Praktikum in einer Psychologie Praxis?
Bald steht in unserer Schule das Berufspraktikum an und ich wollte fragen, ob es überhaupt geht, ein Praktikum in einer Psychologie Praxis zu machen und wenn ja, ob es auch wirklich ein Berufspraktikum ist oder doch ein Sozialpraktikum. Ich wollte nämlich in die Grundschule, aber das zählt zum Sozialpraktikum.
5 Antworten
Liebe(r) selinaeatstoast,
ein Praktikum bei einem niedergelassenen Psychotherapeuten oder als Psychologe in der Klinischen Psychologie ist in der Regel nicht möglich.
Aber wenn Du Dich für diesen Bereich interessierst, gibt es andere Möglichkeiten, wie Du Dir im Rahmen eines Praktikums einen Einblick verschaffen kannst.
Hier ein paar Einrichtungen, an die Du Dich wenden kannst und wo man meist gute (oder zumindest bessere) Chancen hat, einen Praktikumsplatz zu bekommen:
Therapiestation einer Psychiatrischen Klinik (z. B. Uniklinik) oder Psychotherapeutischen Klinik, wo z. B. Patienten mit Depressionen oder Angststörungen behandelt werden
Kunsttherapie einer Psychiatrischen oder Psychosomatischen Klinik
berufliche Rehabilitationseinrichtungen für psychisch kranke Menschen
Sozialpsychiatrischer Dienst
evtl. Psychologische Beratungsstelle, z. B. ProFamilia oder Diakonie/Caritas, oder eine Suchtberatungsstelle
Ich persönlich finde sogar, dass z. B. ein Praktikum auf einer Therapiestation einer Klinik für Dich wesentlich interessanter ist, denn dort erhälst Du Einblick in das Behandlungskonzept und die ganzen stationären Abläufe und Zusammenhänge und hast Kontakt zu vielen anderen Berufsgruppen (Fachärzten, Psychologen, Sozialpädagogen, Krankenpfleger, Ergotherapeuten...). Das könnte Dir eine Praxis nicht bieten. Meistens hat man dort auch die Möglichkeit, mal an verschiedenen Gruppentherapien teilzunehmen und sich mit Patienten persönlich zu unterhalten.
Vielleicht müsstest Du Dich dann in der Pflege bewerben, aber das ist kein Nachteil. Ich habe es immer wieder erlebt, dass Praktikanten auf diesen Station genügend Zeit gegeben wird, sich umzusehen und Fragen zu stellen. Und richtige pflegerische Tätigkeiten halten sich auf den meisten psychiatrischen Station eher in Grenzen (z. B. muss man meist keine Betten überziehen oder Patienten waschen, weil diese das meist selbstständig können - ausser in der Gerontopsychiatrie).
An Deiner Stelle würde ich bei Interesse einfach mal auf einer dieser Stationen (oder in der Personalabteilung der Klinik) anrufen und fragen, wie sie das dort mit Praktikas handhaben.
Viele Grüsse und viel Spaß beim Praktikum! :)
Es wird auf die konkrete Einrichtung ankommen, bei der Du Dich bewirbst.
Aber entgegen der bisher abgegebenen Antworten ist a) ein solches Praktikum sicher denkbar und b) da es die Begleitung eines "ganz normalen Berufs" darstellt, sollte es auch als "richtiges" Berufspraktikum anerkannt werden können.
Eine zusätzliche Schwierigkeit ergibt sich natürlich auch durch Deine Wortwahl.
"Psychologiepraxis" - was genau meinst Du damit.
Es gibt ja nicht nur Psychotherapeuten, es gibt ebenso Arbeitspsychologen, Neurologen, usw.
Schau doch mal hier: Was ist die Arbeit eines Psychologen?
Wenn Du eine Praxis findest, die einen Schüler nimmt, dann machst Du da ein Berufspraktikum. In einer Psychologischen Praxis ein Praktikum zu machen, ist aber eine komplizierte Sache. Wie auch in den meisten Arztpraxen steht der Datenschutz ganz oben. Und Du wirst wohl kaum einen Therapeuten finden bei dem Du bei einer Therapiesitzung mit einem Patienten "live" dabei sein kannst (stell Dir vor, Du hast ein Problem und sollst das nun nicht nur vor Deinem Therapeuten erörten, sondern auch noch wenn ein Praktikant dabei ist - willste bestimmt auch nicht. Also wirst Du wohl eher im Schreibbüro "geparkt". Wenn Du Dich wirklich für diesen Beruf interessierst, dann wende Dich an die Ausbildungsinstitute z. B. APV oder DGVT.
Wie stellst Du Dir das vor? Ein Psychologe hat seine Klienten, mit denen er Gespräche führt. Da hat kein Fremder Zutritt und schon gar kein Praktikant. Was solltest Du tun in einer solchen Praxis? Dann fragt doch lieber in einer Arztpraxis an, ob sie Praktikanten nehmen. Mit viel Glück könnte das klappen. Aber frag Dich zunächst einmal, was Du vom Berufspraktikum erwartest. Willst Du eine Orientierung finden über einen bestimmten Beruf, den Du vielleicht ergreifen möchtest? Dann such Dir einen Platz in der Richtung.
Es ist ein Berufspraktikum, aber du kannst in einer Praxis nicht viel machen. In die Akten und bei gesprächen darfst du nicht dabei sein wegen schweigepflicht. Deswegen kannst du höchstens termine machen
Nein, aber stell dir mal vor du gehst zum Psychologen und willst ihm irgendwas von deinen Depressionen erzählen und da hockt so ein kleines Kind hinter dir und hört zu. Natürlich kannst du das machen, aber dann sitzt du halt wie eine Sprechstundenhilfe am PC und kannst Termine ausmachen oder so. Aber das hat nichts mehr mit Psycologie zu tun.
Das ist so sicherlich nicht richtig.
Zwar gilt natürlich die Schweigepflicht, aber in eben jene kann auch ein Praktikant mit eingebunden werden.
Sonst müsste man ja auch z.B. den Sprechstundengehilfen in üblichen Arztpraxen vor Arbeitsantritt die Augen verbinden ...