Pferd verweigert Antraben?
Hallo liebe Communtity!
Seit etwa 3 Wochen kann ich mein Pferd wieder reiten, da wir aufgrund von Borreliose 1 Jahr lang pausieren mussten. Jetzt habe ich ein kleines Problem: Wenn ich in die Halle (oder auf den Platz) gehe, dann kann reite ich zunächst ganz normal warm. Möchte ich dann anfangen zu traben, bleibt das Pferd einfach im Schritt, egal wie viel ich treibe, auch Stimme hilft nicht. Daher kann ich nur noch reiten, wenn jemand anderes in der Halle ist, der von unten mit einer Gerte das Pferd vorwärtsschickt (bevor hier etwas missverstanden wird, wir verprügeln damit das Pferd nicht sondern deuten nur mit der Gerte an bzw das Pferd wird leicht angetickt). Dann läuft es auch, Übergänge etc kein Problem, aber wenn ich beispielsweise nach längerem Schritt oder Halten wieder antraben möchte, habe ich das gleiche Problem. Beim Galopp macht es das nur kaum bis gar nicht. Dennoch belastet mich sehr, dass ich nicht alleine reiten kann, es ist auch noch nicht besser geworden.
Schmerzen oder ein schlecht sitzender Sattel ist definitiv ausgeschlossen, wird regelmäßig kontrolliert. Ich vermute, dass es ein psychisches Problem ist. (möchte dem Pferd nichts unterstellen, aber vllt denkt es, dass es, wenn es das macht, wieder auf die Wiese darf, würden wir Menschen ja nicht anders machen ;) ) Im Gelände kann ich ganz normal traben, galoppieren etc., nur eben wenn man richtig arbeiten möchte, blockiert das Pferd. Es mach auch kurze, sehr schwunglose Tritte, "schlurft" eher über den Boden. Außerdem hebelt es sich sehr oft raus, es hat sich schon ein Unterhals gebildet.
Hat jemand Tipps oder eigene Erfahrungen? Her damit! Habe sämtliche Trainer durch, die mir alle nicht helfen konnten und bin langsam am verzweifeln.
Anmerkung: Ich bin natürlich nicht nach so langer Zeit aufs Pferd drauf und los, sondern habe es zunächst longiert etc.
7 Antworten
Du machst zu viel mit dem Pferd ... nach 1 Jahr Reitpause und sicher nicht sooo viel Bewegung sind die Muskeln verkümmert und das Tier hat 0 Kondition und Kraft ... und wahrscheinlich war es vorher auch noch nicht sooo gut ausgebildet.
Geh' nochmal zurück auf Anfang und steigere das Pensum ... nur lockeres Reiten auf großzügigen Linien, ins Gelände usw. ... keine "Arbeit" im Sinne von Halten, Rückwärts, Antraben usw., damit das Tier erstmal wieder richtig Spaß an der Bewegung mit dem Reiter bekommt.
Und warum hast Du die Gerte nicht selbst in der Hand, sondern jemand, der unten steht? Das finde ich schon etwas kurios ...
Also, dann hat der Bursche entweder das süße Nichtstun zu schätzen gelernt oder hat noch immer gesundheitliche Probleme (letzteres sollte dann der TA einmal abchecken).
In ersterem Fall mußt Du halt energischer werden mit Deinen Hilfen, also durchaus sehr deutlich (!) die Gerte einsetzen! Das heißt nicht, dass Du das Tier verprügeln sollst, aber schon klipp und klar machen, was Sache ist. Wenn Du Dich selbst nicht traust, bitte jemand anderen, sich der Sache einmal anzunehmen (Du schriebst ja von RL).
Was natürlich auch sein kann, ist, dass der Sattel durch den massiven Muskelabbau nicht mehr ordentlich paßt, vielleicht als einfach mal eine dicke Lammfelldecke unterlegen.
Ich habe schon ein Lammfell und eine zusätzliche Decke unter dem Sattel, wurde auch vom Sattler kontrolliert.
Das Problem ist nur, wenn ich wirklich deutlich mit der Gerte werde, buckelt sie sehr stark. Zum Glück bin ich sehr sattelfest, sodass ich mich recht gut halten kann.
@Pferdchen1999, so zeigt er halt, dass er eine andere Idee von der Tagesgestaltung hat als Du. Wenn aber, wie gesagt, keine gesundheitlichen Einschränkungen vorliegen, mußt Du da leider durch und die Idee mit der Hilfe von unten ist ja ganz nett, kann aber kein Dauerzustand bleiben.
Er wird schnell merken, dass Du weißt, was Du willst und das auch durchsetzt. Und dann wird das Theater immer weniger, bis es völlig vergessen ist.
Alles klar. Vielen dank! Da muss ich wohl jetzt durch :)
Also sie denkt nicht, dass sie wieder reiten kann wenn sie das macht. Ein Pferd 🐴 meiner Mutter müsste auch wegen Krankheit ein Jahr pausieren ⏸.
Man hat aber gemerkt, wie gut es ihm tat als er wieder geritten werden durfte.
Vielleicht fehlt es dem Pferd noch an Balance oder an Muskulatur. Das ist normal. Der von meiner Mutter ist seit 6 Monaten wieder unterm Datteln und er kann jetzt noch nicht alles. Enge Neigungen fallen ihm noch schwer.
Im Endspiel kann es alles sein.. auch wenn man denkt man hat doch schon alles ausgeschlossen. Meine Stute war ähnlich, Herbst/Winter 2017 ging garnichts mehr, sie ging nurnoch Schritt und für den Trab musste mein Vater mit der Gerte hinterherlaufen, sonst blieb sie sofort stehen - auch nach 20min.
Der Herbst war unglaublich nass, stürmisch, kalt & windig - sie hatte Rückenschmerzen und hat dadurch einen Buckel gemacht.
Aber sie hat das halt nicht gezeigt, es ist nur richtig aufgefallen, dass sie als es trockener wurde sie langsam wieder laufen konnte. Und auch dafür habe ich bestimmt 2/3 Monate gebraucht bis wir wieder eine ganze Bahn traben konnten ;)
Ich glaube nicht, dass dein Pferd es macht weil es irgendwie “denkt” dass es dann wieder raus kann..
Es kann wiegesagt alles sein; Zähne, dein Sitz, Zügeleinwirkung, Blockade, Rückenschmerzen, andere Schmerzen in deinen Beinen oder sonstwo, schlechte Huf und und und
Was hat er in der Pause getan?
Seid ihr regelmäßig spazieren gegangen? Wenn nicht, dann geht es nun erstmal mit viel Bodenarbeit und dem Muskelaufbau und der Elastizität an der Hand, am Langzügel, wieder los, viel über Stangen, auch in Bögen wie Grill und Stern, und nutze tatsächlich die Hilfe anderer, die dich unterstützen bzw "mitschleppen". Gelände ist auch prima
Und niemals das Loben vergessen, sobald drin Ross antrabt !!!!
Hab Geduld! Aber bleib dran.
Hallo, vielen Dank für deine Antwort! Ich habe sie seit längerer Zeit ohne Longe "longiert" und auch häufig Cavalettis eingebaut, viele Übergänge, Seitengänge und und und. Vielleicht sagt dir Pat Parelli was, mit seinen Trainingsmethoden haben wir auch angefangen. Ich bin oft mit ihr spazieren gegangen und als sie genügend Muskeln hatte, Schritt- und Trabausritte, manchmal ein bisschen Galoppiert. Das hat ihr glaube ich auch richtig Spaß gemacht.
Gelobt wird sie jedes Mal
3 Wochen ist noch keine lange Zeit nach solch einer langen Pause. Das Pferd hat enorm an Muskel abgebaut und diese müssen erst wieder aufgebaut werden das Dich das Pferd gesund und angenehm tragen kann.
Du mußt eigentlich nochmal ganz von vorne Anfangen. Richtige Longenarbeiten ist ja gut, aber was hast Du denn so an der Longe gemacht? Nur im Kreis oder hast Du auch mal mit Stangen und Cavaletti gearbeitet?
Stell Dir vor Du machst jetzt ein Jahr Pause und tust so gut wie gar nichts sondern liegst mehr oder weniger flach durch Krankheit oder Verletzungen. Jetzt Spanne ich Dir einen schweren Rucksack auf den Rücken, hast aber so gut wie keine Kondition und keine Muskeln .... was würdest Du tun?
Taste Dich ganz langsam vorwärts, gemütliche Ausritte wo es mal etwas Berg auf Berg ab geht oder Wege mit verschiedenen Bodenbeschaffenheiten was auch die Konzentration fördert reichen im Moment aus und können wahre Wunder vollbringen. Ist besser als viele Wendungen, Bögen ect in der Halle zu reiten.
Wie schaut's bei Dir selbst aus? Hast Du auch lange Pause gemacht? Weil sitzt Du nicht richtig im Sattel und kannst das Pferd mit Gleichgewicht ect nicht unterstützen, Blockierst Du das Pferd mit zusätzlich. Reiten an sich verlernt man nicht, aber das Feingefühl usw kann da schon etwas verloren gehen. Kommt zwar relativ schnell wieder, aber das ist gerade Grundvorrausetzung.
Hallo, erst mal vielen dank für deine Antwort! Ich habe mich vermutlich etwas falsch ausgedrückt, denn ich bin erst in der Halle seit 3 Wochen, vorher bin ich schritt und Trab ausgeritten. Beim "longieren" (wir longieren ohne longe, d.h. ohne alles) habe ich oft Cavalettis eingebaut mit vielen Übergängen (auch z.B. trab und dann kurz vor der Stange schritt, dann rüber und wieder trab). Außerdem haben wir vielSeitwärtsgänge gemacht, um die Rückenmuskulatur zu trainieren. Mit den Methoden von Pat Parelli habe ich auch häufig gearbeitet. Ich hatte auch einen Trainer mit an der Hand, der mir ein paar Übungen gezeigt hat. Nur beim reiten könnte er mir nicht helfen. Vom Boden aus geht alles, nur wenn jemand reitet (hatte auch schon Freunde drauf, die haben das gleiche Problem) blockiert sie. Während ihrer Pause habe ich 2x die Woche das Pferd einer Freundin geritten und zusätzlich noch 1x die Woche Unterricht.
Hallo, danke für deine Antwort. Wir haben nicht wirklich gearbeitet, sondern fast nur ganze Bahn und Zirkel, viel Schritt und Trab, eventuell hier und da mal eine Runde Galopp. Wir gehen auf oft Ausreiten, schon etwas länger als die 3 Wochen, die wir jetzt auf dem Platz sind.
Das Pferd ist ein ehemaliges Sportpferd und von daher recht gut ausgebildet, vor der Krankheit ein richtiger Musterschüler.
Wenn ich von oben die Gerte verwende, ignoriert sie mich komplett, daher muss jemand von unten mit einer Gerte mit Schlag (also Longierstock) nachhelfen.