte erst finden muss. Ich selbst spiele nur Gitarren aus dem Custom Shop und zahle auch gern mal 8000€ für eine Gitarre. Aber selbst in diesem Preissegment, muss man vor Ort testen. Die Gitarre in die Hand nehmen, spielen, am besten mit identischem Equipment wie sonst auch. Stellt man zehn angeblich identische Gibsons nebeneinander, wird man definitiv Unterschiede feststellen, die es gilt herauszufinden um sein persönliches Instrument zu finden. Deshalb rate ich IMMER!!! dazu, sich die Zeit zu nehmen und zu einem großen Musikhaus zu fahren. Wem das zu viel Aufwand ist, dem unterstelle ich zu wenig Leidenschaft für Gitarren und der kann sich auch etwas günstiges kaufen, weil er wahrscheinlich eh keinen Unterschied merkt...


Schmeilie  02.09.2016, 23:21

Obwohl man auch für "was günstiges" besser in den Laden geht um komplett glücklich und zufrieden zu sein, würde ich sagen... ;)

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Rocknrollposer  03.09.2016, 09:45
@Schmeilie

Ja, natürlich. Es ist grundsätzlich immer das Beste, wenn man sich vor Ort das Instrument/Pedal oder was auch immer anschaut, antestet und sich beraten lässt.

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Hi ;)

Also ich habe eine sehr hohe Meinung von Gibson E Gitarren. Ich selber habe mittlerweile 4 Stück, vom unteren Preissegment 600€ bis 2000€ (darunter auch zwei Juniors). Natürlich bezahlt man extra, dass auf der Kopfplatte Gibson steht, aber ich hatte in all den Jahren mit meinen Klampfen keinerlei Probleme, alles funktioniert noch so wie es soll. Also von der Qualität bin ich von Gibson überzeugt (bis auf das G-Force system...).

Warum ich nicht zu epiphone greife? Weil zumindest die Modelle die ich in der Hand hielt einfach nicht an die Qualität von Gibson rankamen, hier wackelte was, da war die Lackierung nicht gut...

Kann natürlich sein das ich auch nur Pech hatte, aber seis drum. Ich warte lieber bis ich mir eine Gibson holen kann, solange der Preis noch "angemessen" ist, weil mehr als 2000€ für EINE Gitarre würde ich dann auch nicht bezahlen wollen.

Lg

Ja, da ist was dran.

Bei Gibson zahlst du einen erheblichen Teil für den Namen. Die meistverkauften Produktlinien sind in Großserie tausendfach gefertigte Industriegitarren, die in selber Qualität von anderen Herstellern mit weniger teuren Namen sehr viel günstiger angeboten werden.

Die aktuelle Firmenleitung hat zudem frühere Qualitätsansprüche längst zugunsten von Marktanpassungen aufgegeben.

Insgesamt bietet Gibson eigentlich nur noch bei den Topmodellen im Preisbereich eines Kleinwagens die gewohnte Qualität.

Ich bin selber ein großer Freund von klassischen Gibsons. Als ich mir vor einigen Jahren eine akustische Gibson kaufen wollte, wurde es dann eine The Loar - die war besser verarbeitet, hatte bessere Mechaniken und war vom Klang her identisch mit dem vielfach teureren Gibson-Modell. (Gibson Bluesking für über 2000€ gegen The Loar LH 200 für keine 300€). Und als ich mir eine Jazzgitarre ES175 kaufen wollte, spielte ich die ES175 von Gibson gegen die firmeneigene Konkurrenz einer ES175 von Epiphone. Materialien, Hardware, Lacke, Verarbeitung, Sound war absolut kein Unterschied, nur kostete die Gibson den mehrfachen Preis der Epi - bei ansonsten völliger Identität (bis auf unterschiedliche Saitenhalter und anders geformte Kopfplatte).



PuNk4M3 
Fragesteller
 01.09.2016, 13:03

Vielen Dank! Mich verwirrt es einfach wie auf Websites die Reviews zu Gibson Gitarren so positiv ausfallen (Thomann etc.) aber Instrumentenhändler das Gegenteil aussagen.

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OnkelSchorsch  01.09.2016, 13:05
@PuNk4M3

Wer dreitausend Euro für eine Gitarre ausgegeben hat, die er mit anderem Firmennamen auch für siebenhundert hätte bekommen können, wird nur selten zugeben, dass er beim Kauf einen Fehler gemacht hat.

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