Patchpanel, Switch , Hilfe?

2 Antworten

Es gibt Patchpanel und Patchkabel. Ein Patch ist ein Stück Code, um ein Stück Software zu verändern. Also völlig anderes Thema.

Ein Patchpanel ist rein passiv und dient der Verkabelung und dem Anschluss von Geräten. Ein Patchpanel ist also quasi eine Vielfach-Netzwerkdose. An einem Patchpanel werden von hinten Verlegekabel aufgelegt (angeschlossen), vorn hast Du dann Netzwerkdosen, wo Du ein Patchkabel (Netzwerkkabel) anschließen kannst. Verlegekabel werden fest installiert, also in Leerrohren in der Wand oder in Kabelkanälen verlegt. An den Enden von Verlegekabel werden in der Regel in bzw. an der Wand montierte Netzwerkdosen oder Patchpanel angeschlossen. Ein Switch ist eine aktive Netzwerkkomponente. Du hast mehrere Optionen:

Du installierst ein kleines Patchpanel im Keller. An der Fritzbox hast Du wahrscheinlich vier LAN-Anschlüsse. Jeden dieser LAN-Anschlüsse schließt Du ans Patchpanel an. Hinten am Patchpanel werden die Verlegekabel, die aus den Räumen kommen, angeschlossen. Diese Variante setzt also voraus, dass von den Netzwerkdosen in den Räumen Verlegekabel an die entsprechende Stelle im Keller gelegt sind. So kannst Du also maximal drei Räume anschließen. Dort kannst Du z. B. auch Accesspoints anschließen. Irgendwelches Mesh-Zeug ist nicht erforderlich.

Alternativ schließt Du an der Fritzbox einen Switch an, dessen Anschlüsse werden dann mit dem Patchpanel verbunden. Du kannst nun so viele Räume versorgen, wie der Switch noch freie Ports hat (also n-1, weil ein Port ja mit der Fritzbox verbunden wird). Auch hier ist natürlich eine entsprechende Hausverkabelung Voraussetzung.

Alternativ montierst Du eine Netzwerkdose im Keller. An die wird per Patchkabel die Fritzbox angeschlossen. Zudem musst Du ein Verlegekabel von der Netzwerkdose an eine geeignete Stelle im Haus verlegen. Auch dort wird eine Netzwerkdose angeschlossen. Hier schließt Du einen Accesspoint an, der Rest wird mit Repeatern (ggf. Mesh-Repeatern) erledigt. Wenn Du kein DSL- oder Kabelmodem benötigst, weil Du einen Glasfaseranschluss hast, und wenn Du im Keller einen Medienkonverter hast, der die Glasfaserschnittstelle in eine Kupferkabelschnittstelle umsetzt, kannst Du diesen Anschluss auch direkt mit der Netzwerkdose verbinden und die Fritzbox nach oben stellen.


ararla 
Fragesteller
 18.11.2021, 09:37

Was ist accecpoint?

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franzhartwig  18.11.2021, 09:46
@ararla

Wenn man es richtig schreibt, findet man das sehr leicht per Suchmaschine. Ein Accesspoint, oder auch WLAN Accesspoint, zu halbdeutsch WLAN-Zugangspunkt, ist ein Gerät, welches WLAN zur Verfügung stellt. Ein WLAN-Router, also Deine Fritzbox, ist eine Kombination von Modem, Router, Accesspoint und einigen anderen Dingen in einer Plastikbox.

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Die FRITZ!Box ist im Keller und natürlich haben wir oben sehr schwaches Internet

Über WLAN, nehme ich an? Dann wäre definitiv ein Mesh zu empfehlen.

Wir haben im jeden Stockwerk auch Netzwerkdosen die das Dosen die das Internet verbinden könnte darüber

Das ist ideal - sind die Dosen noch nicht verkabelt? In dem Fall müsste irgendwo im Keller entweder schon ein Patchpanel installiert sein (sehr wahrscheinlich) oder zumindest ein Bündel Netzwerkkabel aus der Decke/Wand schauen. Kannst du an der Frage vielleicht Fotos davon ergänzen, wenn du das eine oder das andere gefunden hast?

Nun meine Frage reicht ein Patchpanel aus und in den oberen Stockwerken ein Mesh-Gerät?

Ein Patchpanel, falls noch nicht vorhanden, hilft dir nix für WLAN, sondern leitet nur Anschlüsse weiter. Also falls es um WLAN geht, ist die Strategie, pro Stockwerk einen Mesh-Repeater hinzustellen.

Da du ja schreibst, dass ihr eine Fritz!Box habt, bieten sich die Repeater von AVM (Repeater 3000 mit WLAN AC/Repeater 6000 mit WLAN AX) an. Ich habe vor den AVM-Teilen selbst schon zwei andere Mesh-Systeme getestet und fand die von AVM am einfachsten zu installieren und auch im Betrieb am zuverlässigsten.

Oder zusätzlich noch ein Switch ? Ich weis nicht genau was der Unterschied ist zwischen Patch und Switch

Patchpanel: Leitet jede angeschlossene Leitung 1:1 weiter an das andere Ende, keine Verteilung möglich.

Switch: Vernetzt alle seine Anschlüsse untereinander, wodurch ein lokales Netzwerk unter den angeschlossenen Geräten aufgebaut werden kann.

Ergänzung

So in etwa sieht das Zielbild für dein Haus aus.

Bild zum Beitrag

(Bildquelle: https://www.computerbase.de/forum/threads/netzwerkdosen-mit-patch-kabel-verbinden.1900797/#post-23260659)

Bis zum Router ist ja schon alles vorhanden. Was du jetzt brauchst, ist im Keller:

  1. Ein Switch mit der Anzahl an Ports, die du auch oben an Mesh Repeatern ("Access Points") aufstellen willst, z.B. sowas. Da kommen die losen Netzwerkkabel-Enden der entsprechenden Räume dran.
  2. Ein gescheites LAN-Kabel (CAT5E+, also z.B. sowas) von der Fritz!Box zum Switch. Im Prinzip musst du nur auf ein paar Sachen achten beim Kabel - Standard ab CAT5E aufwärts und einen Schutz für den Clip am Ende der Stecker.

Für die oberen Stockwerke brauchst du:

  1. Mesh-Geräte ("Access Points"), z.B. die oben verlinkten von AVM, die sich auch ideal mit der Fritz!Box verstehen. Es gibt auch viele andere Modellreihen, auch von anderen Herstellern, die auch das wichtigste Feature unterstützen: Handover, also das übergeben der Verbindung an den nächstgünstigst gelegenen Access Point. Geräte anderer Hersteller musst du allerdings separat einrichten und kannst sie nicht zentral über die Fritz!Box verwalten.
  2. Netzwerkkabel (selbes Prinzip wie für den Keller) von der Wanddose zum Mesh-Repeater.

Die AVM-Repeater unterstützen übrigens, anders als der Name vermuten lässt, explizit den Mesh-Betrieb, bei dem Mesh über ein separates Band realisiert wird. Der Vorteil ist, dass auch bei mehreren Repeatern keine Bandbreite verloren geht, wie das sonst oft der Fall ist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
 - (Computer, Technik, Internet)

ararla 
Fragesteller
 18.11.2021, 09:33

Ja, Bündel von Netzwerkkabeln sind von der Wand zu sehen . Kann man ein Patchpanel in den Keller bauen. Und dann den mesh über die Netzwerk-Dose in den anderen Stockwerken verbunden (WLAN) ist das die beste Lösung ?

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ararla 
Fragesteller
 18.11.2021, 09:33
@ararla

Kann man dann auch über Mesh die Handys verbinden ? Oder braucht man zusätzlich noch ein Switch

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BangingFlash  18.11.2021, 09:39
@ararla

Hi, Ich würde abraten von sogenannten "Mesh-Repeater", ein solches Gerät tut im Normalfall nämlich nichts anderes, als das vorhandene W-Lan Netzwerk zu verstärken. Verstärken ist hierbei jedoch nicht gleich Verstärken.

Repeater: Ein Repeater nimmt das vorhandene Signal auf, und strahlt es weiter. In der Theorie klingt das ja schön und Gut, jedoch verliert das Signal an Geschwindigkeit und Latenz, je weiter es "Repeatet" wird.

Access Point: Ein Access Point wird direkt via einem Lan-Kabel angebunden und hat somit im normalfall so gut wie keinen Leistungsverlust (Kommt auf CAT Zertifizierung, naheliegende Stromquellen,....etc. an)

Meiner Meinung nach solltest du ganz Klar mit einem Access Point gehen, statt einem Reapter.

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BangingFlash  18.11.2021, 09:44
@ararla

Mesh Funktion, Diese sogenannte funktion tut nichts anderes als Rechtzeitig zu erkennen "OK, Handy 1 verlässt gleich den Bereich von Access Point 1 und kommt zu Access Point 2, somit wird dieser rechtszeitig gewechselt und du hast einen "Nahtlosen" übergang und merkst eigentlich garnichts.

Sofern eine solche Mesh Funktion nicht gegebenen ist, läuftst du einfach immer weiter, und sobald dein Empfang richtig mies ist wirst du dich vermutlich wundern was der Mist denn soll. Dann gehst du noch ein bisschen weiter und wechselst entweder den Access Point automatisch, oder aber bist irgendwann so genervt dass du einfach dein WLAN am Handy, aus und wieder einschaltest.

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ararla 
Fragesteller
 18.11.2021, 09:45
@BangingFlash

Ok also am besten Patchpanel und accespoint (kein Switch dazu oder?)

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BangingFlash  18.11.2021, 09:48
@ararla

Also im Normalfall, ist je nach Anschluss Zahl zwingend ein Switch benötigt. Das Grundprinzip dahinter ist ganz einfach:
Patchpanel Ports:
1 2 3 4 5 6 7 8

Jeder dieser Ports muss mit einem gesonderten Lan Kabel mit dem "Internet" verbunden werden. Hat deine Fritzbox also mehr als 4 Lan Ports, oder aber du willst nur 4 Ports ansteuern, da du nur diese 4 brauchst. So benötigst du keinen Switch. Solltest du jedoch mehr als die vorhanden 4 Ports ansteuern wollen. Benötigst du einen Switch. Hierbei wäre darauf zu Achten, dass du einen Switch nimmst der Mindestens eine Gigabit Zertifizierung hat.

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ararla 
Fragesteller
 18.11.2021, 09:57
@BangingFlash

Also es hat 4 LAN-Ports und wir haben in den oberen Stockwerken auch 4 Netzwerksteckdosen ? Brauchen wir ein Switch ?

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BangingFlash  18.11.2021, 10:01
@ararla

Sofern deine Fritzbox als Modem fungiert und das "Internet" direkt in den Gelben Port der Fritzbox geht, reicht dir dies vollkommen aus ja. Jedoch sehe ich bei 4 Ports nicht zwingend die Notwendigkeit eines Patchpanels. Du könntest auch einfach unten im Keller an deine vorhandenen Kabel, ein neues Lankabel (mindestens CAT5e anbinden) und nach oben ziehen. So wäre ein aktuelles Kabel welches für eine Stabile, Zeitgerechte Geschwindkeit liefert vorhanden. (Weiss nicht wie alt das Haus ist.) Dies wäre eventuell einfacher als das Patch panel etc. zu Crimpen. Bitte beachte hierbei die Spezifikationen des CAT5e typs.

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franklin35  18.11.2021, 10:04
@ararla

Ich ergänze mal die Antwort, in den Kommentaren ist das zu unübersichtlich.

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BangingFlash  18.11.2021, 10:05
@ararla

Nundenn, bei einem Neubau könnte man wohl davon ausgehen, dass ein entsprechendes PatchPanel bereits vorhanden ist. Somit einfach Kabel von Patchpanel an Fritzbox, in der Wohnung Access Point an die Dose. Einrichten und viel Spass.

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franklin35  18.11.2021, 10:21
@ararla

Anstatt dieses Patchpanels kannst du eigentlich gleich den Netgear Switch aus meiner Antwort nehmen. Dann sparst du dir das Patchen und kannst gleich an den Router anstecken.

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ararla 
Fragesteller
 18.11.2021, 11:51

Also brauch ich unbedingt noch einen Switch zum Patchpanel? Geht es nicht direkt zum Patchpanel-FRITZ!Box- oben accespoints (netzwerkkabelstecker)

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franklin35  18.11.2021, 12:16
@ararla

Doch, das geht, falls du an der Fritz!Box genug LAN-Anschlüsse frei hast. Allerdings brauchst du für die Variante das Patchpanel plus so viele LAN-Kabel, wie du Räume ans Patchpanel anschließen willst.

Mit dem Switch ohne Patchpanel brauchst du nur ein LAN-Kabel. :D

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ararla 
Fragesteller
 18.11.2021, 14:25
@franklin35

Also ich habe an der FRITZ!Box 4 LAN Anschlüsse frei. 3 Stockwerke (drei Netzwerkkabel) und 6-7 Bündel Kabel aus der Wand im Keller . So jetzt werde ich ein Patchpanel hinmachen, der Elektriker verbindet die Kabel , und in den oberen Stockwerken werde ich Accesspoints hinmachen. Klappt das ? :)

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