Sichtwechsel trotz ich-perspektive?
Hallo erstmal! Ich schreibe aktuell ein Buch und habe ein Problem. Ich habe schon um die sechs bis sieben Seiten in der ich-Perspektive geschrieben. Leider habe ich jetzt festgestellt, dass ich eigentlich mit Sichtwechsel schreiben müsste. Kann ich trotzdem mit Sichtwechsel schreiben oder muss ich die Seiten jetzt alle nochmal umschreiben? Ich freue mich auf eure Antworten!
Naturequeen😊
2 Antworten
Es ist möglich, einen Sichtwechsel einzubauen. Ich kenne es so, dass man zum Beispiel am Anfang des Kapitels einmal den Namen darüber schreibt, aus wessen Sicht das Kapitel geschrieben ist. Alternativ kann man auch "Name p.o.v.:" schreiben, um es noch einmal zu verdeutlichen. "p.o.v." steht für point of view.
Die viel wichtigere Frage ist, wie sinnvoll solche Sichtwechsel sind. Das hängt davon ab, wie viele Sichtwechsel du einbauen müsstest:
Für deine Leser sind viele Sichtwechsel schnell verwirrend. Man kommt leicht durcheinander, aus welcher Perspektive du gerade schreibst. Je mehr Sichtweisen du einbaust und je öfter du wechselt, desto anstrengender ist es. Das heißt, wenn du nur wenige Sichtwechsel einbauen würdest und auch längere Abschnitte ohne Sichtwechsel hättest, fände ich es nicht notwendig, alles noch einmal neu zu schreiben.
Anders sieht es aus, wenn du dir unsicher bist oder viele Wechsel bräuchtest. Dann würde deine Geschichte sehr unter den ganzen Sichtwechseln leiden. Unter diesen Umständen solltest du dringend auf einen anderen Erzähler zurückgreifen. Es ist zwar ärgerlich, dass du dann noch einmal alles neu schreiben musst, aber das gehört dazu. Lerne daraus, beim nächsten Mal den Erzähler bewusster zu wählen.
du kannst beispielsweise aus der Sicht verschiedener Charaktere erzählen, auch wenn du immer noch in der ersten Person (ich-Perspektive) bleibst.