Sieht die Kastrationswunde ok aus?

1 Antwort

Von Experte DaLiLeoMishu bestätigt

Hallo Cinnamon336

das ist an Hand eines Fotos immer schwer zu sagen, es kann hier niemand Hellsehen und Ferndiagnosen stellen. Du sprichst von 2 Katzen ? Beides Katzen, oder eine Katze und ein Kater ? Wurden beide zusammen Kastriert ? Wie alt sind die zwei ? Wie geht es der anderen Katze ?

Wie fühlt sich die Wunde denn an ? Ist sie trocken oder nass ? Warm oder kühl ? Ist die Katze immer noch vorsichtig und schläft viel ?

Ich Rate dir, lass BITTE den TA einmal drauf schauen ! Ihr müsst ja auch noch zum Fäden ziehen, wann habt ihr den Termin ? Solltet ihr eventuell vorziehen !

Bisschen Info Postoperatives:

WICHTIG ! Ein Kater ist zwar nach der Kastration entbommelt, aber immer noch ein Mann ! Die Grundlagen für das Sexualverhalten im Gehirn ist ja trotz Kastration vohanden, die kann man ja nicht einfach löschen oder gar mit weg operieren. Die Kastration unterbindet nur die Zeugungsfähigkeit. Es gibt also Kater, die trotzdem noch Katzen, Kuscheltiere, Decken oder Kissen besteigen/beglücken.

Der Hormonspielgel, das Testosteron, braucht nach der Kastra etwa 6-12 Wochen Zeit, bis es sich richtig eingependelt hat.

Außerdem sollte man noch beachten, das wissen viele leider nicht, das ein Kater nach der Kastra noch bis zu 8 Wochen Zeugungsfähig sein kann ! Denn die in den Hoden produzierten Samen, werden in bestimmten Bereichen des Samenleiters „gelagert“. Wenn bei der Kastra, wo nur die Hoden entfernt werden, dort aber noch Samen vorrätig sind, kann der Kater nach der Kastra noch eine Katze befruchten. Und das eben so lange, bis der Samenvorrat aufgebraucht oder die Samen abgestorben sind. Das kann bis zu 8 Wochen dauern.

Manch mal kann es aber auch Vorkommen, das eine Nach-OP nötig ist. Denn es kann passieren, das die Hoden so tief im Bauch (Hodenhochstand/Kryptorchismus) liegen, das noch Reste vorhanden sind. Das sollte man beim TA abklären lassen.

Bei Katern, die trotz Kastration und die weit über den sich einstellenden Zeitraum hinaus, weiterhin Kuscheltiere, Decken oder Kissen, oder auch Artgenossen und ihre menschliche Bezugsperson beglücken, liegt es an einer Übersprungshandlung, oder dient auch dem Stressabbau, ebenso wird so nicht selten die Rangordnung geklärt. Und wenn sich ein Kater gerade schnurrig wohl fühlt, gleitet die Entspannung überall hin. Diese Art der Erektion ist eine rein mechanische und völlig spontane Reflex-Erektionen. In diesen Fällen nimmt die Katze ihren Penis nicht zu sexuellen Zwecken heraus, weil sie nicht daran denkt, sich zu paaren !

Zudem weiß man inzwischen, das auch bei Tieren Selbstbefriedung völlig normal ist. Der Verhaltensexperte für Katzen Dr. Mikel Delgardo (Total Cat Mojo: The Ultimate Guide to Life with Your Cat) erklärt und rät dazu, dieses Verhalten bitte nicht über zu bewerten. Denn je mehr wir dem Aufmerksamkeit schenken, desto eher könnte sich daraus eine Obsession entwickeln. Und übermäßiges putzen z.B. bietet Tür und Tor für Bakterien, reizt das Gewebe und kann somit z.B. Blasenentzündung auslösen. 

Schmerzen:

Natürlich geht eine solche OP nicht Schmerzfrei daher. Hier kommt es dann auch drauf an, ob Katze oder Kater Kastriert wurde. Die Kastration bei der Katze ist Aufwendiger, da der Bauchraum eröffnet wird. Die Katzen bekommen nach der OP ein Mehrtägiges Schmerzdepo und ein Antibiotikum. Auch noch die nach wirkende Narkose, dämpft ebenfalls das Schmerzempfinden.

Bei Katern ist der Eingriff so minimal, da generell auf Schmerzmittel verzichtet wird, Das hat einen einfachen Grund: 1.) dämpft die Narkose die Schmerzen und 2.) man möchte das die Katze leichte Schmerz hat und sich dadurch selbst etwas zurücknimmt.

Serom:

Bei manchen Kastrationen bildet sich an der Naht ,ein postoperatives Serom. Dabei handelt es sich um eine Wundheilstörung, um eine sogenannte Pseudozyste. Das ist eine Ansammlung von Wundwasser, was für gewöhnlich auch keine Schmerzen verursacht. In der Regel sollte das nach 4- 6 Wochen weg sein. Ein Serom entsteht vor allem da, wo Lymphbahnen durchtrennt werden, wie z. B. nach Entfernung von Lymphknoten. Der Heilungsprozess wird evtl. verzögert, weil die Wundfläche durch das Flüssigkeitsdepot nicht verkleben und heilen kann, sondern immer wieder neu auf gedehnt wird. Fühlt sich das Serom jedoch sehr warm an, oder es wird sich in irgend einer Weise auffällig verändern, bitte unbedingt den TA drauf schauen lassen.

Bei längerem Bestehen, kann sich ein Serom leider auch entzünden und somit weitere Infektionen auslösen. Heilt das Serom nicht von selbst ab, verändert sich rasant (schwillt weiter an ect.) sollte es abpunktiert werden ! Es sollte aber BITTE zweifelsfrei diagnostiziert werden. Ist es wirklich ein Serom, ein Hämatom, oder doch schon ein Abszess ? Einmal sollte per Palpation, also Abtasten, Untersucht (Größe, Elastizität, Festigkeit, Beweglichkeit und Schmerzempfindlichkeit) werden. Und einmal per Ultraschall !

OP-Naht:

Heute wird bereits überwiegend mit selbst auflösenden Fäden genäht. Informiert euch vorher bitte bei eurem TA, das er diese zur Naht auch nutzt und dann kolloidales Silberspray drauf macht. Es gibt verschiedenes Material, was sich nach Tagen, Wochen oder Monaten auflöst. Fragt, welches der TA verwenden wird, damit ihr wissen, wann sich die Fäden aufgelöst haben sollten. Für gewöhnlich die Fäden, die sich innerhalb 10-14 Tagen auflösen. Ist die Naht verheilt, der Faden wird nicht mehr gebraucht, wird er von Gewebewasser zerlegt. Diese Methode ist für die Katze besser, als sie noch mal zum Fäden ziehen oder Pflaster wechsel hin bringen zu müssen. Denn bei manchen Katzen, ist das auch nicht ohne, weiteres ohne Sedierung möglich.  

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Alles Gute

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Tierschutz/Pflegestelle & habe seit über 40 Jahren Katzen
 - (Katze, Operation, Entzündung)

Cinnamon336 
Beitragsersteller
 22.02.2024, 20:15

2 Katzen, eine ist 2 Jahre und sie habe ich schon kastriert bekommen, meine kleine ist fast 7 Monate alt. Die wunde ist nicht wärmer als sie selbst, sie ist wieder aktiver und springt auch schon auf kratzbäume und kletterwand. Zum fäden ziehen müssen wir nicht, Tierarzt meinte es seien selbstauflösende fäden.

Ich würde dann definitiv mit ihr nächste woche zum TA, außer ihr meint es sieht so aus als sollte ich es schon morgen tun.
Danke für deine Antwort

NaniW  23.02.2024, 01:26
@Cinnamon336

Ich Rate dir, weil eben auch Wochenende ist und im Notfall dann alles 3fach so viel kostet, es morgen abklären zu lassen. Denn du hättest hier ja auch sicher nicht gefragt, da du unsicher bist, ob das si Richtig verheilt. Selbstauflösende Fäden wurden genutzt ? Weist du welche und wann die sich auflösen sollen, da gibt es 3 Möglichkeiten.

Für gewöhnlich ist es aber so, das sich die Fäden innerhalb 10-14 Tagen auflösen. Ist die Naht verheilt, der Faden wird nicht mehr gebraucht, wird er von Gewebewasser zerlegt.

Da es bei deiner Katze nun schon 9 Tage her ist und die Fäden wie gerade frisch genäht aussehen, die Wunde knubbelig ist und leicht gerötet wirkt, solltest du es Sicherheitshalber abklären lassen.

Alles Gute

LG