Multiversumstheorie und Gott?

30 Antworten

Die multiversum Theorie existiert nicht um eine Welt ohne Gott zu erklären und ist dafür auch nicht notwendig.

Desweiteren ist sie keinesfalls wissenschaftliche bewiesen, sondern nur eine von mehreren Interpretationen der Quantenphysik.

Woher ich das weiß:Hobby – Interesse an Debatten

Syntex238  22.04.2021, 05:11

Die Wissenschaft kann die Welt ganz gut ohne Gott und ohne die Multiversum Theorie erklären;)

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Richard30  22.04.2021, 05:32
@Syntex238

Naja, es ist aber auch nicht erlaubt einen Gott mit einzubeziehen, die Wissenschaft zeigt eher wie es passiert ist.

Also wenn ich mir jetzt ein Programm anschaue, ich klicke auf einen Button, dann geschieht etwas. Da braucht es keine Person die dahinter irgendwas macht, das kann alles sehr gut ohne einen Akteur erklärt werden. Die andere Frage wäre doch dann eher, wer das Programmiert hatte.

Man kann theoretisch eine Software erstellen, die sich selbst auf einen PC installiert, alle passenden anderen Programme herunterlädt und einrichtet, wäre machbar. Wenn Programme lebendig wären, würden sie auch nicht wirklich wissen, was an einer Tastatureingabe anders ist als an einem Datenstrom aus dem Internet, in beiden Fällen kommen digitale Signale an, es wäre alles einwandfrei nachvollziehbar. Wenn diese Programme dann daraus schliesen würde, ein Programmierer sei nicht notwendig, naja... dann würden wir das aus unseret Perspektive belächeln.

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Syntex238  22.04.2021, 05:40
@Richard30

Nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft ist es aber eben doch bekannt, dass der Mensch durch Evolution entstanden ist und nicht aus Ton geformt wurde oder durch einen ähnlichen Entstehungsmythos geschaffen wurde.

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jort93  22.04.2021, 06:26
@Richard30

Es ist durchaus ein Unterschied ob man glaubt dass es einen Gott gibt der das Universum einmalig erschaffen hat aber danach nichts weiter beeinflusst hat, oder ob man an einen allmächtigen Gott glaubt der in die Welt eingreift.

Beim ersteren spricht man von deismus.

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Richard30  22.04.2021, 10:02
@Syntex238

Naja es gibt aber auch keine Alternative zur ET, eine Intelligenz wird und wurde von anfang an katergorisch ausgeschlossen, so bleibt eben nix anderes übrig, als das was man findet so zu interpretieren, dass es zur ET passt und ggf. die ET daran anzupassen.

Das ist es halt was ich als Problem ansehe, bei der Beobachtung von Signalen aus dem Weltraum geht man nicht so strikt vor, auch hier versucht man alles ohne externe Intelligenz zu erklären, man schliest aber ein ausserirdisches Signal nicht von vornherein aus.

Oder einmal anders gefragt: Wäre es überhaubt möglich die ET zu falsifizieren? Das geht mit anderen Theorien durchaus, wenn wir z.B mal die Relativitätstheorie nehmen, diese sagt konkrete, nachmessbare Dinge vorraus die mal verifizieren oder falsifizieren kann, das fehlt bei der ET. Die ET gleicht eher eine Weltantschauung die sich vieler einzelner Theorien, Thesen und Ideen bedient, dabei aber eben dynamisch ist.

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Richard30  22.04.2021, 10:08
@jort93

Wie würde man überhaubt Allmacht definieren, muss Allmacht frei sein von Paradoxen? Wenn es so wäre, wäre das auch wieder unlogisch, denn dann müsste es ja auch ein Paradox erstellen können.

Oder man hängt sich nicht an solchen Definitionen auf, es würde ja ausreichen, dass Gott einfach nur sehr sehr mächtig ist, b.z.w. das Wesen mit der größten Macht die es gibt. Dann könnte man immernoch schauen ob sich Gott einmischt oder nicht oder ob er das ganze nur angestoßen hat.

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Syntex238  22.04.2021, 13:38
@Richard30

In der Wissenschaft wird nichts von Anfang an ausgeschlossen. Die Beobachtungen wurden nicht nach der ET ausgerichtet sondern die ET wurde aufgrund der Beobachtungen entwickelt.

Natürlich kann man die ET falsifizieren, sonst wäre es keine angenomme, wissenschaftlich belegte Theorie.

Würdest du zu Beispiel Knochen von Menschen finden die bereits zu Zeiten der Dinosaurier lebten und damit außerhalb ihrer Evolutionskette existierten, würde das die ET falsifizieren oder zumindest große Fragen aufwerten. Es gibt unzählige solcher Beispiele, aber kein Einziges wurde gefunden.

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Jannat99 
Fragesteller
 22.04.2021, 16:57
@Syntex238

Das formen aus ton sind aber nur leichte versuche zu erklären wie Gott uns erschaffen hat. Mal ganz I'm ernst hätte wohl irgendwer vor 2000 jahren die evolutionstheorie oder wissenschaftliche dinge verstanden hätte Gott diese versucht zu erklären ?

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Es ist nicht nötig, eine Welt ohne Gott zu erklären. Dafür braucht es keine Multiversumstheorie.

Wenn Erklärungsbedarf, dann eher "andersherum".

Gruß, earnest

Nein muss es nicht. Auch die multiversumtheorie ist nicht bestätigt. Sie ist eine Hypothese. Nach der urknallhypothese wird ein multiversum nicht ausgeschlossen.

Gott hat hier nirgendwo seinen Platz es gibt keinen Gottestherm mit dem hier gerechnet wird.


Richard30  22.04.2021, 10:16

Wie müsste ein Gottestherm denn aussehen, damit man ihn erkennen würde?

Mal ein Beispiel: Nehmen wir an, Ausserirdische die eine total andere art und weise haben zu denken, würden sie unsere Werke als ein Produkt von Intelligenz werten? Selbst wenn sie uns beobachten, würden sie wissen, dass wir ein Bewustsein haben und aktiv nachdenken? Es muss nicht sein, man kann das menschliche Verhalten ansatsweise Berechnen und eine Zivilisation die interstellares Reisen beherrscht, müsste soetwas noch besser können. Vielleicht wären also all unsere Produkte für sie nur ein natürlich erklärbares Phänomen das keine Intelligenz vorraus setzt.

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Elektro353  22.04.2021, 20:48
@Richard30

Denk das Thema doch mal zu Ende. Physik ist nicht so kompliziert, dass es für die "Erschaffung der Naturgesetze" einen "Gott" oder irgendetwas mit einem "Bewusstsein" braucht. Ich bin ganz klar der Überzeugung, dass wir keinen Gott brauchen um die Natur zu erklären.

Ich meine denk das doch mal zu ende. Zum einen haben wir die extrem kleine Wahrscheinlichkeit, dass es einen Gott geben muss. Viel größer ist doch die Wahrscheinlichkeit, dass das Universum aus dem Urknall heraus entstanden ist und zwar ohne einen Gott.

Und wenn es einen Gott gäbe. Dann ist die Frage im Gegensatz zur Urknallhypothese nicht beendet, denn was war vor Gott? Denn Offensichtlich ist Gott bereits mein bewegter Beweger und ihn muss ja auch irgendwas "bewegt" haben. Gott kann also nicht unser unbewegter erst Beweger sein den wir suchen.

Eine gute Theorie ist eine, die ein hohes Erklärungspotentail verfügt, der geltenden uns bis dahin bekannten Naturgesetze nicht widerspricht und oder am besten dessen Aussagen mit einem Experiment nachgewiesen werden kann und zu jedem Zeitpunkt an jedem Ort durchführbar ist. Mit Theorien wie z.b. der Theorie darüber wie unsere Erde vor 4,5 Milliarden Jahren entstanden ist kannst du schlecht nachweise durchführen jedoch besitzt diese Theorie ein hohes Maß an erklärungspotential und verstößt nicht den Gesetzen der Physik.

die Biblische Entstehungsgeschichte z.b. verstößt immer mal wieder gegen geltende Naturgesetze und oder hat zumindest ein extrem schlechtes Erklärungspotential einfach weil jede Logik hier flöten geht.

Ich meine. "Gott Erschuf die Erde in 6 Tagen" Nach der Urknallhypothese jedoch standen nach einer Zeit von 10^-43 Sekunden, der sogenannten "Planckzeit" alle Naturgesetze für immer und ewig fest.

Egal was unser Gott innerhalb dieser 6 Tagen gemacht haben soll aber mit sicherheit nicht die Welt erschaffen sondern spätestens nach dieser Zeit seine Sachen gepackt und ist nach Hause gefahren.

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Richard30  22.04.2021, 21:06
@Elektro353

Also die 6 Tage sind keine 24 stunden Tage, dass sieht man alleine schon daran, dass der 7. Tag immernoch andauert, was ja nun schon ein wenig her ist und wenn man den Bericht aus der Sicht eines Menschen betrachten würde der auf der Erde steht, der würde das wohl auch so in dieser Reihenfolge sehen können. Und was die Bibel zu dem Leben sagt, ist eigentlich nur, dass gewisse Grundarten wohl erschaffen wurde, wie genau wird nicht gesagt, auch nicht was eine Art genau ist, aber das würde dann doch einiges besser erklären, wenn man diese Erklärung nicht komplett ablehnen würde.

Und ja, da wäre die Frage: "Wer erschuf Gott". Aber man kommt um diese Unendlichkeit generell nicht herum, irgend etwas war ja da, das hatt dann irgendwas gemacht, dann ist das Universum entstanden, das was hier nur der Unterschied ist, bei einem "Gott", würde man dem was auch immer es war, ein Bewustsein zusprechen.

Die eigene Erfahrung lehrt es, dass hinter geordneten Systemen eine Intelligenz dahinter steckt, dabei kann man auch komplex aussehende Muster mit einfachen Regeln erzeugen, aber dennoch geben auch gewisse Regeln am Ende gewisse Muster, das macht man sich ja auch bei prozedural generierten Maps zunutze, aber dennoch stecken dahiner Programmierer, die dann nacher hier und da noch ein bissel was verändern, dann fügen sie an gewissen Stellen gewisse Elemente ein.

Eine Intelligenz würde auch die Feinabstimmung der Naturkonstanten einfacher erklären, sie würde Erscheinungen wie die Kambriche Explosion besser erklären, uns auch das Fermi-Paradoxon einfacher erklären.

Meine Ansicht wäre quasi, dass alles an sich Bewustsein hatt, was es auch einfacher erklären würde, dass wir ein Bewustsein haben, das wäre dann schon sowieso vorhanden und "Bündelt" sich nur in sich.

Wir haben die Komplexität schon, wir haben die Unendlichkeit und wenn man sagt:" Das ist alles erst mit dem Universum entstanden" könnte man auch sagen:"Das ist alles erst durch Gott entstanden", beides verschiebt die Erklärung nur einfach in der Kausalkette nach hinten.

Ich denke nicht, dass Gott jetzt irgendwie nen Blitz irgendwo einschlagen lassen hat und dann war da ein Mensch, ich weiss nicht wie vorgegangen würde, aber vorstellen könnte ich mir ähnlich wie es Menschen machen. Wenn wir neue Fahzeuge entwickeln, nehmen wir vorhandene, erprobte Modelle und passen sie an. Man kann sogar teilweise vereinzelt alte Teile nehmen und sie in neuen Modellen einbauen, es gibt von gewissen Modellen verschiedene Varianten mit verschiedenen Lackierungen, verschiedenen Aufsätzen u.s.w.

Vielleicht verstehst du so besser, wie ich das sehe, also durchaus weg von einem Gott der mit weisem Bart irgendwo auf ner Wolke sitzt und mit Blitzen herumschleudert um Leben zu erschaffen u.s.w.

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Elektro353  22.04.2021, 23:06
@Richard30

Wieso muss man sich unbedingt an ein "Bewusstsein" halten? Der unbewegte erst Beweger muss kein Individuum sein, das währe viel zu umständlich und das ist nicht die Art und Weise wie das Universum funktioniert. Ach ja gut jetzt vergeht die Zeit anders ja klar :D sind wir jetzt bei der Relativitätstheorie angekommen? :D

In keinem Punkt sehe ich in der Biebel eine bessere Erklärung noch sehe ich basierend auf dessen Aussagen Auswirkungen in der Realität Und komme mir jetzt nicht mit, es läge daran, weil ich den 239*10^78. Sinn nicht habe und ich es deshalb angeblich nicht erkennen könnte aber du hast ihn :D

Wenn wir die einfachen Gesetze der besten Gesetze anwenden die wir haben nämlich die Quantenmechanik und die Quantenfeldtheorie, kommen wir darauf, dass auch wenn es sehr schwer vorstellbar ist, das Universum aus dem nichts heraus entstanden ist und zwar völlig spontan.

nämlich aus den Quantenfluktuationen heraus. Quantenfluktuationen können für eine Energie sorgen, welche Anti gravitativ wirkt und sich nicht abschwächt und die den Raum expandieren lässt was wir heute beobachten können.

Quantenfluktuationen sind ein Phänomen wo scheinbar aus dem Nichts Teilchen entstehen und verschwinden. Dieser Effekt wurde experimentell nachgewiesen.

Demnach hat das Vakuum eine gewisse Energie und die Teilchen können dann entstehen, Albert Einstein lässt grüßen: E=m*c^2

Wenn du also einen beliebigen Raum nimmst, alles aus diesen entfernst und sich scheinbar nichts mehr in diesem Raum befindet, dann ist nicht nichts in diesem Raum. Quantenfluktuationen existieren immer noch. Die kannst du nicht entfernen.

Jetzt stelle dir vor, du hast diese Quantenfluktuationen in einen Kolben präpariert und jetzt ziehst du diesen Stempel raus. Dann bedeutet es ja, dass du den Raum für Quantenfluktuation vergrößerst du erhältst statistisch mehr Quantenfluktuationen.

Diese Quantenfluktuationen können wir uns auch als Energieschwankungen des Vakuums vorstellen. Wenn diese Fluktuationen um einen 0 punkt Schwankt passiert erstmal nicht viel, denn 2*0=0. ABER Was ist wenn die Fluktuation um einen höheren Punkt schwankt und die Fluktuationen dir einen Druck entgegen bringt?

Dann hast du Statistisch mehr Raum mit mehr Fluktuationen, dann hat sich der Druck mit dem die Quantenfluktuationen auf den Stempel drückt verdoppelt. Und was ist Druck?

p=F/A Kraft pro Fläche. Wenn wir den Bruch um einen Meter erweitern erhalten wir Energie pro Volumen:

p=E/V=Nm/m^3

unsere Energie steigt also mit der Ausdehnung und exakt das ist es was wir bei der Expansion beobachten können.

Das heißt ganz am Anfang war das nichts. Und wir wissen jetzt es gibt nicht nichts, es gab vorher Quantenfluktuationen. Aber was ist mit der Zeit? Ja was ist Zeit?

Zeit verstehen wir in der Physik als eine Taktrate in der in jedem weiteren Schritt eine beliebige Möglichkeit ausgewählt wird, als Gegenwart festgelegt und im nächsten Schritt schon als Vergangenheit dokumentiert wird. und zwar unwiderruflich. Dieser Vorgang ist irreversibel.

Ich werfe z.b. ein mit einem Gas gefülltes Glas zu Boden, wodurch dieses Gas freigesetzt wird und damit beginnt sich im Raum auszubreiten. Nun mache ich von diesem Prozess 3 Fotos. Einmal wo das Glas zerbricht, einmal wo das Gas den Raum zur Hälfte ausgefüllt hat und eines wo das Gas fast den gesamten Raum ausgefüllt hat. Nun zeige ich einer Person diese 3 Bilder und er soll diese in die richtige Reihenfolge bringen.

Er wird durch den lauf der Zeit darauf schließen können, wie die Chronologische Reihenfolge ist ohne, dass die Person während dem Prozess anwesend war. Das kann er eben aufgrund der geltenden Entropie. Dieses Voranschreiten der Zeit wird als Zeit Pfeil bezeichnet. Die Zeit hat eine ganz bestimmte Richtung in der sie zeigt nämlich die in Richtung zunehmender Entropie.

Doch was ist wenn es nur die Fluktuation gibt? Wir sehen wie etwas entsteht und wieder verschwindet aber was war vorher? Das ist nicht definiert, es gibt hier keinen Zeitpfeil mehr. Damit steht uns eine Unendlichkeit zur Verfügung.

eine kleine Asymmetrie würde ausreichen und es kommt zum Urknall. nur wer hat für die Asymmetrie gesorgt, diese Frage ist noch unbeantwortet allerdings gibt es die Stringtheorie. Die Stringtheorie ist eine viel versprechende Hypothese aber auch gleichzeitig sehr gewagt, sie ist der unbewegte Erstbeweger der Physik (bis jetzt). Und nein Gott hat auch hier kein Platz auch kein: "Es könnte ja." Nein kann nicht.

eine Theorie zu entwickeln verlangt viel Zeit der Forschung. Es wird Vermutet und überprüft aber das dauert einfach. Deshalb können Esoteriker und Theologen auch in 5 Minuten mehr Unsinn behaupten als ein Wissenschaftler in seinem gesamten Leben je widerlegen könnte, deshalb nein. Gott hat auch hier kein Platz und seine Chancen sind ebenfalls extrem schlecht um ihn.

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Richard30  22.04.2021, 23:32
@Elektro353

Das ganze kenne ich doch, aber das was du als "Nichts" bezeichnest ist doch ebenfalls etwas. Der Raum und die Felder sind damit doch erst entstanden, damit auch die Grundlage für die Vakuumfluktuationen.

Innerhalb des Universums haben wir immernoch die Energieerhaltung, weswegen auch die Teilchen wieder zerfallen, selbst bei der Hawking Strahlung beziehen sie ihre Energie aus dem Schwarzen Loch.

Da baucht man kein besonderen Sinn dafür, es gibt ein System hinter dem Regeln stehen, dann kann man annehmen, diese Regeln wurden aufgestellt. Also woher kommt diese Energie? Wieso kann das überhaubt an sich funktionieren?

Mir kommt das bissel so vor, als wenn mir jetz jemand erklären will, dass es doch total einfach ist am PC ein neues Dokument zu erstellen, da macht man rechtsklick, dann auf neu und zack ist es da, total einfach, aber was muss da alles dahinter laufen, damit das überhaubt so funktioneren kann? Also das kann doch auch nicht sein, dass nur ich das so eigenartig finde.

Was ist Raum, was sind die Felder, warum machen sie das was sie machen, wie kann daraus überhaubt eine Vakuumfluktuation werden? Wenn du sagst:" Ja das war einfach so" kann ich entgegen "Ja da war einfach Gott" und wir kommen nicht weiter.

Oder glaubst du, die Physik hört dann auf wenn wir z.B nachweise für die Stringtheorie finden und dann haben wir alles entdeckt, was es zu entdecken gibt? Dann gibt es nix mehr neues zu lernen? Meinst du wir haben in 1000 Jahren alles entdeckt, oder in 1000000 Jahren?

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Elektro353  23.04.2021, 15:27
@Richard30

Bei der Urknallhypothese ist die Quantenmechanik der unbewegte Erstbeweger. Die Gesetze der Quantenmechanik müssen gelten bevor es den Urknall gab. Damit gelten ebenfalls die Gesetze der Quantenfeldtheorie zu diesem Zeitpunkt.

Vakuum als solches gibt es nicht, es gibt also nicht nichts. Das Feld war also immer vorhanden allerdings war es regelrecht dicht in sich verflochten in einer Singularität. Das erklärt, wie es dazu kommen konnte, dass das Universum nicht nur an einen Punkt entstanden ist sondern an jedem Punkt im Raum gleichzeitig.

Das Vorhandene Uhr Feld wenn man so will ist ein temperaturabhängiges Feld. Die dieses Feld fluktuiert also schwankt um einen 0 Punkt. Quantenfluktuationen sind nichts anderes als Anregungen des Feldes.

Wir sehen also ständig wie etwas entsteht und wieder verschwindet. Ein Zeitpfeil gibt es nicht, da wir immer wieder zum Grundzustand dem "nichts" zurückkehren. Zeit und Raum sind noch nicht vorhanden. Somit haben wir eine Ewigkeit zur Verfügung.

Um jetzt einen Urknall zu bauen brauchen wir etwas was wir aus dem nichts entstehen lassen können und was mehr Energie freisetzt als für seine Entstehung notwendig ist. Das hört sich erstmal an wie eine Verletzung der Energieerhaltung ist es aber nicht, denn wir verwenden einfach ein Feld um genauer zu sein ein Temperatur abhängiges Feld.

und dieses Feld soll einen Phasenübergang vollziehen. das ist ein recht komplexer Zustand aber wir haben eine Ewigkeit zur Verfügung. Die einzige Bedingung ist, dass die Wahrscheinlichkeit für ein solches Feld größer 0 ist. Dann dürfen wir einen noch so komplizierten Zustand abwarten.

Wir nehmen also ein Feld welches beim Abkühlen einen Phasenübergang macht und für einen spontanen Symmetriebruch sorgt. Ich verweise auf den berühmten Maxican hat.

Dieser Phasenübergang setzt nun mehr Energie frei als für seine Entstehung nötig ist und wirkt Anti gravitativ das Universum beginnt zu expandieren und abzukühlen. Wir zahlen die Energie ans nichts zurück und uns bleibt ein Gewinn welches wir in Sachwerte Anlegen nämlich 10^80 Elementarteilchen. Wir bei einer Inflation, da ist man ja auch gut beraten sein gelt möglichst schnell in Sachwerte anzulegen. Deshalb heißt die Theorie auch "Inflationstheorie" oder "kosmische Inflation". dieser wird in eine Zeit von etwa 10^-32s angesiedelt also sehr nah dran am Urknall.

Da haben wir es ein Universum voller Materie. Die Quantenmechanik ist sozusagen Gott unser unbewegter Erstbeweger und völlig ohne Bewusstsein :)

"gibt es nichts mehr neues zu lernen? Meinst du wir haben in 1000 Jahren alles entdeckt, oder in 10^6 Jahren?"

Nein. So funktioniert Wissenschaft nicht. Wissenschaft ist eine Methode zur Überprüfung von Vermutungen und es gilt die Falsifizierbarkeit.

Heißt also eine Theorie gilt solange als richtig, bis sie durch eine neue bessere ersetzt wird. Es kann also durchaus passieren, dass es plötzlich eine Revolution wie damals mit Albert Einstein gibt, wo er die Newtonsche Weltanschauung widerlegt hat.

Aber wir dürfen mit Wahrscheinlichkeiten rechnen. und die Wahrscheinlichkeit, dass die Urknallhypothese falsch liegt und die Gotteshypothese richtig ist verdammt gering aber vor allem die biblische Geschichte ist mit Sicherheit ausgeschlossen. Kein Mensch wurde aus Adams Rippe geformt soviel steht fest. :D

Das ist der unterschied zur Theologie, in der Theologie wird in der Regel nicht überprüft. Heißt also:

Wenn ich annehme, dass im Kühlschrank noch Bier drin ist, bin ich Theologe. Wenn ich nachschaue bin ich Wissenschaftler und wenn ich nachschaue, nichts finde aber TROTZDEM behaupte, da sei Bier drin. Dann bin ich Esoteriker ;)

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Richard30  23.04.2021, 18:04
@Elektro353

Es ist eine Vermutung das die Gesetze der Quantenmechanik schon vor dem Urknall gegolten haben, wir können dazu aber nicht wirklich sagen, ob es so war oder nicht, auch das die Felder schon immer dagewesen sein müssen, wir wissen das alles aber nichtmal ansatzweise, können wir auch garnicht wirklich. Es ist aber legitim daraus eine Hypothese zu formen, da wir mit irgendetwas ja arbeiten müssen.

Und du sagst es selbst, die Komplexität und Ewigkeit, um die kommt man auch da nicht herum, die setzt du als gegen vorraus, ohne sie zu überprüfen. Wenn das legitim ist, kann ich auch einen Gott vorraussetzen und wir kommen hier wieder nicht weiter. Aber bei einem Gott muss das erklärbar sein, da ist es wichtig zu wissen wo er herkommt u.s.w. da gilt die Erklärung, er war schon immer da auch nicht, warum ist das dann aber für das Feld inordnung das schon immer da war?

Wenn man sich mal überlegt, wass die Wissenschaft vor 1000 Jahren, b.z.w. das was damals die "Wissenschaft" war dachte, wie deren Weltbild war. Die Menschen damals dachten auch, sie verstehen das alles recht gut und es wird wohl nicht mehr so viel neues geben, dass dache mal auch vor garnicht allzulanger Zeit von der Physik und du weisst sicherlich auch, was Atom eigentlich bedeutet. Aber jedesmal gab es Dinge, die das Weltbild verändert hatten, angefangen von dem Heliozentrischem Weltbild, dann ging es weiter, dass auch die Sonne nicht im Mittelpunkt steht, dann Rel-Theorie, Quantentheorie, Quantenfeldtheorie, warum sollte das jetzt aufhören? Man nahm auch mal an, das Universum war schon immer da (Die Bibel meinte damals aber was anders, dass es einen Anfang hatte).

Und du nem Beispiel mit dem Kühlschrank: Man findet da ein Bier drinn, der Theologe sagt: "Das muss einer reingebracht haben, der Wissenschaftler, das war schon immer drinn und der Esotheriker, es ist durch die Macht unseres Geistes entstanden oder irgend sowas.

Nur damit du das jetzt richitg verstehst: Ich denke nicht, dass hinter dem Urknall dann gott wäre und man würde den dann da irgendwie sehen oder so, ich denke eher, es wird immer weiter gehen, es wird immer neue Weltbilder geben, die jedesmal eine Revolution sein werden und ich denke, das ganze ist quasi Gott.

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Elektro353  23.04.2021, 19:45
@Richard30

Ja richtig. Das ist auch der Sinn einer Hypothese man stellt zunächst basierend auf geltende Naturgesetze eine Vermutung auf. So etwas ist nicht 100% nachweisbar. Wenn du in der Naturwissenschaft tätig bist musst du dich ohnehin von dem Gedanken 100% gesichertem Wissen verabschieden, das haben wir doch in diesen 1000 Jahren gelernt ;)

Das also irgend ein Bewusstsein die Welt erschaffen hat, oder Gott, oder wir nur eine Simulation sind what ever ist in allen Fällen nichts anderes als eine Vermutung wie es sein könnte aber was ist denn die Wahrscheinlichste? Wenn du nicht weißt was nun wirklich richtig ist, dann hast du keine Wahl als nach Wahrscheinlichkeiten zu gehen und die Gotteshypothese stützt sich nicht auf geltende uns bekannten Naturgesetze, weshalb diese Hypothese einfach unglaubwürdig ist.

Das die Quantenmechanik schon von Anfang an galt ist hier die Wahrscheinlichere Hypothese und die braucht keinen Gott sondern lediglich die 4 Hauptsätze der Thermodynamik. Mehr ist nicht nötig.

Du verstehst Komplex falsch. Komplex meine ich im Sinne von nicht Linea also nicht einfach. Wir müssen es nicht gleich übertreiben und irgend ein eigenständiges Wesen zaubern. Klar. Ohne einen Zeit Pfeil kann auch keine Zeit vergehen also haben wir eine Ewigkeit Zeit zur Verfügung in der etwas beliebig komplexes entstehen kann egal wie viel Energie es benötigt. Jedoch hat es dennoch eine Regel. Je größer die Energie die wir aus dem "nichts" entnehmen, desto kleiner ist die Zeit in der wir diese Energie wieder zurückzahlen müssten. Etwas derart komplexes wie ein Bewusstsein kann also nicht entstehen.

Bei einem Gott muss das erklärbar sein einfach deshalb weil bei einem Gott die Entropie nicht 1 ist und wir somit wieder einen zeit Pfeil haben. Quantenfluktuationen hingegen lassen etwas entstehen und lassen es wieder verschwinden wie eine Art endlosschleife.

Nochmal Naturwissenschaft ist nichts anderes als eine METHODE zur ÜBERPRÜFUNG von Vermutungen. Dabei gilt die Falsifizierbarkeit. Es macht also Sinn, das sich das Weltbild mit jeder weiteren neuen Erkenntnis ändert und der glaube zu wissen wie die Welt funktioniert ständig im Wandel ist. Wie gesagt, es gibt kein 100% gesichertes Wissen, deshalb werden wir auch vermutlich immer wieder neue Dinge über unsere Wirklichkeit herausfinden. Aber nicht indem wir spekulieren sondern Hypothesen aufstellen und sie dann mit dem was wir bereits wissen vergleichen und gegebenenfalls dessen Aussagekraft mit Experimenten nachweisen.

Das heißt also Wissenschaft genau wie die Theologie oder die Esoterik ist Quatsch. Aber im Gegensatz zum Rest ist das was wir durch das Betreiben von Wissenschaft über unsere Wirklichkeit herausgefunden haben eben schlicht und einfach der beste Quatsch den wir zur Zeit haben.

Vielleicht wird sich rausstellen, dass wir mit der Urknallhypothese absolut richtig lagen, vielleicht aber könnte es auch ganz anders sein, vielleicht weisen wir ja eines Tages die Stringtheorie nach. Du kannst ja gerne Physik studieren und den Nobelpreis abstauben.

Zum Thema Kühlschrank: NEIN! Ein Wissenschaftler würde NIEMALS sagen: "Das Bier war schon immer da gewesen." Das ist keine Wissenschaft. Der Wissenschaftler würde diese Vermutung aufstellen und nachschauen ob wirklich Bier im Kühlschrank ist. Findet der Wissenschaftler Bier im Kühlschrank so hat er seine Hypothese bestätigt und die Hypothese ist keine Hypothese mehr sondern eine Theorie. Natürlich könnte jetzt jemand daher kommen und sagen: "Das ist doch kein Bier. Alkoholfrei ist absolut kein Bier." dann währe die Theorie wieder widerlegt und wird nun durch die neue Theorie, dass dort Alkohol freies Bier steht ersetzt werden. So funktioniert Wissenschaft und nicht anders. Zumindest ist das im Grunde eine Vorform von Wissenschaft.

Lass uns jetzt aber bitte nicht darüber diskutieren ob ein alkoholfreies Bier trotzdem ein Bier ist oder nicht, denn darauf wollte ich mit der Metapher nicht hinaus :D

Wenn du das als Gott definierst bitte meinetwegen. Aber diese Interpretation hört man z.b. auch von Christen inzwischen ganz oft. Da heißt es, dass das was du jetzt gerade sagtes Gott währe und die Bibel währe bloß Symbolik und Metapher. NEIN! Damals hat man es tot ernst gemeint und sogar dafür getötet was teilweise immer noch der Fall ist. Das ist keine Metapher, keine Symbolik und meiner Meinung nach sollte das komplette Christliche Abendland einfach aussterben aber das ist ja nur meine Meinung.

Auch der Missbrauch von Kindern im Zusammenhand mit den Christentum hört einfach nicht auf. Naturwissenschaft hat für mich weder mit irgend einer Religion zutun, noch mit irgend einem esoterischen Quatsch.

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Richard30  23.04.2021, 22:40
@Elektro353

Keine angst, alkoholfreies Bier würde ich niemals als Bier bezeichnen:D

Aber schau doch mal: Nehmen wir an, diese Felder waren vorher schon da und die Regeln galten damals schon, die Naturkonstanten, wie wäre da der Konsens, hätten die dann erst mit unserem Universum diese Werte bekommen? Wie sah das mit dem Raum aus, war der schon da, oder ist dieser erst entstanden?

Gut man könnte sagen, wenn immer wieder Universen entstanden sind und irgendwann zerfallen, irgendwann muss eines enstanden sein, in welchem Leben möglich war und auch entsanden ist in der Form, das sich nun diese Fragen stellt. Es wäre aber dann ja dennoch etwas passiert, soetwas wie ein Vorher hätte es gegeben, also auch eine Form der Zeit. Aber auch wenn es doch anders war, alleine das Feld an sich, alleine, dass daraus schon etwas entstehen kann, das sit ja dann schon etwas, was vorhanden war, etwas das gewissen Regeln und Gesetzen gehorchen konnte. Da bleib ich bei dem Beispiel mit dem Computer und dem neuen Dokument. Die ganze Struktur dahinter existiert ja schon und nur deswegen kann das neue Dokument überhaubt erst entstehen, also das was so einfach kling, ist es ja garnicht.

Wir haben schon ein "Ding" dass das alles ermöglichst, ich nenne das, inklusive allem was ist quasi Gott. Ob es der christliche Gott ist oder etwas anderes, das wäre ja dann wieder ein anderes Thema, es geht mir ja mehr darum, dass dieses "Ding" was schon da war, schon immer da gewesen ist, das wird akzeptiert, das Ding was Komplex genug ist um ein Universum schaffen zu können in dem es Leben gibt.

Und was die Bibel angeht: Das ist jetzt kein "Wahrer Schotte" argument, auch wenn es so klingt: Das was das echte Christentum wäre, könnte man anhand dessen sehen, was die ersten Christen so gemacht haben, das wäre dann im SInne des Erfinders. Die Kirche hatte, was ja nicht unbekannt ist, verschiedene "Heidnische" Lehren mit eingebaut (Die Bibel Selbst spricht da von der Kirche an sich von Babylon der Großen, b.z.w. der großen Hu*e Babylon), sie haben den einfachen Leuten verboten eine Bibel zu haben und wenn, wurde sie nur in Latein vorgelesen, was kaum einer verstand. Erst durch Luther, man kann von ihm halten was man will, wurde die Bibel auch für das einfache Volk verständlich, was massiv dazu beigetragen hatte, dass die Kirche an Macht verlor, weil dann jeder nachlesen konnte, dass das was sie tun unbiblich ist, also soviel jetzt nur von deiner zuletzt genannten Sache.

In dem Rest stimme ich dir auch soweit zu, aber ich will halt auch von diesem Bild eines "Alten Mann auf der Wolke" weg.

Aber die Idee das es keinen Gott gibt ist ja nicht neu, dass war damals schon vor paar tausend Jahren schon eine Weltansicht.

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Elektro353  24.04.2021, 08:25
@Richard30

Bei der Urknallhypothese bewegen wir uns an der grenze der aktuellen theoretischen Physik. Das das nicht leicht ist zu verstehen wundert mich nicht, weil wir haben es hier mit einer extremen Dichte, Geschwindigkeiten und Temperaturen zu tun, die sich kein Mensch vorstellen kann. Alleine die Relativitätstheorie war damals nur schwer zu verdauen, es gehört eben nicht zu unserer Erfahrung, dass die Zeit langsamer vergeht je schneller wir uns bewegen.

Die Zeit so wie wir sie kennen gab es nicht. Damit man das richtig verstehen kann müssen einige Begriffe der Physik nachgeholt werden. Wir haben:

  • Phasenübergänge
  • Feldtheorien
  • Quantenmechanik
  • Den Begriff der Zeit. Was ist Zeit?
  • Quantenfluktuationen

Der Physiker sagt, dass es keine Zeit gibt, weil der Zeitpfeil vor dem Urknall nicht existiert. Der Zeit Pfeil ist über die Entropie definiert.

Die Entropie ist das Verhältnis der inneren Energieänderung eines Systems pro Temperatur.

also S>=ΔE/T

das = Zeichen ist hier ganz besonders, denn dieser erlaubt es dem System unbeschadet am Ursprungszustand zurück zu kehren. In einem reversiblen Prozess ist die Entropieänderung ΔS=0

das ist jedoch nicht der Fall. Erfahrungen im Alltag haben z.b. gezeigt, dass die Entropieänderung größer 0 ist. Das hat zufolge, dass z.b. ein Ei welches zu Boden fällt und zerspringt niemals wieder zusammen fällt und in seinen Ursprungszustand in seine Ursprungsposition zurückkehrt. Ich weiß ja nicht wie es dir geht aber ich habe das noch nie gesehen.

Daraus folgt:

Die Zeit geht immer in Richtung zunehmender Entropie und diese Zeitlichen Verläufe sind irreversible. Es gibt vereinzelnd auch reversible Prozesse aber im Universum als ein gesamt System hat die Entropie die Tendenz zu zunehmen.

Aber vor dem Urknall führen die Fluktuationen zu Verläufe, die eben sehr wohl reversible sind. Zu dem Zeitpunkt gab es keinen irreversiblen Vorgang, damit gab es auch den Zeitpfeil nicht mehr, da dieser an der Entropieänderung gekoppelt ist.

Beispiel:

Ich werfe ein Glas zu Boden welcher mit einem Gas gefüllt ist. Das Glas zerspringt und das Gas wird freigesetzt. Dann mache ich 3 Fotos. Das erste zeigt wie das Glas zerspringt. Das 2. Wie das Gas langsam entweicht und das 3. Wie das Gas beinahe den ganzen Raum eingenommen hat.

Nun zeige ich jemanden der an dem Prozess nicht beteiligt war diese 3 Bilder und bitte ihn darum diese in die richtige Reihenfolge zu bringen. Alleine aufgrund der zunehmenden Entropie kann die Person Rückschlüsse daraus ziehen wie die richtige Reihenfolge sein muss obwohl die Person an dem Prozess nicht beteiligt war, der Zeit Pfeil ist zu erkennen.

Nun aber haben wir etwas was entsteht und wieder verschwindet und wieder entsteht und wieder verschwindet. Ich mache 3 Fotos und zeige diese nun einer anderen Person und bitte ihn, diese in die richtige Reihenfolge zu bringen. Nun wird es ihm nicht mehr gelingen die richtige chronologische Reihenfolge zu bringen. Was war vorher und was war nachher? Es gibt keinen Zeitpfeil mehr, es gibt also kein davor.

klar passiert etwas aber ein Vorher und ein Nachher gibt es nicht mehr in dem Sinne gibt es die Zeit als solches nicht mehr. Die Frage mit dem davor währe also dahin, es gibt kein davor, wenn wir die Zeit erstmal richtig definiert haben. Nämlich eine folge von Ereignissen in Richtung zunehmender Entropie.

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Richard30  24.04.2021, 10:23
@Elektro353

Ja deswegen meinte ich ja eine andere form von Zeit, nur ich weiss halt nicht wie ich es nennen soll. Das mit der Entropie ist mir alles bekannt.

Wenn es ein Paralelles Universum gäbe und dor gäbe es Lebewesen, die aus ihrem Universum "Hinausschauen", könnten sie die Prozesse die ausserhalb geschehen vielleicht aufzeichnen und es mit einer Uhr vergleichen, die sie im inneren laufen haben. Sie könnten dennoch keine Entropieveränderung feststellen, aber eben die Bilder mit ihrer Uhr vergleichen.

Gerade bei dem Begriff Zeit wird dem ganzen öfters irgendwas eigenartiges, mystisches angeheftet, alleine die Definition von "Gleichzeitigkeit", dass Ereignisse je nach Bezugssystem in dem man sich befindet zu unterschiedlichen Zeitpunkten zu geschehen sein können. Das ist aber nix magisches, da könnte man die Frage stellen, wie das aussehen würde, wenn es eine Möglichkeit gäbe Informationen in Echtzeit zu übertragen und dann an beiden Orten eine Kamera aufzustellen, wäre das Ergebniss wieder anders aussehen.

Also: Vergeht das wirklich zu anderen Zeitpunkten, oder wirkt es für uns nur so, aufgrund der begrenzung der Lichtgeschwindigkeit? Wir haben bisher keine andere Möglichkeit, wir sind dieser Begrenzung unterlegen.

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Elektro353  24.04.2021, 10:38
@Richard30

Nochmal. Unter einer Zeit versteht der Physiker eine Abfolge von Prozessen, bei der aus einer Vielzahl von Möglichkeit eine herausgepickt wird und als Gegenwart festgelegt wird und im nächsten Taktschritt schon als Vergangenheit dokumentiert und zwar unwiderruflich.

Dieses Voranschreiten dieser Prozesse ist ist an den Raum und die Bewegung durch den Raum gekoppelt. Das heißt Wenn ich mich als in meinem Bezugssystem schneller bewege, vergehen in meinem Bezugssystem die Prozesse aus einem ruhenden Bezugssystem betrachtet langsamer. Die Prozesse vergehen immer noch gleichschnell nur der Blickwinkel ist sozusagen ein anderer, denn in jedem Bezugssystem gelten die gleichen physikalischen Gesetze. Das heißt Prozesse die sich in untergeordneten Bezugssystemen abspielen vergehen schneller oder weniger schnell je nach dem wie sich dieses Bezugssystem in einem übergeordnetem System bewegt welches sich relativ zu diesen in Ruhe befindet bewegt. Innerhalb eines Bezugssystems werden wir jedoch kein unterschied erkennen. Die Prozesse vergehen jetzt also anders in den Bezugssystemen selbst sind die Physikalischen Gesetze jedoch immer gleich.

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Richard30  24.04.2021, 10:39
@Elektro353

Ja deswegen ja andere Form von Zeit, oder nenne es wie du es nennen Willst, aber du weisst sicherlich worauf ich hinauswill, also das sollte ja ersichtlich sein.

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Die Theorie der Multiversen hat nix mit Religion oder Gott zu tun.

Die Multiversum-Theorie ist ein Versuch, ein Weg, die tatsächlich gemessenen und überprüfbaren Ergebnisse von verschiedenen Experimenten mit unserer Physik in Übereinstimmung zu halten.

https://youtu.be/ct-ZCuRms9k

Ganz verkürzt: Bei verschiedenen Experimenten wurde ein Ergebnis 1 erwartet und tatsächlich war das Ergebnis 0,000....1. Damit jetzt nicht unsere ganze Physik mit allen funktionierenden und überprüfbaren Gesetzen und Größen auf den Müllhaufen wandern müsste hat man mit der Multiversum-Theorie erklärt: "Das was bei unseren Experimenten an Wert fehlt, das ist in einem anderen Universum Zuhause und passiert da. Und es gibt ganz viele Multiversen....die Stringtheorie gibt die mögliche Anzahl mit 10 hoch 500 an".


jort93  22.04.2021, 17:05

Es gibt unterschiedliche theorien die so genant werden.

Du bschreibst die "Viele-Welten-Interpretation" der quantenmechanik.

Das ist aber nicht die einzige theorie in die richtung.

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" Um die Welt ohne Gott zu erklären, gibt es die Multiversumstheorie. "

Nein. Keine physikalische Theorie (ob mit oder ohne den in sich widersprüchlichen Begriff "Multiversum") erklärt wirklich, warum es die Welt überhaupt gibt.

Und keine Religion erklärt wirklich, warum es einen die Welt erschaffenden "Gott" oder irgendwelche Götter geben solle.

Trotzdem sehen wir immerhin, dass es die Welt gibt.


Jannat99 
Fragesteller
 22.04.2021, 13:19

Gemeint war um eine rationale erklärung unabhängig von der existens gottes die Welt zu erklären

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