Ludwig XIV - ein absolutistischer Herrscher?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
mir fallen keine Contra Argumente ein warum er kein absolutistischer Herrscher sein soll, in der Quelle sind auch keine angegeben.

Na, das ist auch schwierig, sich solche Argumente "einfallen" zu lassen, wenn man mit dem Thema Absolutismus nicht vertraut ist und dann auch noch die zu bearbeitende Quelle keine Hinweise gibt. Deinem Lehrer scheint das offenbar egal zu sein - oder er weiß zum Thema auch nicht viel!

Grundsätzlich: "Absolutismus" war eine Theorie unbeschränkter monarchischer Alleinherrschaft eines einzelnen Menschen, der angeblich "von Gottes Gnaden" regieren, alles selbst bestimmen würde und auch nur Gott, aber nicht den Menschen für seine Regierungsarbeit verantwortlich sei. Kein einziger Monarch hat diese Theorie in der Realität wirklich umsetzen können, auch Ludwig XIV. nicht!

Ludwig wuchs auf in der Vorstellung, der "Sonnenkönig", die "Sonne" selbst zu sein, die vorallem den Versailler Hof beschien, deren Angehörige ihn ergebenst umschmeichelten und ihm für alles, was er tat, lobhudelten. In einer solchen Atmosphäre musste ein eitler Mensch wie Ludwig irrtümlich glauben, er sei der Mittelpunkt der Welt. Daher meinte er, dass er alles durchsetzen könne, was er wolle.

In Wahrheit aber konnte er über die Grenzen seiner Versailler Phantasiewelt nicht hinausblicken. Er brauchte seine Ratgeber, "Minister", die ihn über die Realitäten informierten - dabei auch manipulierten, wenn sie wollten -, ihm rieten, Beschlüsse vorbereiteten und die Alltagsgeschäfte der Regierung erledigten. Seinen Hof und die Hofgesellschaft konnte Ludwig vielleicht nach Belieben kommandieren. Aber seine Anordnungen wurden in den Provinzen und den Gebieten, die weit weg von Paris und Versailles waren, oft nicht oder nur zögerlich und unter Widerstand befolgt, wenn man sie für sinnlos oder anmaßend hielt. "Mächtig" war er gewiss, aber vorallem, weil er über das Militär gebot.

Und da haben wir schon einen weiteren Punkt, weshalb Ludwig, wenn auch unwillig und nach etlichen Rückschlägen, lernen musste, dass seine Macht beschränkt war. Er überzog seine Nachbarn mit einer Reihe von gewissenlosen Raubzügen und Kriegen. Aber die Nachbarn wehrten sich, mit der Folge, dass Ludwigs überhebliche kriegerische Außenpolitik letztlich gescheitert ist. Frankreich hat er mit seinen Kriegen finanziell zugrunde gerichtet, weshalb es im Lande zu Unruhen und Widerständen wegen der hohen Steuerforderungen kam, und wenn er auch persönlich von seinen Untertanen nicht mehr zur Rechenschaft gezogen wurde, so hat er doch in erheblichem Umfange zu verantworten, dass sein Nachfahre Ludwig XVI., Absolutismus hin oder "von Gottes Gnaden" her, von den Franzosen einen Kopf kürzer gemacht worden ist.

MfG

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Kiko1432 
Fragesteller
 12.02.2022, 18:43

Lieber Arnold ich danke dir für deine ausführliche Antwort wirklich sehr, du hast mir echt weitergeholfen, da es im Internet echt schwierig ist sowas herauszufinden, da ich nicht mal weiß was ich einzugeben habe! Nochmals Danke!!!

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Laut damaligen Glauben der Menschen war seine Position von "Gottes Gnaden", damit ist gemeint, es ist von Gott gewollt, dass er diese Macht zum "Wohlgefallen" für die Gemeinschaft besitzt.

Erst als Louis XVI. die Menschen verhungern ließ, kippte die Position und das absolutistische System, wie es Louis XIV. aufgebaut hatte, war am Ende.

Woher ich das weiß:Hobby

Kiko1432 
Fragesteller
 12.02.2022, 16:52

Dankeschön !! :D

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Er war absoluter Herrscher, das hat er auch selbst so gesehen. Es gibt keine Contra-Argumente.


Kiko1432 
Fragesteller
 12.02.2022, 16:49

danke, deswegen verstehe ich auch nicht warum das von uns verlangt wird

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