Perspektive Augenhöhe = Horizontlinie?

2 Antworten

wenn du waagrecht schaust, siehst du auf augenhöhe den horizont, auf dem ein oder zwei fluchtpunkte liegen, je nachdem, ob du ein motiv (wie straße oder haus) frontal betrachtest (1 fluchtpunkt) oder über eck (eckperspektive 2 fluchtpunkte). Sobald du nach oben oder unten schaust, kommt neben diesen fluchtpunkten auf der augenhöhe ein dritter fluchtpunkt ins spiel, der genau auf deiner sehachse liegt, also dort, wohin dein blick zielt. ausführlicher wird es auf wikipedia erklärt: http://de.wikipedia.org/wiki/Perspektive

Hi,

Die Horizontebene befindet sich tatsächlich immer auf Augenhöhe des Betrachters. Wenn man steht, befindet sie sich also da oben in Augenhöhe und wenn man sich bückt, in der Augenhöhe weiter unten. Solange man geradeausschaut, verläuft die Horizontlinie genau so wie die Sehachse. Die Sehachse ist die mittlere Linie des Sehkegels (Sehkegel entspricht etwa dem Gesichtsfeld = Sehfeld).

Schaust du nun nach oben in den Himmel, dann bewegen sich auch deine Sehachse mit Sehkegel drumrum nach oben, die Horizontlinie aber bleibt dort wo sie war. Sie "verschiebt" sich also nach unten - in Wirklichkeit bewegst nur du deinen Blick und damit dein Sichtfeld nach oben (zur sogenannten Froschperspektive).

Umgekehrt ebenso: wenn du nach unten schaust, neigen sich deine Sehachse und dein Sehkegel mit nach unten, die Horizontlinie scheint nach oben zu gehen - in Wahrheit bleibt sie, wo sie immer war: horizontal auf der Höhe deiner Augen. Du blendest sie nur immer weiter aus, eventuell so weit, dass man sie nicht mehr sieht. Das heißt aber nicht, dass es sie nicht gibt.

Stell dir vor, wie eine Kamera zuerst einen Stein auf dem Boden im Visier hat, dann langsam nach oben geht. Irgendwann erscheint der Horizont im Bild. Bewegt sich die Kamera weiter nach oben, verschwindet er irgendwann wieder aus dem Bild. Da ist er aber immer, nur nicht immer sichtbar. Die Kamera entspricht hier der Sehachse mit dem Sehfeld.