Schadensersatz bei Nichtantritt Arbeitsvertrag?
Ich habe zum 1.10.19 einen Vertrag unterzeichnet, bekam auch meinen ersten Einsatz Termin, aber ohne Uhrzeit. Diesen bekam ich auch nicht mehr mitgeteilt. Daraufhin hatte sich das für mich erledigt. Ich hörte nichts mehr von dem Unternehmen, bis ich so eben die Kündigung rausschickte und im Briefkasten deren Kündigung lag und die nun 270€ Schadensersatz von mir Verlagen , da ich nicht zu den Terminen erschienen bin... wie kann man da gegen vorgehen , was ist nun mit meiner Kündigung ?
2 Antworten
Hi,
hast du schon mal deinen Arbeitsvertrag gelesen und verstanden?
Dort wird die Vertragsstrafe bei Nichterfüllung erwähnt, auch deren Höhe.
bekam auch meinen ersten Einsatz Termin, aber ohne Uhrzeit.
Durch nichtantreten deiner Arbeit hast du deinen Vertrag gebrochen, nicht erfüllt. Die Uhrzeit ist irrelevant, die hätte leicht tel. erfragt werden können.
https://www.arbeitsvertrag.org/vertragsstrafe/
§ XX Vertragsstrafen
Der Arbeitnehmer verpflichtet sich, dem Arbeitgeber eine Vertragsstrafe zu zahlen, nimmt er die Tätigkeit verspätet oder gar nicht auf. Diese Vereinbarung gilt ebenso für eine vorrübergehende Arbeitsverweigerung. Eine Vertragsstrafe ist auch dann fällig, beendet der Arbeitnehmer das Beschäftigungsverhältnis schuldhaft (fahrlässig oder vorsätzlich) ohne Berücksichtigung der vereinbarten Kündigungsfrist. Die Vertragsstrafe beläuft sich mit Ablauf der Probezeit auf ein Bruttomonatsentgelt, davor ist nur die halb Bruttomonatsvergütung zu zahlen. Die Geltendmachung weiterer Schadensersatzsprüche wird hiervon nicht berührt.
In der Frage ist aber nicht von einer Vertragsstrafe die Rede, sondern von Schadenersatz .
Eine Vertragsstrafe kann nur verhängt werden, wen sie (angemessen) vereinbart wurde; bei einem Schadenersatzanspruch muss der Arbeitgeber einen tatsächlich entstandenen Schaden konkret nachweisen.
Wann hast du wirksam gekündigt und zu welchem Zeitpunkt? Du hast sicher eine Empfangs- oder Zustellbestätigung deiner Kündigung. Wurde deine Kündigung rechtzeitig, eigenhändig unterschrieben und unter Einhaltung der Kündigungsfrist zugestellt?
Wenn deine Kündigung dem Arbeitgeber rechtzeitig unter Einhaltung der Kündigungsfrist, eigenhändig unterschrieben zugestellt wurde, bist du nicht Schadensersatzpflichtig und kannst das auch beweisen. Falls nicht, oder wenn du die Zustellung nicht belegen kannst, kannst Du mehr als froh sein, das der Arbeitgeber nur 270 Euro von dir verlangt.
Sie hat nicht gekündigt. Nachdem sie keine Uhrzeit genannt bekommen hatte, hatte sich für sie „erledigt“.