Seid Ihr als Kinder von Euren Eltern mal geschlagen worden?

Das Ergebnis basiert auf 33 Abstimmungen

Ja, hat mir nicht geschadet. 61%
Ja, hat mir geschadet. 27%
Nein. 12%

12 Antworten

Ja, hat mir geschadet.

Und deshalb leide ich auch nach über 40 Jahren unter einer solchen "Erziehung". Es sind nicht mal die Schläge. Denn diese körperlichen Schmerzen vergehen. Es ist die Ohnmacht nichts dagegen tun zu können.

Und der Schwachsinn, von wegen "Hättest nur gehorchen müssen!", ist schon eine Lüge. Menschen lernen, und machen dabei auch Dinge, die von anderen nicht gewollt sind oder gegen Regeln verstoßen. Das gilt für erwachsene Menschen, wie auch für heranwachsende Menschen.

Schlagen ist entweder das Ausnutzen von Macht oder die Unfähigkeit, friedliche Lösungen zu suchen. Und natürlich kann auch ein Erwachsener aus einer schlechten Situation heraus einen Fehler machen. Und Schläge (und wenn es nur ein "Klapps" ist) sind Fehler. Aber es wird dann schrecklich, wenn diese Fehler dann gerechtfertigt oder gar als "Erziehungsmittel" tituliert werden!

Ich habe meine Tochter nie geschlagen. Ich weiß aber selber, wie schnell es passieren kann, wenn man selber an seine Grenzen stößt. Aber ich rechtfertige nicht meine Fehler, sondern arbeite an mich.

Gewalt erzeugt Gewalt! Und Gewalt ist nicht nur das Schlagen!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Erzieher
Ja, hat mir nicht geschadet.

Wieso sollte es schaden, wenn man als Kind dressiert wird? Solange es auch einen guten Grund hat, dass man geschlagen wird, macht es auch Sinn. Ich für meinen Teil wurde nie grundlos geschlagen. Ich und mein Bruder haben eine geklatscht bekommen, wenn irgend jemand scheiße gemacht hat(meistens mein Bruder), ich wurde geschlagen, als ich in den Laden Dreck gemacht habe, mein Bruder wurde geschlagen, als er sich fast selbst verbrannt hat. Und im Nachhinein betrachtet, sehe ich weder verbrannt aus, noch hat mich eine Schlange gebissen(in Griechenland schwirren die ja überall herum) und ich bin Pflichtbewusster. Was mich schon teilweise an Deutschland etwas gestört hat. Hier werden die Kinder oft nach dem Motto erzogen: Du lernst, damit es dir spaß macht, die Schule bringt dir bei, was du wissen musst(selbst lernen viele ihren Kindern vor Schuleinstieg nichts, und manche bleiben deswegen sogar in der ersten sitzen), schlagen ist NIE eine Lösung(Ach deswegen trauen sich wohl so viele um keine Beleidigungen zu schreiben Kinder mit Migrationshintergrund, nachdem sie in Deutschland gekommen sind so viel zu). Ein Elter ist da um sein Kind zu erziehen, nicht um es in dem Arsch zu kriechen. Deswegen stimmt mir auch jeder den ich kenne, der in dieser Hinsicht genau so erzogen wurde wie ich, auch vollkommen zu, dass ein Erziehungsstil immer auch Autoritär sein muss und Schläge gegebenenfalls durchaus angebraacht sein können. Ich persönlich wurde Autoritativ erzogen und darauf bin ich stolz.


Barfussindianer  08.06.2021, 08:08

Stimme dir in allen Punkten zu. Ich wurde ebenso erzogen und erziehe auch meine Töchter so.

1
Ja, hat mir nicht geschadet.

Ja ich habe als Kind öfter Ohrfeigen bekommen. Ab und an gab es auch einen Popovoll. Das war damals halt so und es war auch immer verdient. Schlimm finde ich es zurückblickend nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ja, hat mir nicht geschadet.

Ja das habe ich als Kind öffter erlebt. Ich habe nun "es hat mir nicht geschadet" angekreuzt, möchte dies aber gerne etwas differenzieren. Zum einen habe ich meinen Eltern die Strafen schon lange verziehen und habe auch ein gutes Verhältnis zu Ihnen. Vieles kann ich heute nachvollziehen, das Kinder auch mal übers Knie gelegt wurden war damals zumindest in unserem Umfeld nichts ungewöhnliches. Zudem hatte ich abgesehen davon ein sehr liebevolles und behütetes Elternhaus.

Aber und das ist die Crux, Schläge können sehr wohl Schaden, beziehungen in der Familie belasten bis zerstören und weitere negative Folgen bis ins Erwachsenenleben hinein haben. Ganz unabhängig von der Rechtslage sollte dies doch jeden vernünftigen Menschen davon abhalten Schläge als Erziehungsmittel in Betracht zu ziehen.

Ja, hat mir geschadet.

Ja, es hat meinem damaligen Vertrauen ihnen gegenüber massiv geschadet.

  • Selbstbewusstsein litt, denn mir wurde nebenbei vermittelt ich sei schuld daran .... und von der anderen Seite erhielt ich keine Unterstützung sondern vorgelebt ich müsse das "unter den Teppich kehren, verstehen, abstreifen, drüber weg kommen, es war doch garnicht so gemeint".
  • Mein Vertrauen (das natürliche Urvertrauen eines Kindes gegenüber seinem Elternteil) litt. Wie sollte ich darauf vertrauen vernünftig behandelt zu werden wenn man mal etwas ausgefressen hatte (harmloses wie eine schlechte Note, ein fallengelassener Teller)?
  • Ich entwickelte eine unwillkürliche Angst das ich anderen Leuten (also anderen Sozialkontakten wie Freunde, Mitschüler, Lehrer, Verkäufer, Ärzte, Mitarbeiter, Vorgesetzte) verärgern könnte sobald ich mal eine "andere" Meinung hatte oder nicht sofort kapierte oder einen Fehler machte.
  • Während der Ausbildungszeit fragte mich eines Tages eine Mitauszubildende in der gemeinsamen Pause "Sag mal, warum zuckst du immer so zusammen und weichst einen Schritt zurück wenn irgendjemand plötzlich die Hand oder den Arm hebt?".... Da wurde mir erst richtig bewusst das ich tatsächlich so schreckhaft auf plötzliche/ nicht vorherberechenbaren Körperbewegungen reagierte.

Einen einzigen Vorteil habe ich dadurch:

  • Ich weiß wie man sich als Kind/ Jugendlicher/ Erwachsener dabei fühlt. Ich weiß das es sinnfrei ist zu schlagen. Ich weiß das es keine wirkliche Rechtfertigung dafür gibt zu schlagen. Ich tue mein Möglichstes dafür das ich dies (Schläge, körperliche andere Übergriffe) niemals gegenüber meinem Nachwuchs und Ehepartner einsetze