Reaktion der Eltern bei dem demokratischen Erziehungsstil?

3 Antworten

Ich würde einfach einen Dialog zwischen Mutter und Kind verfassen. Wie der aussehen könnte, ist ja nicht schwer zu überlegen. In dem Dialog geht es ja darum, dass das Kind nicht direkt bestraft wird, sondern das ihm erklärt wird, dass diese Vorgehensweise nicht korrekt ist.

Ein Einstieg...

z. B. Mutter sieht wie ihr Kind zuschlägt, sie eilt zu den Beiden.

Mutter: "Was machst Du denn da? Andere Kinder zu schlagen ist nicht in Ordnung.

Kind: "Der hat mir aber mein Förmchen weggenommen."

Mutter: "Dann sag' dem Jungen, dass das Dein Förmchen ist und dass Du es wiederhaben möchtest."

....

Ich bilde mir ja ein, dass wir so einen Erziehungsstil gelebt haben

Nun schreibst Du aber nicht die wesentliche Information mit hin, nämlich das Alter des schlagenden Kindes.

Ok. Ich unterstelle jetzt einfach mal, das Kind bzw. beide sind so zwischen zwei und fünf Jahren alt.

Erwachsene, die Kinder in dem Alter unbeaufsichtigt mit einer Schaufel hantieren lassen sind verantwortungslos. Bei solchen Werkzeugen hat für mich zwingend dann eine erwachsene bzw. schon verständige Person dabei zu sein, die das Schaufel nutzende Kind nah am Körper und beaufsichtigt begleitet.

Nein, Gibt es für mich keine Diskussion. Wir kommen nicht erwachsen auf die Welt. In den genannten Lebensjahren finden so starke Entwicklungsschritte statt, dass das Kind selbst dann nicht in der Lage wäre, sein Verhalten in irgendeiner Form zu verbalisieren, hätte es bereits einen Wortschatz von 2.000 Worten. Durchschnitt sind so 800.

Demokratie kommt von demos kratos = das Volk herrscht

Setzt aber unbedingt voraus, die jeweiligen individuellen Besonderheiten zu berücksichtigen. Ein Mensch im genannten Alter ist damit überfordert sich auf eine Diskussion einzulassen, zu begründen. Die Forderung nach irgendeiner Interaktion außer der ruhigen Wegnahme der Schaufel - ganz für diesen Tag - unangemessen.

Und wenn die Schaufel weg genommen wird, dann nicht, weil das Kind "böse" war. Schuldgefühle haben sich dann die Erwachsenen als FürsorgeVERPFLICHTETE zu machen. Die Schaufel kommt weg weil es für heute gut ist. Fertig.

Ja. Hier und da gab es kurz Tränen in so einem Fall. Papa hat aber eben gleich eine andere, mindestens ebenso spannende Sache im Angebot gehabt.

Nein. Unsere Kinder haben nicht lange protestiert. Denn sie konnten sich einfach sicher sein:

Die Schaufel wird nicht von der Erde verschluckt.

Es ist aggressiv und respektlos dem Kind gegenüber, ihm so erwachsene Absichten zu unterstellen. Darüber hinaus ist es für mich Ausdruck großer Unkenntnis menschlicher Entwicklung.

Nein. Muss keinem Menschen gefallen. Es ist einfach eine Tatsache, dass bereits vor gut 50 Jahren erste, gut verständliche Erklärungen zu menschlicher Entwicklung veröffentlicht wurden. Heute kann sich kein Mensch mehr damit heraus reden, von Nichts zu wissen. Es kann erwartet werden, dass sich vor der Zeugung eines Kindes informiert wird.

Mit einem Auto verfahren wir schließlich ganz selbstverständlich so:

Erst Führerschein, dann Auto fahren.

Wir haben uns erst informiert, dann gezeugt und fortan uns immer bemüht, auf dem neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisstand zu menschlicher Entwicklung zu bleiben. Ging auch ohne digitale Welt.

Kriminalisiert Euch selbst, klagt Euch selbst an.


teafferman  17.04.2018, 15:32

Ok. Das mal grundsätzlich. Es regt mich nämlich massivst auf.

Es kommt nun mal im Kleinkindalter vor, dass auch mal geschlagen wird mit unterschiedlichen Körperteilen und auch mal mit Gegenständen.

Ich habe es vorgezogen, das Kind nicht aus der Spielzeit heraus zu nehmen, aus seiner gerade gelebten Fantasiewelt. Diese leben zu können ist für sein ganzes weiteres Leben essentiell.

Es gibt einige Spiele die mit unterschiedlich starkem Körperkontakt ablaufen. Da kann dann erfahren werden, wie es sich anfühlt, wie unterschiedlich ein Gegenüber reagieren und auch agieren kann.

Ich habe ja nun Urenkel. Wenn mir heute ErzieherInnen kommen und weis machen wollen, solche Spiele nicht zu kennen, dann hülle ich mich in stures und beredtes Schweigen.

Lass es mich mal so ausdrücken:

Von den heute nach der Schule auf den Arbeitsmarkt Strebenden sind 40% unbrauchbar, Ausschuss. Von falscher bis grottenschlechter Erziehung - oft ist Haltung im Sinne des Hühnerkäfigs bedeutend passender - 40% Ausschussware liefern deutsche Eltern heute dem Arbeitsmarkt.

Und ja: Genau da liegt die Ursache. Nicht in der Schule, nicht in all dem sinnfreien toten Schnickschnack, mit welchem Kinderseelen erstickt werden.

Darfst Du ausdrucken. Ist nicht persönlich gemeint. Beim besten Willen nicht.

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Dass du ein solches Rollenspiel vortragen musst(!) spricht nicht gerade für einen demokratischen Erziehungsstil der Schule.