Selbstmordgedanken, wenn ich in Schach verliere!

10 Antworten

Hi, ich weiß nicht ob mein Tipp dir hilft, aber vielleicht könntest du mal versuchen, absichtlich gegen den Computer zu verlieren um dich ein bisschen daran zu gewöhnen. Du scheinst dich ja schon sehr unter Druck zu setzen. Auch wenn es verlockend klingt, der Beste sein zu wollen - irgendwo auf dieser großen, weiten Welt wird es immer einen Menschen geben, der besser auf einem Gebiet ist als man selbst. Das ist völlig normal und wird ein Leben lang so bleiben. Du solltest lernen, auf das stolz zu sein, das du bereits erreicht hast. Ist doch toll wie weit du mit deinem Schachtalent gekommen bist.

Bringt der Trainer euch z.B. Entspannungstechniken bei, die ihr vor einem Turnier anwenden könnt? Vielleicht solltest du mehr für deine Seele allgemein tun. Lerne zu entspannen, den Computer mal für ein Weilchen hinter dir zu lassen und einfach einen Spaziergang zu machen. Gibt es eventuell andere Hobbies, die dir Freude bereiten? Vergiss sie nicht, denn es die Vielfalt, die so einiges im Leben ausmacht. :)

Liebe Grüße,

Kleine Wespe

Ich verstehe das online Schach zu einem Problem werden kann. Bei vielen Spielern habe ich beobachtet das die Qualität ihrer Partien im Nachschach darunter leidet.

Sich nach einer verlorenen Turnierschachpartie schlecht zu fühlen ist eine ganz normale Sache. Würde es nicht so sein, dann würde Dir das Spiel egal sein.

Wenn du die depressive Phase nach einem Tag überwunden hast, dann ist das sehr gut und vor allem bei einem Rundenturnier (1 Runde pro Tag) sehr wichtig.

(Bei einem Blitz- oder Schnellschachturnier muß es Dir gelingen eine verlorene Partie innerhalb von Sekunden zu vergessen.)

Wichtig ist die Partieanalyse ..... die wirkt manchmal Wunder und wandelt manchmal eine Niederlage in viele spätere Siege um.

Ich vermute auch das Du Dich zu viel mit den Eröffnungen beschäftigst - vergiß das Mittelspiel, das Endspiel und die 4 Phase sowie das Taktiktraining nicht.

Jaja, die Frustration ;) Bei meinem ersten Turnier dachte ich, ich würde niemals einen Pokal gewinnen, dass sich bis heute mehr als 35 mal als falsch erwiesen hat, nachdem ich fleissig trainiert habe, es gibt immer leute die besser als man selbst sind, vergleich dich nicht mit anderen, verlieren heißt lernen!

Ist übertrieben, aber immer noch im Rahmen des natürlichen.

Als ich im ersten offiziellen Mannschafts-Meisterschafts-Spiel sah, dass ich wohl verlieren würde, hatte ich ein Gefühl, wie wenn ein Kletterer abstürzt. Mit der Zeit war es mir nur noch ein kleiner Aerger wert. Uebrigens habe ich mein erstes grosses Turnier erst letzthin nach einigen Dekaden des Schachspielens gewonnen. Du hast also noch Zeit.

Je mehr ein Mensch sich für seinen Sport, sein Hobby einsetzt, umso mehr muss er es wiederholen. Beispiel ist der Laufsüchtige, der sogar bei Knochenriss nicht eine Pause machen kann. In erster Linie also musst du das tägliche Schach beschränken, dann das wöchentliche. Du wirst sowieso immer Spieler treffen, gegen die du verlierst. Der Kampf, der Aufwand ist es nicht wert. Wert haben m.E. Aktivitäten in der freien Natur, mit Tieren, Pflanzen; in der Kultur ebenso, besuche z.B. in den nächsten Ferien einen Sprachkurs, da nimmt dein Wissen und Können echt zu, nicht unecht und sinnlos wie beim Schach.

Ich hatte auch immer das Gefühl, wenn ich so die Koryphäen im Klubschach mir besah, dass sie meistens höchst durchschnittliche Menschen im Geistigen waren, die versuchten, mit Erfolgen im Schach durch tägliches Trainieren dies Manko zu kompensieren.

Bedenke einmal dein Lebensende: du wirst das halbe Leben vergeudet haben. Für nichts.

Suche dir zur Einübung einmal das Zitat von Einstein über Lasker.

Ausschließliches Schwarz-Weiß-Denken tut keinem Mensch gut.

Verlust hat auch positive Seiten. Man kann daran wachsen und Demut ist gut für den Charakter (z.B gegen Arroganz)!

Soweit meine Meinung dazu,- lieben Gruß!