Polygamie statt Monogamie?

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Grundsätzlich spricht ja nichts dagegen, wenn Menschen sich dafür entscheiden, in entsprechenden Partnerschaften zu leben und sich zu lieben. Ist ja nicht verboten und mittlerweile hört man ja auch immer öfter davon, dass Menschen solche Beziehungen führen.

Das Problem ist, dass sich sicherlich nur eine absolute Minderheit der Leute, sich vorstellen könnte, in einer polygamen Beziehung zu leben. Das ist nicht Teil unserer Kultur und man wächst einfach im Angesicht monogamer Beziehungen auf und kann sich meistens gar nichts anderes vorstellen. Auch unsere Gefühlsebene ist da eher auf den einen Partner ausgerichtet, der zu einem gehört und mit dem man in Zweisamkeit einen gemeinsamen Weg geht.

Polygamie ist sicherlich kein neues Konzept, aber bei der Mehrheit der Menschen spielt es keinerlei Rolle. Und ganz ehrlich; ich finde es ja schon schwer genug, mit einem Partner eine Beziehung zu führen und zusammenzuleben. Jede weitere Person die dazu kommt, birgt neue Probleme und macht es sicherlich nicht einfacher. ;)

Hallo mikbau,

die Monogamie hat sich in unserem Kulturkreis moralistisch wie auch religionistisch etabliert - wobei es Kulturkreise gibt, in denen auch eine Polygamie betrieben wird. Häufig findet man dort den Anspruch, dass ein Mann mehrere Partner*innen hätte - und führt das auf einen historischen Umstand zurück.

Vor einigen Jahren wurde in den Niederlanden ein Thema zu Partnerschaften mit mehreren Personen publik. Weiter hat man davon aber nichts mehr gehört.

In Deutschland wurde eine Partnerschaft, die sich mit einem guten Freund ergänzt hatte, in einem Filmbericht dargestellt. Der Freund war auf einer Durchreise - und ist bei dem befreundeten Paar hängengeblieben. So sind es jetzt eine Frau und zwei Männer, die in einer polyamoren Partnerschaft - und da dürfen wir, wenn wir wollen, Polygamie - leben. Die drei haben auch ein Kind - und das hat eine Mutter und zwei Väter (unbenommen, von wem die Genetik stammt).

In einer Partnerschaft mag sehr häufig das Thema Eifersucht und die Angst, verlassen zu werden, im Raum stehen. Häufig sind da eigene Bedürfnisse im Raum. Da mag allein schon vermutet sein, dass eine dritte Person in der Partnerschaft ein für ein Paar gehaltenes "Gleichgewicht" zerstören kann, somit eine Person diskriminiert werden könnte.

Ich rate daher, sich auf die Bedeutung der Liebe und deren Universalität zu fokussieren: Liebe bedeutet Einheit, und dass von den liebenden Menschen nur etwas ausgeht und nur das, dass etwas die liebenden Menschen auch erreicht. Somit schaffen sie in ihrere Umgebung gleichermaßen für alle Fülle und größtmöglichen Freiraum in ihrer Einheit. In dem Umfeld haben dann eigene Bedürfnisse keinen Raum bzw. keine Bedeutung mehr: es ist ja alles da, man kann sich alles einander schenken.

Wir können sagen, dass die Liebe universal immer polyamor ist - den Begriff auch nicht benötigt - somit eine Grundlage für eine Partnerschaft zwischen auch mehr als zwei Menschen bilden kann.

Eine gesetzliche Grundlage gibt es meines Wissens z.B. in Deutschland noch nicht - und so muss die Partnerschaft ggf. notariell geregelt werden und wäre als Lebensgemeinschaft zu betrachten.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Da gibts keine Pro-Argumente für mein Dafürhalten.

Und außerdem: Entweder man lebt polygam, oder man tuts nicht.

Aber eine monogam lebende Person wirst du durch kein Argument der Welt dazu "überreden" können, polygam zu leben.

Im Endeffekt muss es jeder für sich selbst entscheiden, ich persönlich habe auch kein Problem damit, wenn Leute eine polygame Beziehung führen. Ich persönlich hätte aber nicht so Lust, meinen Partner, den ich liebe mit anderen zu "teilen". Finde auch die Vorstellung, dass mein Partner dann was mit anderen hat ziemlich abstoßend.

Das kann man schlecht pauschal beantworten, weil es auf die Personen ankommt.
Sowas muss von allen beteiligten freiwillig eingegangen werden. Wenn es erlaubt wäre würde mein Mann eine staatliche Doppelehe führen! So geht das hier nur im Kopf oder vor Gott! Die Polygamie ist nichts anderes als Mehrehe, etwas heiliges, geschlossenes. Man teilt sich nicht nur die Arbeit, Haushalt, Kindererziehung, sondern halt auch seinen Partner. Wichtig dabei ist mit seiner Schwesterfrau eine Art Freundschaft zu führen, der Mann muss beiden gerecht werden und darf keine Vernachlässigen, dann ist es kein Problem. Eifersucht ist dabei völlig fehl am Platz, aber es nimmt mir auch keiner was weg! Während es für einen Mann die schlimmste Vorstellung ist betrogen zu werden, denken wir Frauen mehr emotional und es wäre das schlimmste das er sich in einer anderen verliebt. Doch hier liebt er nur eine weitere und keine andere ganz. Die liebe ist gesplittet sowie wenn man Kinder bekommt und alle gleich behandelt. Sogar zwei Hähne streiten sich im Hühnerstall, die Hennen nicht. Man muss zu diesem Thea offen sein und seine Sichtweise ändern, ist für viele völlig fremd und ablehnend, weil es hier nicht der Norm entspricht und wir nicht so aufwachsen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung