Ofen qualmt und Nässe tritt aus Ofen und Rauchrohr. Was soll das sein?

Zeno Küchenherd 10kW - (Zug, Herd, Schornstein)

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Hier kommen gleich mehrere Faktoren zusammen. Zum einen sorgt das nasse Holz bei der Verbrennung für Feuchtigkeit im Schornstein. Diese kondensiert an der kalten Innenwandung, verbindet sich mit anhaftendem Ruß und läuft als schwarze Brühe im Inneren herunter. Normalerweise wird dieses Kondensat am T-Stück, das die waagerechte Verlängerung des Ofenrohres ist, über einen Kondensat-Ablaufring vorbeigeleitet, so dass keine Flüssigkeit in das Rauminnere gelangen kann. Die gesamte Flüssigkeit wird standardmäßig in einem Fußteil mit Kondensatablauf aufgefangen und sollte dort je nach Aufkommen abgelassen werden. In der kalten Jahreszeit steht im außer Betrieb befindlichen Außenschornstein kalte Luft. Diese wirkt wie ein Pfropf und lässt die ersten Rauchgase beim Anheizen nicht vorbei. Diese suchen sich einen eigenen Weg - meist in das Rauminnere. Probates Gegenmittel ist ein Lockfeuer vor der Inbetriebnahme des Ofens, das bei erkaltetem Schornstein im Fußbereich, beispielsweise über die Reinigungsöffnung entfacht wird. Oft reicht das Entzünden einiger zerknüllter Bogen Zeitungspapiers. Dies drückt die kalte Luft aus dem Abgasweg und ermöglicht den freien Abzug der eigentlichen Rauchgase. Feuchtes Holz behindert zudem eine vollständige Verbrennung. Um eine möglichst vollständige Verbrennung zu erreichen, ist neben trockenem Holz auch wichtig, dass der Ofen mit ausreichend Leistung (Holzaufgabe) betrieben wird. Viele Hersteller geben dazu neben der Nennwärmeleistung einen Leistungsbereich an, der nicht unterschritten werden sollte. Dies hat den angenehmen Nebeneffekt, dass der Schornstein auf möglichst langer Strecke gut durchgewärmt wird und womöglich weniger Kondensat anfällt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ofenexperte.de - Öfen, Kamine, Schornsteine