Möchte Buddhist werden. Wie geht das?

11 Antworten

hallo juliand007,

du wirst im laufe deines lebens noch mehr weltbilder erfahren und auch teile davon gut befinden. festlegen bedeutet, andere weltbilder auszuschliessen aus deiner denkweise, dich in deinem denken und handeln zu beschränken.

das brauchst du nicht, dein geist und deine gedanken sind frei das aufzunehmen was du für gut befindest und dir in deiner entwicklung als MENSCH helfen.

wenn du etwas werden möchtest, sollte dein ziel mensch sein - und alles aufnehmen, was dir dabei hilft.

koaha e

Fang einfach an zu meditieren und lese dich ein wenig ein. Der Buddhismus hat hierzulande keinen Religionsstatus, er ist im Grunde auch gar keine Religion sondern eher eine Lebensart. Buddhisten habe in der Regel keine Gemeinden, du musst nirgends eintreten um als Buddhist zu leben.

Beim Buddhismus ist es nicht so wie bei z.B. den Christen das du erst getauft werden musst oder sowas. Buddhist bist du, wenn du einer sein möchtest. Du kannst Buddhas Ratschläge befolgen oder wenn du möchtest natürlich Vorträge oder Seminare besuchen.

Das ist ja das "schöne" am Buddhismus - es gibt da nicht ganz so viele Zwänge wie in den meisten anderen Religionen. Die Entscheidung diesen Weg einzuschlagen, war der richtige Anfang für dich wenn du Buddhist werden möchtest.

Ich bin Buddhist und gebe mal meinen Senf ab.

Buddhist werden

Buddhist wirst du, indem du dich selbst zu Buddha, Dharma und Sangha bekennst und dich verpflichtest die fünf Sittlichkeitsregeln einzuhalten.

Mehr braucht man eigentlich nicht, alles andere sind nur Zeremonien in Gemeinden, bei denen man dann zB einen buddhistischen Dharma-Namen erhält.

Alles ganz hübsch und exotisch, aber für die Praxis des Buddhismus grundsätzlich nicht notwendig. :-)

Buddhistische Praxis

Apropos Praxis - es ist ohne weiteres möglich, sich in buddhistischer Meditation zu üben, ohne dafür irgendwelche buddhistischen Bestimmungen, Regeln, Philosophien oder Lehren zu befassen.

Ich habe Christen und Muslime kennen gelernt, die mit mir buddhistische Meditation geübt haben, weil sie mehr innere Ausgeglichenkeit und Klarheit suchten. Dafür sind sie aber nicht formell aus ihrer Kirche ausgetreten, oder ihr tägliches Gebet aufgegeben.

Buddhistische Traditionen

Es gibt mit dem edlen achtfachen Pfad und den fünf Sittlichkeitsgeboten zwar eine Gemeinsamkeit die alle Buddhisten eint, aber der Buddhismus hat sich in unterschiedlichen Ländern auch sehr unterschiedlich entwickelt.

Es gibt Theravada, Mahayana (zB Reines-Land-Buddhismus), Vajryana (dazu gehören nicht nur tibetische Schulen sondern zB auch Shingon und Tendai-Buddhismus) und Zen.

Wenn du dich also tatsächlich formell dem Buddhismus zugehörig verhalten willst, müsstest du dich erst einmal darüber informieren, worin die Unterscjhiede bestehen und welche Tradition dich am meisten anspricht.

Schattenseiten im Buddhismus

Buddhisten sind nicht perfekt. Es gibt Buddhisten die Verbrechen begehen und auch Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe durch buddhistische Lehrer. Das ist also nichts, was man nur katholischen Geistlichen vorwerfen kann.

Auch die Lehre selbst wird teilweise einseitig positiv gesehen.

Es gibt im Buddhismus an sich nämlich keine göttliche Vergebung oder Gnade. In einer Religion mit Gottesbild kannst du bei schlechten Taten den Herrn um Verzeihung bitten und dir sicher sein, dass dir ein schlimmes Schicksal erspart bleibt und du deine Taten aufrichtig und ehrlich bereust. Gott vergibt.

Im Buddhismus gibt es diese göttliche Gnade nicht. Dort wird das Gesetz von Ursache und Wirkung gelehrt. Alles was du machst, wird irgendeine Auswirkung auf dich haben und das Ergebnis deiner Handlungen wird dich irgendwann einmal wieder treffen.

Das ist manchen Buddhismus-Fans nicht bewusst. Auch wird die Wiedergeburt nicht als die spannende Reise einer Seele zu einer gottähnlichen Entwicklung angesehen, sondern im Buddhismus gibt es das Konzept einer ewigen Seele gar nicht. im Grunde ist es ein Kreislauf, aus dem man raus will.

Du siehst also, Informationen zu sammeln und das kritische Denken nicht durch Exotik und Begeisterung trüben lassen, sind wichtig.

Der Buddhismus ist keine Wohlfühl-Religion.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist

Ein Buddhist wird man von innen heraus, ohne Rituale und Zeremonien.

Beschäftige Dich intensiv mit der Sache, dann kannst Du bald viele Fragen selbst beantworten.

Man kann auch Buddhist sein U N D gleichzeitig Christ, oder Jude, oder Muslim, oder ..... Als Angehöriger J E D E R Religion kann man Buddhist werden ! Ebenso kann man bei seiner bisherigen Religion verbleiben und gleichzeitig Buddhist sein.

Ein Christ oder Muslim glaubt, ein Buddhist macht sich auf den Weg, selbst zu erkennen. Natürlich sehen es „eingefleischte“ Christen anders. Aber der Buddhismus ist offen für alle, ohne Verpflichtungen. Es findet ja auch alles in Dir selbst statt. Du musst es für Dich entscheiden. Und wenn Du damit klar kommst, wie übrigens viele andere Menschen auch, ist das vollkommen in Ordnung. Nur solltest Du Dich wirklich intensiv mit der Materie des Buddhismus beschäftigen. Es wird sich als Bereicherung herausstellen. Es geht in der Hauptsache ja eigentlich darum, sein eigenes irdisches Menschenleben sinn- und nutzvoll zu gestalten. Und welche Unterstützung, Hilfestellung, Ratgeber, Wegweiser etc. einem dafür hilfreich sind, nützen der Sache an sich und machen nicht unbedingt dümmer.

Ich bin derjenige, der sein eigenes Leben beeinflussen kann. Keine Dogmen und Verpflichtungen.

Zum Buddhismus kann man nicht übertreten. Man kann sich zu den Lehren Buddhas bekennen und diese befolgen und anwenden.

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