Sind beschnittene Jungs einfacher zu erziehen?

12 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das trifft ganz sicher nicht zu. Dieses Gedankengut in den USA kommt noch aus der Zeit, als Mr. Kellogg (googeln!) und andere prüde Zeitgenossen propagiert haben, dass die Beschneidung von Jungen die Onanie eindämmt oder gar verhindert. Da damals die Prüderie in allen „zivilisierten“ Ländern (ganz besonders in den englischsprachigen) sehr verbreitet war, galt die SB als Ursache von allerlei Problemen und Krankheiten; dazu zählte auch der „Ungehorsam“ und sogar das „Kriminell werden“. Dem Vorgang der Beschneidung wurde bereits eine „disziplinierende“ Wirkung beigemessen; und dem Beschnittensein eine solche, die von „untugendhaften Pfaden“ abhält.

All das ist natürlich blanker Unsinn. Dass das Beschnittensein (durchaus auch nach einer rein prophylaktischen Beschneidung) dennoch durchaus erhebliche Vorteile haben kann, hat damit jedenfalls nichts zu tun.

Berufs- und forschungsbedingt (siehe auch mein Profil) könnte ich hierzu Romane schreiben, habe mich aber erst mal auf „wenige Kernsätze in einfacher Sprache“ beschränkt. Auf konkrete Nachfrage gern mehr dazu.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Urologe/Androloge, in Praxis und Forschung tätig

hah nein, das stimmt nicht-

Ein kleinss Stückchen Gewebe, das da ist oder entfernt wurde entscheidet nicht darüber ob das entsprechende Kind leicht/ schwer zu erziehen ist/ erfolgreich ist/ nicht erfolgreich ist.

Zu denken das die Entfernung anschließend die Erziehung des betroffenen Jungen erleichtert, ... das ist Wunschdenken. Quasi ein "zurechtgelegter Grund... um eine Rechtfertigung zu haben".

Viele Amerikaner machen das "weils schon die Eltern so gemacht haben, weils so üblich ist innerhalb der Familie". Bei anderen ist ein Grund die Angst vor einer möglichen Phimose (Arztkosten sind ziemlich heftig in den USA). Wieder andere sind davon überzeugt das dadurch die Reinlichkeit einfacher zu handhaben ist.

Ich finde den Gedanken seltsam. In den USA ist aus gesundheitlichen Gründen sehr weit verbreitet, die Vorhaut zu entfernen, aber ob sich das auf den Erfolg von Erziehung auswirkt, kann ich nicht sagen.

Ebenso wenig weiß ich, ob es von Vorteil für die Erziehung ist, wenn Jungen weiße statt bunte Socken tragen.

Eigentlich ist es Quatsch.

jedoch habe ich gehört, dass Jungs in der Pubertät aufgrund der Beschneidung weniger SB machen sollen. Weil die Eichel nicht so empfindsam ist und die fehlende Vorhaut nicht dafür zur Verfügung steht. Angeblich konzentrieren sie sich dadurch mehr auf dei Schule.

Ich halte es für übertrieben. In den Hoden wird dauerhaft Sperma produziert, und das will/muss raus. Wenn nicht per SB dann durch Pollution. Dann ist es halt in der Wäsche zu finden.


hakisu  14.01.2024, 20:59

Hast du einen Jungen? Wie denkst du selbst über das Thema?

0

Amerika hat schon 150 Jahre Erfahrung mit der Beschneidung und hat einige Ärzte gehabt die diese empfohlen haben. Unter anderem auch Kellogs, da waren aber mehrere Ärzte daran beteiligt die das empfohlen haben. Nur Kellogs ist wegen seiner Cornflakes so bekannt. Ob jemand deswegen leichter erziehbar ist, ist möglich, ist aber nicht so einfach nachzuweisen. Es wird vielleicht subjektiv so empfunden. USA hat eine andere Entwicklung wie Deutschland und der Einfluss von Großbritannien ist auch gross. Queen Victoria hat die Beschneidung für die upper class eingeführt und in Amerika hat das eine eigene Entwicklung bekommen und ist scheinbar zum Selbstläufer geworden.


Wolfgang59775  14.01.2024, 19:48

Und Queen Victoria stammte aus dem Hause Sachsen Coburg und war sozusagen fränkischer Adel. Damals hat sich scheinbar schon das englische Königshaus für fränkische Ideen begeistern können. Die von Queen Victoria eingeführte Tradition wird bis heute beibehalten. Abgesehen davon hab ich auch den Eindruck dass Knaben danach nicht mehr so wild sind. Letztendlich ist es genau genommen fränkischer Export.

0
GiladBerlin  14.01.2024, 23:22
@Wolfgang59775

… und was die Herkunft von Queen Victoria angeht, lohnt es sich auch zu differenzieren - zwischen der mütterlichen Sachsen-Coburg-Gotha-Seite und derjenigen ihres Vaters mit der männlichen Hannoverschen Herkunft. Deutsch auf jeden Fall - aber fränkisch nur teilweise …

0
GiladBerlin  14.01.2024, 23:19

Der Arzt hieß John Harvey Kellogg. „Kellogs“ gibt’s nicht - wohl aber das Produkt „Kellogg‘s Cornflakes“ (wie der Familienname mit zwei „gg“ und Apostroph) des Unternehmens „Sanitas Food Company“, das er mit seinem Bruder William Keith Kellogg gründete.

0