SAP-Berater?

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Hallo Arsam.

Als Berater erarbeitet man gemeinsam mit den Vertretern der Fachabteilungen Prozessabläufe basierend auf deren Anforderungen. Diese Abläufe setzt man in SAP um, sichtet mehrere Prozessansätze mit den Keyusern und schult die Keyuser im Train-the-trainer Konzept darin, wie diese Prozesse angewandt werden können.

Man begleitet die Keyuser während der Testphase und bearbeitet aufgetretene Fehleinstellungen bzw. Prozesslücken mit Bereitstellung geeigneter Lösungsansätze.

Das setzt hervorragende Kenntnis der Möglichkeiten des SAP Frameworks des jeweiligen Moduls (Vertrieb, Einkauf, Produktion, Controlling...) voraus.

Man muss die Standardprozesse der Software kennen und wissen, auf welche Weise sich diese Standardprozesse durch Zusatzentwicklung erweitern lassen. Diese Ansätze müssen für Entwickler dokumentiert werden, die nach diesen Anforderungen eine geeignete Entwicklung programmieren.

Es gib für dieses Berufsbild keinen "typischen" Ausbildungsweg. Entweder werden Uni-Absolventen im Rahmen aufwändiger Ausbildungsprogramme an die zukünftige Aufgabe herangeführt oder zukünftige Berater aus geeigneten Personen - meist aus dem mittleren Management von Kundenunternehmen - übernommen.

Entsprechend des Skill-Levels kann die Bandbreite des Verdienstes weit aufgespannt sein. Ein Junior-Berater wird wohl mit 40 bis 50 TEUR einsteigen - sehr erfahrene, langjährige Seniorberater (meist mit einem tiefen Background in den Anforderungen des jeweiligen Fachbereichs) können aber deutlich im sechststelligen Bereich verdienen.

Reisebereitschaft ist hierbei definitive Anforderung. Ich pendele aktuell innerhalb jeder Woche zwischen Projekten in Göttingen, dem Bodenseebereich sowie der Oberpfalz. Reisen werden abends absolviert, um am nächsten Morgen beim nächsten Kunde vor Ort zu sein, Reisezeit ist in der Regel keine Arbeitszeit (...oder zumindest nicht bonusrelevant... was auf das gleiche Ergebnis hinausläuft).

Herzliche Grüße

Krato333

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

grtgrt  17.03.2022, 18:54

Wie lange hält man dieses ständige Pendeln aus?

Und welche Klasse von Hotels wird dir bezahlt?

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krato333  17.03.2022, 22:24
@grtgrt

Es kommt immer darauf an, wie umfangreich die Reiseaktivitäten sind. Zwei Nächte pro Woche im Hotel finde ich sehr angenehm. Drei Nächte gehen gerade so - die ganze Woche (vier Nächte) "on tour" zu sein finde ich sehr anstrengend.

Grundsätzlich schätze ich es, bei unterschiedlichen Kunden aktiv zu sein, da somit nie Routine einkehrt. Es hat also alles Licht und Schattenseiten. Allerdings sollte sich kein Neueinsteiger Illusionen machen, er könnte das "leichte Geld" verdienen.

Beratung ist ein Nasengeschäft. Ist der Kunde zufrieden, wird er Dir entsprechende Freiräume einräumen, damit auch Du mit ihm zufrieden bist und entsprechende Kapazität für ihn einplanst.

Berater, die dem Kunde nicht entgegen kommen oder fachlich nicht "liefern können" sind aber auch ganz schnell wieder aus Projekten raus. Das kann gut und gerne auch mal über Nacht gehen.

Ein Beratungshaus öffnet Dir die Tür zum Kunde. Du stellst Dich dort vor und bist dann ganz auf Dich alleine gestellt - musst Dich also mit dem Kunde arrangieren. Auch das kann ein Vorteil sein, da man damit in der Lage ist, seine Arbeitswoche weitgehend frei zu planen. So lange der Kunde zufrieden ist, bist Du bei ihm "gesetzt". Solange Du fakturieren kannst, ist auch Dein Chef/Dein Unternehmen mit Dir zufrieden und lässt Dir freie Hand.

Bezüglich der Hotels gibt es meiner Erfahrung nach keine Kategorie-Vorgaben. Bei allen Beratungshäusern, bei denen ich bisher war, gab es Obergrenzen für Übernachtungen (meist um 100 - 130 € pro Nacht). Ist - etwa zu Messezeiten - mal kein Hotel Innerhalt dieser Range zu bekommen, gibt es in der Regel auch einen Freigabeprozess für höhere Kosten.

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