Mehr als 2 Geschlechter (Keine Argumente)?

8 Antworten

Von Experte Mayahuel bestätigt
Meine Frage lautet, WARUM glaubt ihr das OBWOHL die Wissenschaft ganz klar sagt, dass es nur 2 sind?

Da ist deine Wahrnehmung stark verzerrt. Mittlerweile wird Geschlechtlichkeit in der Wissenschaftswelt als ein Spektrum begriffen, mit 2 Extremen und vielen Variationen dazwischen - also wie in der Natur auch sonst üblich.

Schau dir mal meine Antwort hier an: https://www.gutefrage.net/frage/wie-viele-geschlechter-gibt-es-11#answer-389530879

Im ersten Video erklärt es Emily Quinn als Betroffene auf der menschlichen Ebene, das WDR-Wissenschaftsmagazin Quarks & Co. erläutert IMHO verständlich die wissenschaftlichen Hintergründe, im Video vom maiLab wird erstmal erläutert, wie "die Wissenschaft" funktioniert , und am Ende findest Du noch eine Linkliste zu vertiefenden wissenschaftlichen Artikeln.

Merke: Das binäre Denken in diesem Bereich wird den Menschen in UNSERER Kultur von klein auf anerzogen (andere Kulturen, mit mehr als zwei Geschlechtern, sehen das durchaus anders). So eine tiefgreifende Sozialisierung wird ggf. Teil der persönlichen Identität - ein "Angriff" darauf wird entsprechend als "persönlicher Angriff" gewertet, und ggf. vehement bekämpft.

Vollkommen normal - und wissenschaftlich ebenfalls erklärbar.

Theoretisch sollte zumindest ein guter Wissenschaftler offen sein für neue Erkenntnisse (denn DAS ist das Wesen der Wissenschaft als solcher), aber praktisch sind wir eben keine "perfekten Lebewesen" (geradezu ironisch bei dem Thema), sondern schlicht Menschen mit den über Millionen von Jahren evolutionär gebildeten neurologischen Eigenarten/"Unzulänglichkeiten".

Auch das ist nicht neu, vielmehr gilt: "Eine neue wissenschaftliche Wahrheit pflegt sich nicht in der Weise durchzusetzen, daß ihre Gegner überzeugt werden und sich als belehrt erklären, sondern vielmehr dadurch, daß ihre Gegner allmählich aussterben und daß die heranwachsende Generation von vornherein mit der Wahrheit vertraut gemacht ist." (Prof. Dr. Max Planck, Nobelpreisträger)

Insofern führe ICH da auch keine "Glaubenskämpfe". Wenn konservative Menschen in diesem unsäglichen WELT-Meinungsbeitrag meinen sich u.a. über die "Sendung mit der Maus" und andere Beiträge öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten (s.o.) meinen auskotzen zu müssen, dann juckt mich das nicht.

Ich verstehe aber deren Zorn aus Hilflosigkeit: Kinder von heute wachsen mit dem neuen Wissen auf, Inter- und Transsexuelle sind nun sichtbar und verstecken sich nicht mehr, also werden zukünftige Generationen anders darüber denken (s. Zitat von Planck).

Und ob da nun jemand nicht versteht, warum Geschlechtlichkeit tatsächlich ein Spektrum ist, ist ein rein temporales Phänomen, das mit ihm sterben wird ...

🤷‍♂️

Ja, die Frage ist etwas komplexer als sie aussieht. Du fragst hier nach einer Anzahl von Geschlechtern. Doch deckt das Geschlecht nicht nur einen Bereich ab. In Englischen wird zwischen "Sex" und "Gender" unterschieden, wir haben diese Möglichkeit in unserer Sprache nicht, was oft zu Verwirrungen führt.

  • Biologisches Geschlecht
  • Politisches Geschlecht
  • Soziales Geschlecht
  • Kulturelles Geschlecht

Da gilt es nun zu unterscheiden. Wenn du sagst es gibt nur zwei Geschlechter, dann gehe ich davon aus das du auf das biologische Geschlecht hinaus willst.

Den die Politik in Deutschland hat vor einiger Zeit das dritte Geschlecht anerkannt, man darf nun offiziell hier in Deutschland seinen Personalausweis unter "Divers" führen, das heißt politisch gesehen(!) gibt es definitiv schon einmal drei, hier ein Link dazu.

https://www.tagesspiegel.de/politik/das-dritte-geschlecht-jetzt-auch-im-gesetz-verankert-4019581.html

Wenn wir auf das soziale Geschlecht sehen fallen uns die Debatten rund um das Gendern ein, hier blicken wir auf mehr als 70 Geschlechtern. Hier noch mal einen Link der diese Zusammenhänge etwas genauer beleuchtet

https://www.wmn.de/love/selbstliebe/wie-viele-geschlechter-gibt-es-id267800

Das die Geschlechterfrage auch Kulturell geprägt ist, ist klar. Auf der Welt sind die Lebensbedingungen halt extrem vielfältig und somit auch die Anforderungen an den Menschen, das war vor vielen Hundert Jahren genau so wie schon jetzt, dieser Artikel beleuchtet die alten Zeiten und die heutige Zeit etwas

https://www.bpb.de/themen/gender-diversitaet/geschlechtliche-vielfalt-trans/245271/kulturelle-alternativen-zur-zweigeschlechterordnung-vielfalt-statt-universalismus/

Aber ich denke was dich wirklich interessiert ist die Biologie. Ich bin etwas überrascht das du "keine Beweise" gefunden hast, ich bin nach kurzer Suche zum Beispiel auf eine Evolutionsbiologin gestoßen, die mit dem ZDF redet, diese sagt es gibt eindeutig mehr als zwei Geschlechter beim Menschen und sie erklärt das Geschlecht er als eine Art Spektrum.

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/gender-debatte-biologie-100.html

Her hast du noch was von einer Neurobiologin (Du siehst ich verlinke nur Wissenschaftler ich nicht LGBTQ-Community)

https://stud.phzh.ch/globalassets/stud.phzh.ch/dienstleistungen/diversity-gender/natuerlich_gibt_es_mehr_als_zwei_geschlechter.pdf

Wie kommst du also darauf das es keine Beweise gibt? Obwohl man doch sogar in sehr kurzer Zeit entsprechende Artikel findet?

Woher ich das weiß:Recherche

Onesimus  25.09.2022, 22:41
eine Evolutionsbiologin gestoßen, die mit dem ZDF redet, diese sagt es gibt eindeutig mehr als zwei Geschlechter beim Menschen

Ich finde in dem Interview nichts dergleichen. Ganz im Gegenteil redet der Biologe von männlich und weiblich als Geschlechter:

das Individuum kann sich in einem großen Spektrum von weiblich bis männlich bewegen. [...] deswegen finde ich es auch problematisch, dass aus Teilen der queeren community versucht wird, neue Kategorien zu erfinden, das macht keinen Sinn, weil es eben ein Spektrum ist. Auch wenn die primären Geschlechtsorgane männlich oder weiblich sind, kann alles was danach kommt, eine andere Verteilung haben, also Verhaltensweisen, Strategien und Bevorzugungen.

So. Und jetzt bitte das Ganze nochmal lesen und sich dabei den Unterschied zwischen dem binären, klar definierten biologischen Geschlecht und dem Spektrum der Geschlechtsmerkmale klarmachen.

In dem zweiten von dir angeführten Artikel von Prof. Regard geht es nur um Verhalten als tertiäres Geschlechtsmerkmal. Das hat mit biologischem Geschlecht nichts zu tun. Biologisches Geschlecht ist artübergreifend definiert. Auch Schildkröten und Seepferdchen haben zwei klar definierte Geschlechter. Mit primären, sekundären oder gar tertiären Geschlechtsmerkmalen kommst du bei denen aber nicht weit.

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Von Experten CarinaSchoppe und FelixSH bestätigt
WARUM glaubt ihr das OBWOHL die Wissenschaft ganz klar sagt, dass es nur 2 sind?

Weil die Wissenschaft ganz klar das Gegenteil sagt, sie sagt es gibt mehr als 2.

Yet the broad scientific consensus now looks different: Sex is a spectrum. If you want to stick with the picture, man and woman are at opposite ends, but there's a lot going on in between.

https://m.dw.com/en/why-sex-and-gender-arent-binary-issues/a-57062033

Das Fachmagazin Nature schreibt,

The research and medical community now sees sex as more complex than male and female, and gender as a spectrum that includes transgender people and those who identify as neither male nor female.

https://www.nature.com/articles/d41586-018-07238-8

Die National Library of Medicine meint,

Consequently, the binary division in male and female sex has been called into question and a more fluid understanding of sex has been proposed.
Some of the major textbooks teach anatomy, particularly of the urogenital system, as a male-female binary.
Anatomical sciences curricula need to adopt a more current approach to sex including the introduction of the category of "intersex"/"differences in sexual development" and present sex as a continuum rather than two sharply divided sets of characteristics.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32735387

Zuletzt noch ein Zitat aus dem American Journal of Public Health,

Furthermore, despite the binary that is suggested by human reproduction, both sex and gender are fluid. Variations in chromosomes, hormone levels, and reproductive organs result in more than 2 sexes, reflecting complex processes of sex development across multiple levels, and suggesting that sex itself is culturally constructed.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3786754


Redekunst  25.09.2022, 19:22

Gute Interessante Links, ich danke dir <3

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Onesimus  25.09.2022, 22:25

Du könntest mal damit aufhören, hier dauernd Kommentare und Pädagogik als naturwissenschaftliche Quellen zu verkaufen.

Die National Library of Medicine ist immer noch kein Fachmagazin, sondern archiviert nur einfach viele Fachmagazine. Sie hat sich schon zweimal nicht den von die zitierten Artikel zu Wissenschaftspädagogik zu eigen gemacht.

Es geht in den Artikeln um Geschlechtsmerkmale; nicht um Geschlechter. Dazu kommt, dass nur einer der zitierten Artikel tatsächlich eine peer-reviewte, wissenschaftliche Arbeit ist.

Nature: US proposal for defining gender has no basis in science

Das ist ein Editorial. Der Autor bleibt anonym. Seine "Fachkenntnis" kann aus dem Bereich der Soziologie, Medizin, Biologie, Physik, Politikwissenschaft, Gender-studies, oder sonstwas sein.

Der Artikel kritisiert spezifisch einen Gesetzesvorschlag in den USA. Er beinhaltet keine neuen Forschungsergebnisse. Er ergibt im gegebenen Kontext durchaus Sinn. Die ganze Verwirrung entsteht erst dadurch, dass biologisches Geschlecht und Geschlechtsmerkmale durcheinandergeworfen werden.

Beyond the Sex Binary: Toward the Inclusive Anatomical Sciences Education

Dieser "Viewpoint Commentary" ("Standpunkt Kommentar") ist in Anatomical sciences education (Wissenschaftspädagogik der Anatomie) erschienen. Nicht in der "National Library of Medicine". Diese publiziert nicht selbst. Sie archiviert nur. So auch das Journal "Anatomical sciences education".

Dieses Journal beschäftigt sich mit der Pädagogik der Anatomie. Nicht mit Anatomie. Der in der Rubrik für Kontroverses erschienene Kommentar berichtet keine neuen Forschungsergebnisse.

Ich stimme ihm dennoch großteils zu. Die Anatomie, auch die der Geschlechtsmerkmale ist variabel. Das habe ich auch selbst im Studium der Anatomie so gelernt. Das biologische Geschlecht dagegen ist es nicht.

Sex, Gender, Genetics, and Health

Das ist in der Tat ein Forschungsartikel. Die zitierte Aussage ist allerdings aus dem Kontext gerissen und wird hier irreführend interpretiert:

Furthermore, despite the binary that is suggested by human reproduction, both sex and gender are fluid. Variations in chromosomes, hormone levels, and reproductive organs result in more than 2 sexes, reflecting complex processes of sex development across multiple levels, and suggesting that sex itself is culturally constructed.
[...]
We use the phrase “gender differences in health” to refer to differences between men and women.

Es wird Explizit von Hormonspiegeln, Chromosomen und Genitalien geschrieben. Diese fallen auch unter englisch "sex". Vom eigentlichen biologischen Geschlecht ist nicht die Rede.

Nun im Einzelnen:

Natürlich sind Hormonspiegel im Wandel. Eine Frau nach den Wechseljahren hat "männlichere" Hormonspiegel als eine Frau im geschlechtsreifen Alter. Hat eine postmenopausale Frau deshalb ein anderes Geschlecht ? Nein. Natürlich nicht.

Chromosomen sind eigentlich sehr eindeutig, was das Geschlecht angeht: Ist ein Y vorhanden, entwickelt sich ein männliches Lebewesen. Ohne Y ein weibliches.

Es gibt, keine Frage, uneindeutig ausgeprägte primäre Geschlechtsmerkmale (reproductive organs). Aber heißt das, dass ein neugeborenes Mädchen mit adrenogenitalem Syndrom und uneindeutig ausgeprägtem Genitale deshalb ein anderes Geschlecht hat? Nein. Natürlich nicht.

Der Artikel berschreibt also (zutreffend!) das weite Spektrum der Ausprägung geschlechtlich mitdeterminierter körperlicher Merkmale. (nebenbei: auch die Größe ist geschlechtlich mitdeterminiert. Männer sind im Durchschnitt größer als Frauen. Heißt das, dass ein Mensch von uneindeutigen 168cm Größe ein drittes Geschlecht hat? Nein. Natürlich nicht) Der Artikel beschreibt im folgenden noch zahlreiche weitere biochemische Unterschiede zwischen Mann und Frau. Die sind meist nicht eindeutig ausgeprägt, sondern, so wie die Körpergröße nur statistische Unterschiede zwischen den Geschlechtern.

Der Artikel stellt nicht das klar definierte biologische Geschlecht in Frage. Er nennt es sogar explizit:

Furthermore, despite the binary that is suggested by human reproduction

Und das ist genau der Punkt. Das biologische Geschlecht ist klar definiert. Seine Funktion ist sexuelle Fortpflanzung und die funktioniert eindeutig binär. Hier gibt es kein Spektrum, keine nur statistischen Unterschiede. Um Kinder zu zeugen benötigt man einen Partner des anderen biologischen Geschlechts. Das ist eindeutig.

Die individuelle Ausprägung der verschiedensten Merkmale der Geschlechtsdichotomie ist dagegen sehr variabel und ist tatsächlich in vielerlei Hinsicht ein Spektrum. Das sind aber Geschlechtsmerkmale im weitesten Sinne. Nicht das biologische Geschlecht selbst.

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SeemannsgarnPD  25.09.2022, 23:21
@Onesimus
sondern archiviert nur einfach viele Fachmagazine.

Wie die gegebene Quelle.

um Geschlechtsmerkmale; nicht um Geschlechter.

Geschlechtsmerkmale sind Teil des Geschlechts.

Dazu kommt, dass nur einer der zitierten Artikel tatsächlich eine peer-reviewte, wissenschaftliche Arbeit ist.

Dennoch sind alle Wissenschaftlich und anerkannt.

Seine "Fachkenntnis" kann aus dem Bereich der Soziologie, Medizin, Biologie, Physik, Politikwissenschaft, Gender-studies, oder sonstwas sein.

Sie müssen speziell aus dem Bereich kommen,

Er beinhaltet keine neuen Forschungsergebnisse.

Welche er auch gar nicht benötigt.

Die ganze Verwirrung entsteht erst dadurch, dass biologisches Geschlecht und Geschlechtsmerkmale durcheinandergeworfen werden.

Da wird nichts durch einander geworfen, explizit wird von Sex dem biologisch Geschlecht gesprochen.

Journal beschäftigt sich mit der Pädagogik der Anatomie

Welche unter Anatomical sciences education fällt und sich somit mit Anatomie auseinander setzt

Nicht mit Anatomie.

Doch, bei Pädagogik der Anatomie handelt es sich Bildung um diese.

Es wird Explizit von Hormonspiegeln, Chromosomen und Genitalien geschrieben. Diese fallen auch unter englisch "sex". Vom eigentlichen biologischen Geschlecht ist nicht die Rede.

Welche durch unterschiedliche Variation unterschiedliche Geschlechter, Sex/ Biologische Geschlechter bilden.

Ist ein Y vorhanden, entwickelt sich ein männliches Lebewesen. Ohne Y ein weibliches.

Faktisch Inkorrekt,

XX ist Weiblich, XY Männlich, ob Y Vorhanden oder nicht sagt nichts aus. Nur das Zusammenspiel der Chromosomensätze.

Der Artikel stellt nicht das klar definierte biologische Geschlecht in Frage. Er nennt es sogar explizit:
Furthermore, despite the binary that is suggested by human reproduction

Kannst du kein Englisch oder was,

trotz der Zweiheit, die durch die menschliche Fortpflanzung suggeriert wird

Das wäre die Übersetzung.

Obwohl es so scheint als wäre das Geschlecht binär ist das nicht der Fall

Das biologische Geschlecht ist klar definiert. Seine Funktion ist sexuelle Fortpflanzung und die funktioniert eindeutig binär.

Das Biologische Geschlecht definiert man nicht durch Fortpflanzung sondern Chromosomen, welche faktisch nicht binär sind.

Für die Festlegung des Geschlechts sind zwei verschiedene Mechanismen bekannt.
Die genetische oder chromosomale Geschlechtsdetermination, die auf den genetischen Unterschieden der Geschlechter basiert.
Die modifikatorische Geschlechtsdetermination, welche von äußeren Faktoren (z. B. Temperatur) abhängt.
Erstere führt u. a. bei den Säugetieren, letztere u. a. bei vielen Reptilien zu einer somatischen Geschlechtsfestlegung.
Das sind aber Geschlechtsmerkmale im weitesten Sinne. Nicht das biologische Geschlecht selbst.

In den Artikeln ist die Rede von Sex, welche nur mit biologischem Geschlecht übersetzt wird,

Geschlechtsmerkmale wäre sex characteristics

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Onesimus  25.09.2022, 23:27
@SeemannsgarnPD
Das Biologische Geschlecht definiert man nicht durch Fortpflanzung sondern Chromosomen, welche faktisch nicht binär sind.

Nach dieser Definition kennt die Biologie keinen Geschlechtsunterschied zwischen Hahn und Henne, männlicher oder weiblicher Schildkröte, Krokodil, Seepferdchen oder Fisch. Sie alle haben keine XY Geschlechtschromosomen. Bzw. warte mal. Der Hahn wäre sogar weiblich und die Henne männlich. Das glaubst du nicht wirklich.

In den Artikeln ist die Rede von Sex, welche nur mit biologischem Geschlecht übersetzt wird,

Es wird im Artikel explizit von Hormonspiegeln, Chromosomen und Genitalien geschrieben. Diese werden unter englisch "sex" zusammengefasst. Hormone und Genitalien sind in deinen Augen also keine Geschlechtsmerkmale?

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SeemannsgarnPD  25.09.2022, 23:33
@Onesimus
Nach dieser Definition kennt die Biologie keinen Geschlechtsunterschied zwischen Hahn und Henne, männlicher oder weiblicher Schildkröte, Krokodil, Seepferdchen oder Fisch.

Sind alles keine Säugetiere, bitte nicht Spezies durch einander bringen.

Das glaubst du nicht wirklich.

Ist Fakt, dir fehlt nur das Verständnis über unterschiedliche Spezies und deren Genetik

Es wird im Artikel explizit von Hormonspiegeln, Chromosomen und Genitalien geschrieben. Diese werden unter englisch "sex" zusammengefasst

Unter Sex fasst man nicht zusammen, Sex ist Biologisches Geschlecht welches von sich aus nochmals Unterteil wird

Hormone und Genitalien sind in deinen Augen also keine Geschlechtsmerkmale?

Geschlechts Merkmale, nochmals, sind sex characteristics.

Sex ist Biologisches Geschlecht.

0
Mayahuel  26.09.2022, 01:33
@Onesimus
Das ist ein Editorial.

Aus einer Fachzeitschrift: Damit steht die gesamte Fachzeitschrift hinter dem Text.

 Pädagogik der Anatomie.

Es wird über Anatomie gelehrt.

Dieses Journal beschäftigt sich mit der Pädagogik der Anatomie. Nicht mit Anatomie.

Was glaubst, wer die Zielgruppe ist? Anatome.

Anatome werden ausgebildet. Und zwar von Anatomen.

Und es ist die offizielle Fachzeitschrift der American Association of Anatomists:

 It is the official publication of the American Association of Anatomists

https://en.wikipedia.org/wiki/Anatomical_Sciences_Education

Der Artikel stellt nicht das klar definierte biologische Geschlecht in Frage. Er nennt es sogar explizit:

Deine Englisch-Kenntnisse sind mangelhaft.

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Onesimus  26.09.2022, 06:17
@SeemannsgarnPD
Sind alles keine Säugetiere, bitte nicht Spezies durch einander bringen.

Du meinst also, das biologische Geschlecht bei Säugetieren sei anders definiert als im Rest der Tierwelt. Das ist falsch.

Warum ist ein Hahn dann männlich? Was hat ein Schildkrötenweibchen mit einer Frau gemein? Warum ist ein Schildkrötenweibchen weiblich?

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Die Bedeutung von Begriffen (bzw Wörtern) sind keine Naturkonstanten. Was man unter "biologisches Geschlecht" versteht, entscheiden Menschen und nicht "die Wissenschaft" oder "die Biologie".

Sich in Politik und Gesellschaft auf ein "biologisches Geschlecht" und Wissenschaft zu berufen, ist Missbrauch der Wissenschaft:

The misuses of “biological sex”
Debates about sex are often framed falsely as scientific versus cultural arguments, whereby the former by virtue of being grounded in biology are seen as tied to nature and thus truth, whereas the latter are seen as hectoring from a postmodern gender La La Land.

https://www.researchgate.net/publication/337438023_The_Misuses_of_Biological_Sex

Wissenschaft ganz klar sagt, dass es nur 2 sind?

Tut sie nicht.

Die Fachzeitschrift nature meint: Sex (Geschlecht) ist komplexer als nur männlich und weiblich.

The research and medical community now sees sex as more complex than male and female, and gender as a spectrum that includes transgender people and those who identify as neither male nor female.

https://www.nature.com/articles/d41586-018-07238-8


Onesimus  26.09.2022, 23:23
Die Bedeutung von Begriffen (bzw Wörtern) sind keine Naturkonstanten. Was man unter "biologisches Geschlecht" versteht, entscheiden Menschen und nicht "die Wissenschaft" oder "die Biologie".

Dem möchte ich teils zustimmen, aber auch teils widersprechen.

Die Bedeutung von Begriffen kann sich tatsächlich mit der Zeit verschieben und es können so auch vollkommen neue Bedeutungen entstehen. Ein Beispiel ist das englische "gay". Liest man Tolkiens "Lord of the rings", dann bedeutet "gay" fröhlich. Wenn sich heutzutage ein Mann als "gay" bezeichnet, so meint er, dass er schwul ist. Wenn man die alte Bedeutung nicht kennt versteht man Tolkiens Trilogie falsch.

Was allerdings aktuell mit dem Begriff "Geschlecht" passiert ist, dass die Bedeutung geändert werden soll, ohne dass zugegeben wird, dass sich die Bedeutung ändert. Das trägt dann so skurile Früchte, wie Trans-Frauen, die darauf bestehen, eine Vorsorgeuntersuchung auf Gebärmutterhalskrebs zu bekommen, weil sie ja nun Frauen seien. Und hier bin ich dann doch froh, dass es eine Fachsprache mit klar definierten Begriffen gibt.

Was verstehst du denn unter "biologisches Geschlecht" ?

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sonderdings  18.12.2022, 11:35
@Onesimus
Das trägt dann so skurile Früchte, wie Trans-Frauen, die darauf bestehen, eine Vorsorgeuntersuchung auf Gebärmutterhalskrebs zu bekommen, weil sie ja nun Frauen seien. Und hier bin ich dann doch froh, dass es eine Fachsprache mit klar definierten Begriffen gibt.

Im "weil sie ja nun Frauen seien" liegt dann auch die Skurrilität (musste jetzt tatsächlich erst nachschauen, mit wie vielen "r" man das schreibt): Man sollte nicht zur Gebärmutterhalskrebsvorsorgeuntersuchung, weil man eine Frau ist, sondern weil man einen Gebärmutterhals hat – wenn man als Frau keine Gebärmutter haben sollte, warum auch immer, muss man ja auch nicht hin.

Und die Fachsprache kommt doch eigentlich super damit klar, bei problematischen Begriffen zu spezifizieren, was gemeint ist, bzw. welche Definition für diesen und jenen Begriff benutzt wird.

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sonderdings  18.12.2022, 11:28
Die Bedeutung von Begriffen (bzw Wörtern) sind keine Naturkonstanten. Was man unter "biologisches Geschlecht" versteht, entscheiden Menschen und nicht "die Wissenschaft" oder "die Biologie".

Das ist ein Satz zum Ausdrucken und übers Bett hängen!!! :-)

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Schon auf biologischer Ebene stimmt das nicht. Genetisch gibt es nicht nur XX und XY, sondern ab und zu auch mal XXY. Und Menschen, die genetisch vielleicht genau definiert sind, aber bei denen sich die körperlichen Geschlechtsmerkmale anders oder doppelt ausgeprägt haben gibt es auch.

Darüber hinaus geht es in der ewigen Diskussion ja in der Regel um das soziale Geschlecht. Das haben wir uns ja sowie so nur "ausgedacht" bzw. es hat sich gesellschaftlich entwickelt. Es gibt halt diese Rollenklischees und es gibt Leute die da relativ gut reinpassen und Leute die deutlich von diesen Erwartungen abweichen. Und letztere haben halt ein Problem damit in eine der beiden klassischen Geschlechterschubladen gepresst zu werden. Aus meiner Sicht vollkommen nachvollziehbar.


Onesimus  25.09.2022, 22:59

XXY sind Männer (mit Klinefeltersyndrom). Das biologische Geschlecht wird beim Menschen über das Y-Chromosom determiniert. Das X-Chromosom ist so gesehen von seiner Funktion gar kein geschlechtsdeterminierendes Chromosom. Es verpaart sich halt bei der Meiose mit dem Y.

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SeemannsgarnPD  25.09.2022, 23:29
@Onesimus
XXY sind Männer

Faktisch Inkorrekt,

Männer haben XY Chromosomen.

Das biologische Geschlecht wird beim Menschen über das Y-Chromosom determiniert

Auch Inkorrekt,

Das Geschlecht bestimmt sich durch Chromosomensätze, bei XX Frau, XY Mann, XXX, XXY, XYY, X0 Intersex, weder Mann noch Frau.

Das X-Chromosom ist so gesehen von seiner Funktion gar kein geschlechtsdeterminierendes Chromosom.

Funktion mag zwar verloren gehen aber Einfluss hat es trotzdem und bleibt Geschlechts Chromosom welches diesen Menschen zu jemanden mit weder männlichen noch weiblichen Geschlecht macht.

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Onesimus  26.09.2022, 07:01
@SeemannsgarnPD
> XXY sind Männer
Faktisch Inkorrekt,
Männer haben XY Chromosomen.

Du meinst also, dass biologische Geschlecht sei über Chromosomen definiert?

Ließ bitte https://de.m.wikipedia.org/wiki/Klinefelter-Syndrom und sage mir, ob du das dann noch immer glaubst.

Das Geschlecht bestimmt sich durch Chromosomensätze, bei XX Frau, XY Mann, XXX, XXY, XYY, X0 Intersex, weder Mann noch Frau.

Ich glaube, du verkennst hier die Erkenntnisgeschichte. Wir teilen seit tausenden von Jahren Tiere in Männchen und Weibchen ein. Beim Menschen haben wir irgendwann im letzten Jahrhundert beobachtet, dass Männer 46,XY und Frauen 46,XX Chromosomen haben. Die Definition von Männchen und Weibchen hat sich dadurch nicht verändert. Wir haben nur die Entwicklung des Geschlechts besser verstanden.

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SeemannsgarnPD  26.09.2022, 07:56
@Onesimus
und sage mir, ob du das dann noch immer glaubst.

Ist weiterhin Faktisch nicht Männlich,

Im Artikel geht es bei "männlich" um den Phänotypen, aber durch Karyotyp bestimmt die Biologie das Geschlecht. Das du das nicht weißt verwundert kaum.

. Wir teilen seit tausenden von Jahren Tiere in Männchen und Weibchen ein.

Was ein Falsches Schwarz Weiß Bild auf das Thema Biologisches Geschlecht wirft, heute sieht man das wie durch Fachartikel gezeigt nicht mehr so.

Beim Menschen haben wir irgendwann im letzten Jahrhundert beobachtet, dass Männer 46,XY und Frauen 46,XX Chromosomen haben. Die Definition von Männchen und Weibchen hat sich dadurch nicht verändert.

Hier gibst du sogar zu das XX Frauen und XY Männer sind. Alles außerhalb davon ist laut Definition, welche durch Chromosomensätze geschieht, weder noch.

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Onesimus  26.09.2022, 19:20
@SeemannsgarnPD

Oh, jetzt geht mir ein Licht auf!

Wenn du sagst, XXY sei nicht männlich, dann redest du allein vom Karyotypen! Nicht vom Individuum. O, da kann ich mitgehen. Können wir uns auf folgendes einigen:

  1. Es gibt Menschen mit dem Karyotypen 47,XXY
  2. Das chromosomale Geschlecht des Karyotypen 47,XXY ist nicht definiert
  3. Menschen mit dem Karyotypen 47,XXY leiden an dem Klinefelter Syndrom
  4. Menschen mit dem Karyotypen 47,XXY haben Hoden (die darauf angelegt sind Spermien zu produzieren)
  5. Menschen mit dem Karyotypen 47,XXY sind also biologisch männlich

Ich habe bei 2. ein wenig Bauchweh, weil ich nicht davon ausgehe, dass "chromosomales Geschlecht" je so eindeutig definiert wurde, gehe aber gerne mit, wenn es dem gegenseitigen Verständnis dient.

Gibt es Punkte, die du nicht akzeptieren kannst, oder sind das für dich alles annehmbare Aussagen?

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SeemannsgarnPD  26.09.2022, 20:41
@Onesimus
Es gibt Menschen mit dem Karyotypen 47,XXY

Ja, und weder männlich noch weiblich sondern das dritte biologische Geschlecht Intersex.

Das chromosomale Geschlecht des Karyotypen 47,XXY ist nicht definiert

Doch, es wird definiert als Intersex.

Menschen mit dem Karyotypen 47,XXY leiden an dem Klinefelter Syndrom

Ja.

Menschen mit dem Karyotypen 47,XXY haben Hoden (die darauf angelegt sind Spermien zu produzieren)

Ja.

Menschen mit dem Karyotypen 47,XXY sind also biologisch männlich

Faktisch Falsch,

Biologisch Männliche Menschen haben XY Chromosomen.

Geschlechtsorgane und Gameten sagen nichts über das Geschlecht aus. Die Chromosomensätze bestimmten das Biologische Geschlecht.

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Onesimus  26.09.2022, 21:09
@SeemannsgarnPD

Ich möchte dich bitten, mir Belege zu nennen für folgende zwei Aussagen von dir:

  • "Gameten sagen nichts über das Geschlecht aus. Die Chromosomensätze bestimmten das Biologische Geschlecht."
  • Menschen mit Karyotyp 47,XXY hätten "das dritte biologische Geschlecht Intersex"

Du hast diese Behauptungen schon mehrfach aufgestellt. Hast du dafür irgendwelche Belege oder Quellen, in denen diese Begriffe im Kontext der Biologie oder Medizin auf diese Weise verwendet werden?

Weiter frage ich mich immernoch, wie du damit umgehst, dass nach deiner Definition von biologischem Geschlecht ein Hahn weiblich und eine Henne männlich wäre.

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SeemannsgarnPD  26.09.2022, 21:51
@Onesimus
"Gameten sagen nichts über das Geschlecht aus. Die Chromosomensätze bestimmten das Biologische Geschlecht."

Für die Festlegung des Geschlechts sind zwei verschiedene Mechanismen bekannt.

Die genetische oder chromosomale Geschlechtsdetermination, die auf den genetischen Unterschieden der Geschlechter basiert.

Die modifikatorische Geschlechtsdetermination, welche von äußeren Faktoren (z. B. Temperatur) abhängt.

Erstere führt u. a. bei den Säugetieren, letztere u. a. bei vielen Reptilien zu einer somatischen Geschlechtsfestlegung.

Menschen mit Karyotyp 47,XXY hätten "das dritte biologische Geschlecht Intersex"

Chromosomenstörung fallen faktisch unter Intersex. Und Intersex ist das anerkannte Dritte Geschlecht.

Was nicht XX oder XY ist ist das dritte Geschlecht, dargelegt durch Fachartikel in meiner Antwort.

Weiter frage ich mich immernoch, wie du damit umgehst, dass nach deiner Definition von biologischem Geschlecht ein Hahn weiblich und eine Henne männlich wäre.

Sind keine Säugetiere.

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Onesimus  26.09.2022, 22:04
@SeemannsgarnPD
Die genetische oder chromosomale Geschlechtsdetermination

Was verstehst du unter "Geschlechtsdetermination" ? Was wird da determiniert ?

Was nicht XX oder XY ist ist das dritte Geschlecht, dargelegt durch Fachartikel in meiner Antwort.

Wärst du bitte so freundlich, mir die Stelle in den Artikeln genauer zu benennen, an der von einem dritten Geschlecht "intersex" die Rede ist. Ich finde sie nämlich nicht.

[Hühner] sind keine Säugetiere

Das stimmt, beantwortet aber nicht die Frage. Vögel (auch Hühner) haben wie Säugetiere ein chromosomal determiniertes Geschlecht. Wie gehst du also damit um, dass ein Hahn nach deiner Definition männlich, eine Henne weiblich ist ? Ist eine Henne weiblich oder männlich ? Und woran machst du das fest?

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SeemannsgarnPD  26.09.2022, 23:10
@Onesimus
Was wird da determiniert ?

Das Biologische Geschlecht.

an der von einem dritten Geschlecht "intersex" die Rede ist.

Das solltest selbst du schaffen.

Das stimmt, beantwortet aber nicht die Frage

Doch.

Vögel (auch Hühner) haben wie Säugetiere ein chromosomal determiniertes Geschlecht.

Welche aber nicht wie bei Säugetieren funktioniert.

Du machst dich wirklich lächerlich.

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Onesimus  26.09.2022, 23:37
@SeemannsgarnPD

Geschlechtschromosomen determinieren also das biologische Geschlecht. Jetzt stellt sich unweigerlich die Frage, was du unter biologischem Geschlecht verstehst. Es können ja nicht die Geschlechtschromosomen sein.

Welche [bei Hühnern] aber nicht wie bei Säugetieren funktioniert.

Nochmal meine Frage: Hältst du eine Henne für männlich oder weiblich? Und woran machst du das fest?

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mjutu  27.09.2022, 17:33
@SeemannsgarnPD
Biologisch Männliche Menschen haben XY Chromosomen.

Genau. Allerdings unter der Einschränkung, dass man "männlich" durch das Vorhandensein eines XY-Chromosoms definiert. Das ist zirkulär konsistent, bricht aber auseinander, wenn man eine andere Definition verwendet.

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