Sind Apps ein schlechter Weg um eine Sprache zu lernen?
Hallo, ich lerne seit über 1,5 Jahren Spanisch und Norwegisch mithilfe von Duolingo und Babbel. Beide Apps halte ich für sehr praktisch in diesem Bereich, nur habe ich trotz täglichen Übungen (20-40 min) noch immer das Gefühl zu langsam zu lernen und zu wenig Fortschritt zu erkennen. Würdet ihr hier Bücher eher empfehlen oder hilft wirklich nur der Schritt zur Auswanderung um sich völlig mit der Sprache vertraut zu machen? Danke vorweg🙂
7 Antworten
Das ist auch typsache. Man kann es schaffen, sich von zuhause in der sprache zu „immersen“, soll heißen, voll und ganz einzutauchen, indem man schritt für schritt mehr bezugspunkte zur sprache schafft, wie zeitung lesen, filme und serien schauen, rezepte in der zielsprache lesen, mit muttersprachlern chatten usw. So kann man der effizientesten methode, eine sprache zu lernen, nämlich im land vor ort, sehr nahe kommen.
Apps haben einige schwachstellen, wie zu wenig lebensnahe inhalte, zu wenig kontext und bezug für den/die lernende/n, sodass sich das gehirn tatsächlich „in die sprache denkt“ und oft wenig interessante inhalte.
Sehr wichtig wird spätestens nach einem ersten einstieg, dass die inhalte motivierend sind und man sehr, sehr viel (audio-)input konsumiert.
Du kannst es dir vereinfacht so vorstellen: Du erlernst, was du lernst: Lernst du jene sätze und übungen bei duolingo, kannst du eben diese „aufgaben“, lernst du serien in der fremdsprache zu schauen, kannst du serien in der fremdsprache schauen. (Man kennt diesen effekt, wenn bilinguale sprecher manchmal nur im kontext der familie gut in der zweiten sprache kommunizieren können, oder nicht lesen können, oder absolventen von sprachzertifkaten häufige alltagswendungen fehlen etc.) Natürlich bedingen sich unterschiedliche inputs beim lernen, nur wenn es zu einseitig ist, ist das ergebnis ebenfalls einseitig.
Als ergänzung zu etwaigen apps würde ich dir youtube, netflix, hörbücher und podcasts empfehlen. Es gibt auch eine gute chrome erweiterung, mit der man am desktop untertitel in zwei sprachen (und ein wörterbuch) anzeigen lassen kann.
Gern :) italki ist noch eine gute app für übungsstunden mit muttersprachlern
Warum benutzt du im Deutschen ein englisches Verb,
- bei dem du die Präposition im Deutschen nicht mit dem korrekten Kasus gebrauchst
- und statt dessen du von vornherein hättest das deutsche Verb verwenden können?
Konntest du dich nicht entscheiden zwischen
- „sich in die Sprache vertiefen“ (to immerse oneself in sth)
- und „in die Sprache eintauchen“ (to immerge into sth)?
Es sind doch auf Deutsch wie auf Englisch unterschiedliche Verben und beide klingen eingedeutscht ziemlich bekloppt: immersen 😵🦜, immergen😵🦜.
weil ich als linguistin auch nicht präskriptiv sondern deskriptiv bin 😉
Und ich schreibe hier umgangssprachlich: […] soll heißen, [man kann es schaffen,] voll und ganz einzutauchen
to immerse oneself kann übrigens ebenso gut mit in etw. eintauchen übersetzt werden
ach ja… und ich benutze diesen anglizismus, da immersion der sprachwissenschaftliche fachbegriff ist, auf den ich – ganz nach meinem geschmack – an dieser stelle bezug nehmen wollte
ich würd definitiv sagen, das apps nicht der perfekte weg dafür sind. ich hab mal eine sprache gelernt und als ich dann mit menschen auf dieser sprache geredet habe, meinten sie sowas wie, das das z.B eher altmodische Wörter sind die man so heutzutage nicht mehr sagt, und es sich in einem Gespräch absolut komisch anhören würde. deswegen versuch es lieber mit serien, filme, musik, büchern oder intensivkurse
Danke das mach ich aktuell nur auf Englisch weils meistens original Sprache ist aber ich werds mal testen! :D
Ich halte Bücher für besser. Diese Reihe finde ich sehr gut:
Guck doch einfach nur noch Serien in der entsprechenden Sprache. Dort hört man dann auch eher die Alltagssprache.
Ja das hab ich tatsächlich bis jetzt eher selten gemacht🙂
Die Apps dienen eher dazu, dass du dich im Urlaub durchfragen kannst.
Dann Filme oder Serien in der Sprache gucken, Bücher lesen und gucken, ob du einen Briefpartner in dem entsprechenden Land findest. Eventuell findest du dort jemanden, der deutsch lernen will. Einen Tag sprecht ihr seine Muttersprache, am nächsten deine.
Glaube in Kursen wo du mit anderen Menschen reden und lernen kannst, lernst du besser als in ner App :)
Lesen und Filme schauen in der Sprache ist sicher auch nicht schlecht.
Ja die Idee hatte ich auch schon bin aber schnell davon weg weil diese Kurse einen schlechteren Ruf haben als Lernapps, da man dort sowieso nur 10% mitnimmt und den Rest muss man selber investieren mit lernen :D
Ja, das hab ich befürchtet dass es schlichtweg zu eindimensional ist. Hab auch schon überlegt Tandem Partnerschaft zu testen das stelle ich mir auch lustig vor :D
Danke für die Tipps!👍🏻