Mein Hund (m, 5 J., Labrador-Husky-Mischling) ist aggresiv ggü. anderen Hunden.

10 Antworten

Gabs einen konkreten Auslöser für diese Verhaltensänderung oder war er schon immer n bissl unverträglich gegen andere Rüden?

Im konkreten Fall: lass ihn an der Leine (wenn der andere auch an der Leine ist, sonst wirds unfair...) und stell Dich mit dem Körper zwischen die Hunde - mach ihm damit klar dass DU das klärst und er nix zu melden hat; wende Dich dabei ihm zu und sag ihm klar und deutlich (aber nicht laut- hören tut er bestimmt besser als wir alle) und auch mit echter Überzeugung in der Stimme dass er die Klappe halten soll (Dein individuelles Kommando dafür, z:B.LEISE) und belohn ihn mit nem Leckerli wenn er spurt... Checken von Rangverhältnissen ist ja eigentlich was ganz normales und es gibt keinen Grund da gleich übertrieben zu reagieren...

Hallo Willi99, da ist wohl ein bisschen Beziehungsarbeit angesagt. Dein Hund hat aus meiner Sicht anscheinend den Eindruck, sich nicht genug auf Dich verlassen zu können.

Um die Beziehung zu stabilisieren bzw. aufzubauen, würde ich ein paar Dinge verändern: 1. wenn Du mit Deinem Hund draussen bist, leg ihn an die Schleppleine. 2. Wenn ihr einen anderen, angeleinten Hund seht, versuch zuerst bei dem anderen Hund zu sein. Ich würde den eigenen Hund kurz an einen Zaun oder irgendwo anbinden, aber so, daß er alles sieht. Gehe dann ruhig und bestimmt zu dem Besitzer des anderen Hundes, rede kurz mit ihm und lass danach den anderen Hund kurz an Deiner Hand schnüffeln, falls der Besitzer das okay findet. Geh dann ruhig wieder zu Deinem eigenen Hund, rede ihn dabei nicht an, lass Dich nicht anspringen, streichele ihn zunächst nicht. Erst nach 20 Sekunden kannst Du Deinen Hund an Deiner Hand schnüffeln lassen. So kann er lernen, daß Du das regelst, und daß Du es im Griff hast, weil Dir ja nix passiert ist. Somit gibst Du Deinem Hund die Chance, zu verstehen, daß er nichts regeln muss oder darf. Und er darf lernen, daß andere Hunde gar nicht gefährlich sind. Falls Du die Möglichkeit dazu hast, würde ich an Plätze gehen, wo angeleinte und unter Kontrolle stehende Hunde sind, z.B. an Hundetrainingsplätze. Ich würde in kleinen Schritten beginnen: Falls Du die Möglichkeit hast, fahre samt Hund und Auto zu einem Hundetrainingsplatz, parke dort in der Nähe, drehe die Scheibe vom Auto herunter und - tue gar nix. Lass Deinen Hund einfach nur den Geruch anderer Hunde wahrnehmen. Wenn er für 1 Minute entspannt bleibt, füttere ihn mit seiner gesamten Tagesration und dem Jackpot! Wäre super, wenn Du das für 3 Wochen jeweils mindestens 2 mal die Woche hinkriegen würdest. Dies ist ein guter Weg, Deinen Hund ohne jedes Risiko beizubringen, daß andere Hunde zwar da sind, aber ihm nix passiert. Gib ihm den Jackpot möglichst im Auto, damit er genau das verknüpfen kann: Deine Anwesenheit, euren Standort in der Nähe anderer Hunde, daß ihm nix passiert ist und die besten Leckerlies und der Jackpot = er wird satt! Du wirst sehen, Dein Hund hat bald keinen Grund mehr aggressiv zu Artgenossen zu sein.

Weiterarbeiten kannst Du dann, wenn Du einige Zeit später mit Deinem Hund aussteigst und einfach am Auto "herumstehst", ohne etwas zu tun. Ist der Hund entspannt = füttere wieder den Jackpot!!! Du wirst sehen, Dein Hund hat bald keinen Grund mehr aggressiv zu Artgenossen zu sein.

Viel Erfolg

Zitat:<<Mein Hund (m, 5 J., Labrador-Husky-Mischling) ist aggresiv ggü. anderen Hunden. gefragt von willi99 am 17.02.2010 um 10:39 Uhr

Ich kann inzwischen nur noch an der Leine mit ihm spazieren gehen, was wirklich nervt. Was kann ich machen? Wie soll ich reagieren, wenn er andere Hunde anknurrt? >>

Hallo Willi, sicher ist es richtig, wenn Du langfristig eine Hundeschule besuchst. Ob eine solche Dir allerdings bei diesem konkreten Problem helfen kann, wage ich zu bezweifeln.

Um Dir einen Tip geben zu können, ist es wichtig das Verhalten des Hundes zu verstehen. Dein Hund hat während der drei Jahre gelernt zunehmend eigenständig zu werden. Dies wurde auch durch den Freilauf unterstützt und gefördert.

Folgerung: er nimmt Dir Deine Rolle als Führung gegenüber Artgenossen nicht mehr ab und regelt die Sitaution allein (bzw. will sie alleine regeln). Unter anderem auch mit der Folge, dass Dein Hund heftig an der Leine zieht.

Der erste Schritt für eine Veränderung ist Kurzleine (1-2 Meter, denn wie soll ich meinen Hund an der Flexileine kontrollieren können?). In der Folge beobachte ausschließlich Deinen Hund, wenn Du in eine entsprechende Situation kommst und nimm ihm als nächstes die Sicht zum "Kontrahenten". Denn was er nicht sieht, kann er nicht anknurren. Beim Vorbeigehen, werde ein klein wenig schneller und führe Deinen Hund grundsätzlich auf der abgewandten Seite (Dein Hund - Du - anderer Hund).

Eine noch genauere Klärung der Situation ist von hier aus nicht möglich, da das Verhalten eines Hundes zunächst beobachtet werden muss, bevor exakte Regeln/Aufgaben erstellt werden können.

Gerne helfe ich Dir weiter, in diesem Sinne einen Gruß in die Runde, Till

An der Leine sind die meisten Hunde grantig.Was passiert den ohne Leine? Gibts mal ne Rauferei oder beißt er tatsächlich? Raufereien unter nicht kastrierten Rüden sind völlig normal,man sollte nur darauf achten das die "Gewichtsklasse" auch stimmt.Wenn Du in solchen Situationen betont cool bleibst und auch ein paar Schritte weitergehst wird der Hund die Situation auch als nicht bedrohlich einschätzen,die Rauferei bleibt dann fast immer aus.Natürlich kannst Du Deinen Hund nur an Hunde lassen deren Besitzer ihren auch frei laufen lassen und sich ähnlich locker zeigen.Am besten wäre ein größerer Gegner.Mit der Zeit wird der Hund eine gewisse Routine im Umgang mit anderen Hunden entwickeln.Du mußt natürlich auch mal mit der ein oder anderen Schramme rechnen,aber das schadet Deinem Hund nicht,es bringt sein Ego nur auf ein normales Maß runter.Sollte Dein Hund tatsächlich beißen ist alles voran geschriebene natürlich nicht hilfreich,dann kannst Du ihn schlichtweg nicht mehr von der Leine lassen.Allerdings trifft das nur auf die wenigsten Rüden zu.Ist wie im Leben,Kerle machen gern auf Dicke Hose.


Neufiliebe  20.02.2010, 09:48

das blöde ist nur, dass man selten auf andere hundehalter trifft, die dieses raufen und antesten tolerieren. :-(

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schlaubert  20.02.2010, 10:49
@Neufiliebe

Ich lebe auf dem Land,hier sind viele Hundehalter noch etwas Bodenständiger,da trifft man noch öfter jemanden der eine kleine Rauferei nicht als Katastrophe ansieht.Aber Du hast recht,es sind nicht viele.Eigentlich schade,der Hund lernt auf natürliche Weise sich zu beherschen.

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"Meuteverhalten" erlernen / Aggressoren kennen! Hi, wichtig ist, daß das Tier lernt soziale Kontakte aufzubauen. Und das geht nur ABGELEINT! Da man bei einem Zusammentreffen fremder Hunde von einem "Meuteverhalten" spricht, sind kleine Reibereien völlig normal - und es passiert auch nicht all zu viel, solange man sich etwas von dem "Antesten der Hunde" entfernt. Hunde machen es unter sich aus, und ein normal-funktionierender Hund kennt alle Verhaltensregel allein durch seinen Instinkt, (ein sogenanntes Instinktiv-Verhalten). Das ist nichts schlimmes, aber sehr gewöhnungsbedürftig in der Umsetzung. Einfach einmal einen Hundeplatz besuchen, und abgeleint auf einem sicheren Gelände mit anderen Hundehaltern ein Trainingskonzept ausarbeiten. Wichtig ist, das man das Tier generell nicht bestraft, wenn es einen anderen Hund angreifen will. Aggressoren herausfinden und abstellen muss hier die Devise heißen.