Nach E-Autos will die EU nun gegen Windturbinen aus China vorgehen. Was meint ihr?

Bin gegen Protektionismus 56%
Bin für mehr Protektionismus 44%

9 Stimmen

5 Antworten

Bin gegen Protektionismus

Wenn die europäischen Hersteller nach der Reihe bei den E-Autos die Einstiegsmodelle einstellen und die "billigsten" "Modelle" bei uns wie der ZOE E-ELECTRIC bei 38.590€ oder der ID.3 bei ca. 40.000 € starten

Und in Folge die chinesischen Hersteller diese Marktlücke füllen wollen, dann sind nicht die chinesischen Hersteller das Problem!

Warum sollte man chinesische Unternehmen nur bestrafen weil deren Regierung bzw. die Unternehmen selbst ihre Hausaufgaben gemacht haben.

China hat geschaffen, einfach vorausschauend bessere Produktionsbedingungen zu haben.

Zumal der europäische Kunde NICHTS davon hat, wenn er auf lange Sicht einfach mehr für seine Produkte zahlen muss, weil die billige Konkurrenz einfach ausgesperrt

Die Tatsache ist aber auch, dass die europäischen Autohersteller über Jahre hinweg alles daran gesetzt haben, die E-Mobilität schlechtzureden und damit einen Wandel zu verhindern.

Die haben wenig bis nichts in diese neue Technologie investiert und damit die internationale Entwicklung verschlafen! Und heute? Heute glauben sie, mit mittelmäßigen E-Fahrzeugen zu Fantasiepreise ernsthaft konkurrenzfähig zu sein?

NÖ! Und die Behauptung, die Chinesen würden Technologien "kopieren", stimmt in Sachen E-Mobilität gar nicht. In der Entwicklung hecheln die Europäer den Chinesen hinterher.

Fazit: Die Probleme der europäischen Autoindustrie sind hausgemacht und selbstverschuldet.


Norbert981  09.10.2023, 19:55

Zudem:

Früher gingen die deutschen Autobauer nach China um dort zu produzieren und zu verkaufen, heute kommen die Chinesen mit ihrer Technologie dazu hierher.

In Frankreich und Deutschland bauen z.B. derzeit Chinesische Ingenieure und Fachkräfte Fabriken für E-Autobatterien auf. Sie liefern und installieren die in China entwickelten Maschinen dazu:

"Die frühere Idee, dass die Chinesen neue Technologie von uns absaugen, wurde hier ins Gegenteil verkehrt.

Wolfgang Tiefensee (SPD) (Wirtschaftsminister Thüringen)"

In Arnstadt erklären Chinesen Deutschen, wie man Batterien baut - Business Insider

CATL in Thüringen: Chinas Entwicklungshilfe für Batterien aus Deutschland (faz.net)

Als Konkurrent der heimischen Industrie und auch nur, wenn der Steuerzahler ne halbe Milliarde drauflegt. Das hat schon so einen 3. Welt Geruch.

Die Politik der Altparteien hat die deutsche Stromversorgung unbezahlbar gemacht. Ein Ersatz für das Russenmethan wurde nicht geschaffen, da LNG einfach viel zu teuer ist. Daraus folgt allgemein: Deindustrialisierung.

Die Chinesen haben diese Realität auch erkannt.

Bin gegen Protektionismus

Werd mir schnell noch eine solche Turbine in den Garten stellen, bevor sie verboten werden...


SeniorSteward  09.10.2023, 18:46

Dann guck nach, ob das TÜV- und CE-Label nicht gefälscht sind.

Bin für mehr Protektionismus

Bin allgemein gegen Protektionismus, aber jeder macht es doch. China, USA, Indien. Man kann es Subvention oder Protektionismus nennen, aber am Ende wird der lokale Hersteller deutlich bevorzugt.

So gesehen muss man sich als EU anpassen.

Wenn diese Windturbinen unter Umständen nicht den Mindeststandards genügen, dann ist das mal eine Sache. Des weiteren haben wir gesehen, was passiert, wenn man sich von wenigen Lieferländern abhängig macht, das kann nicht in unserem Interesse sein.

Lieferketten brachen zusammen durch Covid, Medikamente sind immer noch Mangelware, und wir werden erpressbar, wenn wir alles und jedes in China fertigen lassen. So blöd dürfen wir nicht weiter sein, auch wenn es zunächst teurer wird. Unter dem Strich gewinnen wir dazu, wenn die EU in Fragen der Daseinsvorsorge autarker wird.

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/energie-eu-bereitet-schutzmassnahmen-gegen-chinas-windkonzerne-vor/29412650.html


FunfNachZwolf 
Beitragsersteller
 09.10.2023, 18:36

In der Realität gibt es oftmals nur einige weniger Player die entsprechendes Angebot haben. Und China wird immer bedeutender. Die sind halt fleißig und innovativ.

Bin für mehr Protektionismus

China ist aktuell die Fabrik der Erde. Fast jeder Gebrauchsgegenstand der Welt wird in China hergestellt. Das bedeutet auch, dass wir von einer einzigen Quelle abhängig sind. Hat China Probleme, hat automatisch die ganze Welt Probleme. Zahlreiche Ursachen können dafür sorgen, dass die Fließbänder in China stehen bleiben oder Schiffe nicht auf den Weg gebracht werden. Daher ist es durchaus ratsam, die Produktion sämtlicher Güter global(er) zu verteilen bzw. die Produktion erstmal zu sich zurück zu verlagern.


Norbert981  09.10.2023, 19:47

"Daher ist es durchaus ratsam, die Produktion sämtlicher Güter global(er) zu verteilen bzw. die Produktion erstmal zu sich zurück zu verlagern"

Gute Idee, man hat inzwischen tatsächlich versucht, dies zu machen. Leider zunächst gescheitert:

Produktionsverlagerungen haben die Abhängigkeit von China nicht verringert

Was hat die Entkopplungspolitik des Westens gegenüber China gebracht? Bisher ist es nicht gelungen, China vom Welthandel abzuschneiden.

Und neue Produktionsstandorte in Vietnam oder Mexiko haben ihre eigenen Probleme. Zeit, die Erwartungen zurückzuschrauben:

Produktionsverlagerungen haben die Abhängigkeit von China nicht verringert - Capital.de

FinisTerrae  09.10.2023, 23:08
@Norbert981

Die Bestrebungen haben erst vor rund 3 Jahren wirklich fahrt aufgenommen. Eine solche Transformation benötigt mindestens 15 bis 20 Jahre, wenn nicht sogar deutlich länger. Auch wenn man es Rückverlagerung nennt, so muss die gesamte Infrastruktur neu eingerichtet werden. Parallel soll die Infrastruktur auch möglichst energiesparend ausgestaltet werden.

Norbert981  09.10.2023, 23:43
@FinisTerrae

15 bis 20 Jahre oder sogar noch deutlich länger? Ja, du hast vielleicht das Recht. Nur das Problem ist:

Das ist eine sehr lange Zeit. Was könnte es während der Zeit passieren?

Der zweite Weltkrieg dauerte beispielsweise auch nur 6 Jahren, 1939-1945. Dann hat Deutschlands Geschichte sich total verändert.

Auch wie gesagt: Früher gingen die deutschen Autobauer nach China um dort zu produzieren und zu verkaufen, heute kommen die Chinesen mit ihrer Technologie dazu hierher.

In Frankreich und Deutschland bauen z.B. derzeit Chinesische Ingenieure und Fachkräfte Fabriken für E-Autobatterien auf. Sie liefern und installieren die in China entwickelten Maschinen dazu:

"Die frühere Idee, dass die Chinesen neue Technologie von uns absaugen, wurde hier ins Gegenteil verkehrt.

Wolfgang Tiefensee (SPD) (Wirtschaftsminister Thüringen)"

In Arnstadt erklären Chinesen Deutschen, wie man Batterien baut - Business Insider

CATL in Thüringen: Chinas Entwicklungshilfe für Batterien aus Deutschland (faz.net)

Als Konkurrent der heimischen Industrie und auch nur, wenn der Steuerzahler ne halbe Milliarde drauflegt. Das hat schon so einen 3. Welt Geruch.

Die Politik der Altparteien hat die deutsche Stromversorgung unbezahlbar gemacht. Ein Ersatz für das Russenmethan wurde nicht geschaffen, da LNG einfach viel zu teuer ist. Daraus folgt allgemein: Deindustrialisierung von Deutschland.

Wie lange könnte Deutschland noch als eine entwickelte Industrienation bleiben?

Das kann man wirklich nicht so sicher sagen