Physiotherapie und Psychologie?

3 Antworten

Macht meiner Meinung nach genauso viel Sinn wie zu versuchen den Metzger neben einen Bäcker zu packen. Also eigentlich keinen. Man hat zwar in der Ausbildung zum Physiotherapeutin auch das Fach Psychologie, das dient aber eher weniger dazu später Psychologische Kenntnisse anzuwenden. Außerdem könnte es auch Verwirrung beim Patienten hervorrufen, gerade bei älteren Patienten wird Physiotherapie sowieso gerne mit Psychotherapie verwechselt. Ich weiß nicht wie viele Patienten mich schon als Psychotherapeutin bezeichnet haben (Ich bin aber Physio). Zumal du als Physio gerade am Anfang der Selbstständigkeit aber auch später wirklich viel Energie in den Beruf stecken musst. Meine Chefin arbeitet selbst weit über 40h die Woche, wir Angestellten in Teil- oder Vollzeit, damit es sich auch lohnt und die Praxis einigermaßen vernünftige Öffnungszeiten hat. 08-15:00 reicht nicht wenn man auch Berufstätige ansprechen will. Ähnliches gilt für den Psychologen, auch er muss eine gewisse Kontinuität anbieten können und die meisten Patienten werden auch hier eher Nachmittags Zeit haben. Suche dir einen Beruf aus, der dich wirklich interessiert. Auch als Physiotherapeut kann man studieren und z.B. in den Forschungsbereich oder später an einer PT Schule unterrichten gehen. Studiengänge wären z.B. Physiotherapy (Bsc.), Health Care Studes (Bsc.), Medizinalfachberufe und ähnliche Dinge.

Natürlich verbietet dir keiner noch Psychologie zu studieren, aber beide Berufe gleichzeitig auszuüben halte ich nicht für sinnvoll.

Nein, macht nicht wirklich einen Sinn.

Was möchtest du denn damit bezwecken? Wenn du eine Brücke zwischen körperlicher Verfassung und geistiger Ursache bauen möchtest, gibt es einfachere Wege.


Jerome103 
Fragesteller
 09.12.2014, 21:46

zB eine Physiotherapiepraxis + Psychologiepraxis nebeneinander... Nur mal rein von der Überlegung her müsste die dann wenn alle Rahmenbedingungen stimmen doch überlaufen sein.

Welche Wege meinst du?

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michi57319  09.12.2014, 21:48
@Jerome103

Soso, beide wären überlaufen. Nein, das ist nicht so! Physiotherapeuten gibt es wie Sand am Meer. Psychologen gibt es zu wenige, das ist richtig. Aber Psychologische Praxen werden nach einem Schlüssel zugelassen, die kannst du nicht mal eben so aufmachen, wenn du mit Krankenkassen zusammenarbeiten willst. Als freier Psychotherapeut findest du sicherlich auch Kunden, aber da diese dann alle Selbstzahler sind, wird die Luft verdammt dünn.

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Jerome103 
Fragesteller
 09.12.2014, 21:56
@michi57319

Das ist mir schon klar :-D Deswegen hatte ich ja auch geschrieben, "wenn alle Rahmenbedingungen stimmen". Mir geht es nicht darum ob es möglich ist oder nicht, mir geht es darum ob so eine Anlaufstelle attraktiv wäre, weil meiner Meinung nach wäre sie das schon, da man zwei verschiedene Arten von Patienten bedienen kann. Aber da ich noch andere Meinungen hören wollte, frage ich ja hier. Du (wenn ich dich duzen darf) scheinst mir aber grundsätzlich Ahnung von der Materie zu haben und ich würde mich nochmal über eine Antwort freuen :)

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michi57319  09.12.2014, 22:03
@Jerome103

Hier ist das "du" üblich :-)

Wenn ich meine ganz persönliche Meinung dazu äußern darf, ich wäre etwas befremdet, wenn ich wüßte, daß du neben der Physio auch Psycho anbietest. Ich wäre immer auf der Hut, ja nix Falsches zu sagen, um nicht in deinen Fängen auf der anderen Seite des Flurs zu landen ;-)

Aber mal im Ernst: Angenommen, du hast in beiden Berufen an einem Standort sehr gute Chancen, dann wirst du dich für eines entscheiden müssen. Du kannst dich nicht zweiteilen. Damit hast du jede Menge vertaner Zeit auf dem Konto, weil dir zum Überleben mit Spaß eine Ausbildung gereicht hätte und du hättest deutlich früher an diesem Punkt sein können.

Ich sehe so was ganz gerne praktisch.

Welcher Beruf ist denn eher Liebhaberei, welcher würde dir von der praktischen Umsetzung mehr Spaß machen? Hast du schon Praktika in beiden Berufen gemacht? Kann helfen, sich festzulegen ;-)

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Jerome103 
Fragesteller
 09.12.2014, 22:10
@michi57319

Okay, diese Ansicht hatte ich bisher noch nicht, da ist ein zusammenhängender Standort vielleicht doch nicht die brillianteste Lösung :-D

Ich habe in beiden beruflichen Richtungen Praktikas absolviert, beides hat mir Spaß bereitet, jedoch denke ich von Natur aus immer etwas größer und daher auch diese ungewöhnliche Fragestellung.

Aber vielen Dank für deinen Gedankengang :)

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michi57319  09.12.2014, 22:15
@Jerome103

Oh, sehr gerne :-) Dafür ist GF ja gerade da, unterschiedliche Ansichten sammeln und Gedankengänge aufnehmen, auf die man ja gerade nicht selbst kommt.

Mir fällt da noch ein, daß du durchaus eine sinnvolle Kombi schaffen könntest, allerdings nicht bezahlt von der KK. Die meisten psychischen Probleme gehen einher mit irgendwelchen körperlichen Verspannungen, Fehlstellungen, etc. Als Sonderleistung könntest du daran arbeiten.

Ich finde ja sowieso und überhaupt, daß viel mehr interdisziplinär und ganzheitlich gearbeitet werden sollte. Aber das ist wohl Wunschdenken. Aber aus eigener Erfahrung heraus erscheint mir das zwingend notwendig.

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Jerome103 
Fragesteller
 09.12.2014, 22:27
@michi57319

Du sprichst mir aus der Seele... aber ich meine die Menschheit sowie Bildung muss ja noch Raum für Entwicklungen haben und ich denke daher werden wir den Zeitpunkt, an dem eine generelle Arbeit am Menschen realisiert wird, leider nicht mehr erleben... Gibt es denn eigentlich sonst Studiengänge, die mit einer Physiotherapie Ausbuildung gut kombinierbar sind?

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michi57319  09.12.2014, 22:31
@Jerome103

Du willst mit aller Gewalt studieren, oder? ;-) Sieh mir die Frage nach, aber wenn du studierst, bist du meistens arg verkopft. Das ist übrigens auch genau der Spagat, den Psychologen einfach nicht hinbekommen und daher vom Habitus meilenweit gegen den Wind innerhalb einer Gruppe als Solche wahrgenommen werden können. Auch hier wieder meine ganz persönliche Meinung, gepaart mit Instinkt und Menschenkenntnis.

Ein Studium über den Körper, seine Funktion, sowie Dysfunktion, die Behandlung derselben und schwups, bist du Arzt :-D

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Jerome103 
Fragesteller
 09.12.2014, 22:40
@michi57319

Ja ich bin gerade in der Ausbildung zum Physiotherapeuten und studiere nebenbei Sport aber das ist für mich nicht der richtige Studiengang, daher stehe ich auch schon in Kontakt mit mehreren Universitäten, FH's und informiere mich viel damit ich den für mich passenden Studiengang finde, den Spagat gibt es wirklich aber den schaffe ich ganz gut :) Medizin, klar super passend aber das ist nicht meins... Aber wie gesagt nochmal vielen Dank, ich werd mich jetzt mal vom Pc für heute verabschieden :-D

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michi57319  09.12.2014, 23:18
@Jerome103

Alles Gute für dich und vor allem, daß du was Passendes findest :-)

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