Hallo liebe Christen,
die obige Frage formulierte ich absichtlich polarisierend um meine Gedanken auf den Punkt zu führen. Nämlich:
Da Gott alles was ist, erschaffen hat (vgl. Johannes 1 Vers 1-3), schuf Gott auch das Böse. Denn Gott will dass sich die Seinen aus freiem Willen für ihn entscheiden, obschon diese auch die Möglichkeit hätten, sich gegen Gott zu entscheiden.
Dies ist Gottes perfekter Plan und deshalb stellte Gott den Baum der Erkenntnis in den Garten Eden und schuf vorab Lucifer, wohl wissend von Anfang an, dass dieser sich gegen ihn auflehnen und zu Satan, dem Fürst der Lüge entwickeln würde.
Also gehören Schmerz, Verführung, Verbrechen, Habgier, etc., zum göttlichen Plan des Schöpfers.
Denn das Gute gibt es nur weil es das Böse gibt. Gäbe es das Böse nicht - würden sich die Seinen nicht für Gott entscheiden.
Nun ist aber von Priestern immer wieder zu hören, dass von Gott nur und ausschließlich das Gute kommt. Als Beispiel zitiere ich Pastor Carsten Storch, Prediger und Autor:
"Viele Christen bejahen Leid. Auch Autoren und PredigerInnen, die ich sehr schätze lehren, dass wir alles, was uns im Leben passiert, als etwas annehmen sollen, das von Gott kommt – das Gute und das Böse.
Ich sehe ein, dass es den Charakter absolut bessern kann, wenn man mit einer solchen Einstellung an das Leben herangeht. Die Dankbarkeit wächst, wenn man es einmal geschafft hat, Leid aus Gottes Hand anzunehmen. Es gibt unglaublich viel Literatur in diese Richtung.
Dennoch liegen sie theologisch falsch und ich weigere mich ihren Weg zuende zu gehen.
Es ist schlicht nicht wahr, dass alles, was uns im Leben widerfährt von Gott kommt.
Jakobus schreibt, dass alles Gute und Vollkommene von Gott kommt (1,17). Dinge wie Krankheit, Armut, Elend, Leid, Scheidung, Tod etc. kommen nicht von Gott und es ist deshalb schlicht falsch sie als etwas anzunehmen was von ihm ist.
Das Neue Testament offenbart uns in viel stärkerem Masse als das AT die Rolle Satans im Geschehen und es zeigt deutlich, dass uns vieles widerfährt, was vom Teufel ist, nicht von Gott. Ich empfinde es als wirklich schmerzhaft zu sehen und zu lesen dass Menschen Gott Dinge unterstellen, die von der anderen Seite kommen. Das ist Rufmord."
Damit widerspricht Pastor Storch aber doch eindeutig Joh. 1, Vers 1-3, denn alles was es gibt kommt von Gott, also auch letztendlich in aller Konsequenz (!!!) auch das Böse!
Verneint man dies, dann würde man Gott unterstellen, dass Gott bei Erschaffung des Lucifers vorab nicht wusste, was für ein Monster des Bösen er da schuf! Da Gott allwissend ist wusste Gott dies jedoch von Anfang, denn Satan ist notwendiger Bestandteil Gottes perfekten Planes (siehe oben).
Wie kann es dann sein, dass diese logische Erkenntnis, zu der man als Christ gelangt wenn man sich nicht von gedanklichen Tabus einschüchtern lässt und frei denkt, von Kirchen, Heuchlern und Pastoren totgeschwiegen (siehe beispielsweise oben, Pastor Carsten Storch) und nicht thematisiert wird ?
Oder seid ihr anderer Meinung als ich und sagt, dass von Gott nur das Gute kommt? Dann sagt es mir bitte gut begründet.
Danke schon mal ...