Meine Mutter hat Organspende widersprochen, Meinungen?

10 Antworten

Ich würde zwar wahrscheinlich die Organe spenden lassen, aber ich kann deine Mutter auch verstehen. So ein toter Mensch ist ja erstmal noch komplett und "könnte auch einfach nur schlafen", wenn aber Organe fehlen, ist der Gedanke, dass es endgültig ist näher dran. Und damit können viele erstmal nicht umgehen.

Ich kanns verstehen, wenn man ablehnt, dass die eigenenen Organe gespendet werden. sei es aus Angst vorschnell geschlachtet zu werden, oder aus religiösen gründen.

Nur wenn man z.B. seinem Kind aus religiöser Überzeugung heraus Behandlung verweigert, sollte man das schon hinterfragen. Nur wo bitteschön ist da die Grenze? deswegen nach wie vor: jedem seine Entscheidung!

Nur möchte ich eines den jenigen, die so denken sagen:

Was nutzt es uns um Hilfe zu beten, wenn wir uns mit Gottes Antworten den Hintern abwischen?

Wenn die kleine Lucy, warum auch immer ein neues Herz braucht, und zufälligerweise der kleine Timmi weil er so tragisch das auch ist, sich beim Klettern den Hals gebrochen hat und sein Herz das es noch tut, zu der kleinen Lucy passt, Wer bitteschön sagt uns denn, dass Gott nicht den kleinen Timmi hat sterben lassen, damit Lucy eben weiter leben kann?

Es gibt jetzt nur effektiv drei Mögliche Varianten!

  1. gott ist kein gütiger, liebender Gott, sonst hätte er Timmis Eltern nicht ihren Sonnenschein geraubt!
  2. es gibt garkienen Gott (daran mag ich aber garnicht denken)
  3. es ist eben alles Teil seines Planes.

ich sage hier NICHT! wenn wir mal annehmen, die kleine Lucy ist unheilbar krank und hätte mit einer hochriskanten Operation und enorm übler Chemotherapie eine 5%ige Überlebebenschance, dass die Eltern unbedingt alles tun müssen, nur um sie irgendwie am Leben zu erhalten, dass sie vielleicht noch 2 oder 3 Jährchen dahinvetigiren kann, man ALLES erdenkliche tun sollte.

Das müssen eben ihre Liebsten aus ihrem gewissen heraus entscheiden.

Aber WENN sich so eine gelegenheit auftut, dann sollte man auf jeden fall darüber nachdenken.

Nein, ich hätte bedingungslos einer Organentnahme zugestimmt. Das Wissen, dass andere Kinder dann weiterleben konnten, hätte mir den Schmerz über den Tod meines Kindes erleichtert. Und nach der Wartefrist hätte ich auch gern einen oder mehrere von den Organempfängern kennengelernt.


Ursusmaritimus  11.03.2024, 18:57

Ja, das sehe ich auch so!

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sassenach4u  11.03.2024, 18:58
@Ursusmaritimus

Ich würde es auch heute noch unterstützen, obwohl sie volljährig sind. Sind beide selbst Spender.

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Nordseefan  11.03.2024, 19:21
@Ursusmaritimus

ja ich auch.

Ich war zwar Gott sei Dank noch nie in dieser lage. Aber ich kenne Leute die waren es. Und fanden den Gedanken, dass ein Teil des Meschen in einem anderen weiterlebt und so das Leben diese Menschen gerettet werden soll sehr tröstlich

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Ich kann verstehen, wenn man einer Organentnahme widerspricht. Das hab ich auch.

Der Grund ist ziemlich einfach: mit dem Hirntod ist zwar ein Punkt erreicht, der nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Aber das Sterben in meinen Augen ist erst vollendet, wenn alle Organe ihren Dienst eingestellt haben. Damit wird eine Organentnahme unmöglich.


Ursusmaritimus  11.03.2024, 20:03

Übersieh nicht das deine zentrale Rechnereinheit als erstes stirbt und dann ist dein Selbst vorbei. Der Rest ist brutal gesagt Biomüll.......aber irgendjemandes Vater, Mutter, Schwester, Bruder muss jetzt sterben weil deine Organe mit dir vergehen sollen.....

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minimax11  11.03.2024, 20:29
@Ursusmaritimus

Nun: mehr als die Hälfte der Nervenzellen sind nicht im Gehirn. Ein großer Teil ist im Rückenmark und auch um den Darm herum. Du hast Recht, das man dann sicher kein Ich- Bewusstsein mehr hat. Aber ob man noch etwas empfindet: kann kein Mediziner oder anderer Mensch sagen. Denn von dieser Reise ist noch keiner zurück gekommen. Lasst mich sterben, wenn es soweit ist. In Ruhe sterben. Übrigens habe ich einen Spenderausweis mit dem Widerspruch immer bei mir. Seit Jahren.

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Ursusmaritimus  11.03.2024, 20:40
@minimax11
Aber ob man noch etwas empfindet: kann kein Mediziner oder anderer Mensch sagen.

...und das ist es was ich persönlich bezweifle, der Kabelsalat (Nerven) und vegetative Nervensystem (Grafikprozessor) sowie das Darmgehirn ( Zwischenspeicher) arbeiten noch, aber die CPU ist defekt. Da schwirren noch einige Impulse herum, aber es findet keine Auswertung statt.

Ich stelle mir das vor wie bei Schmerzen, nicht dein Bein verspürt nach dem Beinbruch Schmerzen sondern deine Nerven im Bein geben Schmerzreize an das Gehirn welches diese für dich zu Schmerzen im Bein umformt. So könnte das Gehirn auch bei Lebensgefahr diesen Schmerzreiz komplett unterdrücken.

Jedoch es ist gleichgültig, du hast eine respektable Entscheidung getroffen und das ist gut so!

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minimax11  11.03.2024, 20:52
@Ursusmaritimus

Du stellst Dir unsere Nerven wie einen Computer vor: nur sind wir Lebewesen und immer noch jedem Computer überlegen. Von der Schnelligkeit der Rechenleistung abgesehen. Deine Vorstellungen sind Deine Vorstellungen. Du kannst es bezweifeln. Aber nicht gänzlich ausschließen. Mit meinem Tod habe ich mich natürlich auseinandergesetzt. Und in meinem Alter sollte man das auch.. hab ich ja mehr als die Hälfte des Lebens hinter mir.

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Ich hätte der Organspende nicht widersprochen, aber ich war schon immer Organspender bis es nicht mehr ging.

Organspende geht nur wenn du hirntod bist und dann bist du tot nur dein Körper hat es noch nicht bemerkt, das Ich ist fort.....

Aber ein anderer Mensch oder anderes Kind das noch lebt und auf den Tod wartet bekommt eine Extrarunde!