muss ein Befürworter einer Freiheitlichen Laissez Faire Gesellschaft alle Religionen tolerieren?

5 Antworten

Wenn Du wörtlich nimmst, hier besonders in Bezug auf Religionen - ja.

Trotzdem wird auch ein Befürworter Grenzen setzen. Die sind einfach viel weiter in Frichtung Freiheit verschoben.

Wenn zum Beispiel Menschen von Religionen eine Einstellungen zu Demokratie, Rechtsstaat und anderenen Religion habenen, die mit der freiheitlichen-demokratischen Grundordnung nicht vereinbar sind. Gemäss einer Studie des Bundestages 2007 wären das bei den Muslimen um die 10 %. Bei anderen Religionen dürften das 2 oder 3 % sein.

Da wäre, so denke ich, auch die Toleranz der meisten Laissez Faire-Befürwörter nicht mehr gegeben.

Beim zweiten Beispiel wird die Antwort schwieriger. Weil wirtschaftlich sind die Befürworter eines Laissez Faire in der Regel dafür, dass Unternehmen möglichst keine Grenzen gesetzt sind. Da bezweifle ich, dass diesen Menschen das "Allgemeinwohl" am Herzen liegt - eher das "Wohl für sich".

Toleranz ist keine feste und nachmessbare Größe.

Jeder hat seine persönliche Grenze

Wenn du Laisser faire praktizieren willst, musst du wohl oder übel alles tolerieren bzw. du darfst nichts dagegen unternehmen. Sonst ist es ja nicht Laisser faire (das bedeutet "einfach machen lassen").

Wenn du aber eine freiheitliche Gesellschaft willst, dann musst du Strömungen, welche diese Freiheit gefährden, eindämmen, sonst ist die Gesellschaft bald nicht mehr freiheitlich.

Die beiden Konzepte schliessen sich also gegenseitig aus.

Tolerieren schon. Sich dagegen aussprechen, aufklären, sich drüber lustig machen, seinen Unmut bekunden, dagegen mit zivilisierten Mitteln vorgehen aber auch!

"Laisses fair" bedeutet kein Muss, sondern die Selbstverstaendlichkeit der Toleranz, auch der von Religionen.

Es bedeutet jedoch keinesfalls, dass man diese auch ertragen muss, wenn das eigene Wohlbefinden, die koerperliche und geistige Freiheit oder gar das Leben durch die Anhaenger dieser Religionen bedroht ist.

Auch Toleranz hat ihre natuerlichen Grenzen.