Schließen sich Schule und Individualität aus?

5 Antworten

Es muss sich grundlegend ändern.

  1. Der Lehrplan sollte danach ausgerichtet werden, die Kinder auf die Zukunft vorzubereiten. Es braucht eine umfassende Reform.
  2. Die Schwächen der SchülerInnen sollten nicht bestraft werden. Vielmehr sollten die Stärken in einzelnen Fächern individuell gefördert werden.
  3. Die soziale Herkunft beeinflusst zu stark das Bildungssystem. Pierre Bourdieus Kapitaltheorie lässt sich heute noch auf das Schulsystem anwenden. Kinder aus einkommensschwachen Familien haben eine geringere Möglichkeit aufzusteigen. Die Ausgangspositionen sind häufig entscheidend. Chancengleichheit muss entstehen.
  4. Digitale Technologien sollten vermehrt eingesetzt werden und Medienkompetenz muss in der Schule erworben werden. Durch Workshops oder einem integrierten Unterrichtsfach, das Bewusstsein von Inhalten, auf die man online zugreifen kann, schafft. (Fake News erkennen, auf Gefahren aufmerksam machen, Umgang mit online-Schreibprogrammen, politische Meinungsbildung.) Schließlich leben wir in einem digitalen Zeitalter, wonach die berufliche Welt ausgerichtet ist.

Individualität ist kaum möglich, wenn an alte Strukturen festgehalten wird, die nicht an die Zeit angepasst sind. Selbstentfaltung ist wichtig, doch in der Schule steht häufig an der Tagesordnung Inhalte zu verstehen, die einem auf eine ermüdende Art aufgezwungen werden. Nicht selten passiert es, dass einem die Inhalte nur deshalb uninteressant erscheinen, weil sie nicht spannend vermittelt werden, obwohl einem viele Möglichkeiten zur Verfügung ständen.

Punkt 4 lautet also: Daran arbeiten, dass Wissen lehrreich aber auch kreativ und spannend durch visuelle Möglichkeiten oder auf eine spielerische Art vermittelt wird. Dadurch können wir uns Inhalte besser einprägen. Aber Schule ist danach ausgerichtet, das Kurzzeitgedächtnis zu trainieren.

Oft verliert man sich in den starren Strukturen und Ordnungen und entwickelt gar nicht erst eigene Interessen. Ich lerne erst während meines Studiums, was mich wirklich interessiert.

WAS ÄNDER ? ..............( wenn ihr könntet )

Man könnte theoretisch höchstens das DENKEN vieler heutiger Eltern verändern, denn Viele geben ihre Kinder heute mit Überzeugung in KiGa und Schule zur Erziehung ihrer Kids ab und erwarten gute Ergebnisse - Fließband-Qualität wie in unserer Industrie mit Label >Made in Germany< , statt diese verantwortungsvolle Aufgabe selber auszuüben. Oft werden heute Kinder zuhause nur noch versorgt, gefüttert und eingekleidet und die Gesundheit gecheckt.

DAS ALLES ist wohl eine Auswirkung des sog. >modernem Denkens<< beginnend schon in der Generation heutiger junger Großeltern.

Die logische Folge: Damals gab es einen Pastor, einen Bürgermeister, Lehrer und dazu EINEN SCHUTZMANN - heute haben wir Gebets-Kasper / Pfaffen, Polit-Mafiosis, PAUKER und BULLENSCHWxxxx !

Jeder möge selbst beurteilen, was DAS wohl ausgelöst hat und wie es soweit kommen konnte. NUR GUT ist dabei nichts gelaufen, soviel steht wohl fest, und den heute oftmals gescholtenen Kids kann man sicherlich KEINE SCHULD daran geben - im Gegenteil !

Das der Staat und unser Schulsystem dazu völlig versagt, bedarf wohl keiner Erwähnung oder einer genauen Spezifizierung. UNSERE STEINZEIT-HOMESCHOOLING-Situation derzeit zeigt, was Fakt ist - modern ist nur das Wort Homeschooling, zeigt die Lächerlichkeit und Unfähigkeit, und der Rest gehört in die Tonne !

Schliesst sich nicht aus. Das Eine ist das System in dem man aufwächst - das kann gut oder schlecht sein. Oder beides je nachdem. Und das Andere ist die individuelle Entwicklung. Das hängt wiederum davon ab, wie man aufgewachsen ist und welche Erfahrungen man macht - wie die eigene Resilienz ist und und und.
Per se zu behaupten, dass Schule die Individualität vernichtet wäre irgendwie schlecht beweisbar weil Schule in früheren Jahrzehnten Individualität noch VIEL weniger akzeptiert hat - es aber sehr viele sehr individuelle Menschen gibt. Stell dir vor - früher wurdest für eine falsche Meinung oft vom Lehrer geschlagen.

ABER: Das Gros der Masse ist einfach froh, wenn sie "mitlaufen" können und einfach so leben wie es sich grade ergibt. Nicht viel sagen müssen, nicht viel entscheiden müssen. Oder selbst genug zu entscheiden haben. Wer Familie hat ist oft froh einfach "nur" arbeiten zu können und nicht der Verantwortung ausgeliefert zu sein die ein 200 Mann Betrieb mit sich bringt. Letztendlich gibt es Mitläufer und Macher. Und beide sind nötig und wertvoll.

Individualität ist keine "allgemeine" Eigenschaft eines Menschen sondern meistens beschränkt auf einen gewissen Bereich. Und JEDER von uns hat individuelle Bereiche. Also ist letztendlich JEDER individuell - nur nicht jeder im selben Bereich. Und jeder ist gleichzeitig Mitläufer. Und jeder ist auch irgendwo Macher.

Die Schule tut ihre Pflicht. Sie lehrt Wissen. Und gewiss gäbe es Möglichkeiten wie sie das einfacher oder schöner könnte aber man darf auch selbst entscheiden anders zu lernen oder später anders zu sein. Freies Land und so.

Es gibt ein System - das gibt die Richtung vor. Mehr ist es nicht.

Mehr vielfältige Förderprogramme, für Leute, die sich für Sport, Kunst oder Handwerk interessieren. Kenne zum Teil 22-25 jährige, die immer noch nicht so wirklich wissen, worin sie gut sind oder nicht, oder was sie wollen..


FrauSturzflug  12.05.2021, 11:33

Wobei ich dir auch versichern kann, dass es auch Leute mit 283 Praktika in 183 verschiedenen Berufen gibt, die immer noch nicht wissen, worin sie gut sind und was sie wollen ;)

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Ryoi1998  12.05.2021, 11:34
@FrauSturzflug

Aber würde trotzdem nicht schaden, dass man schon in der Schule mehrere Richtungen sieht und man halt nicht direkt BWL studiert. :D

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Während Pandemien sollte es kein Präsenz Unterricht geben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gehe in die zehnte Klasse (Schuljahr 2020/2021)