Lohnt es sich für ein gutes Abitur sein Leben aufzugeben?

10 Antworten

Ich denke nicht, dass ein gutes Abitur so wichtig ist um dafür seine Psyche aufs Spiel zu setzen. Ob das Abitur im weiteren Verlauf deines Lebens wichtig ist hängt von deinen Berufswunsch oder sogar Wünschen ab. Wenn du in die Richtung von Sprachen oder Mathematik gehen möchtest wäre Bio für deinen Arbeitsgeber eher uninteressant. Für den Fall, dass du weiter studieren gehen möchtest, kannst du dich bei deinem wunsch Studiumsplatz informieren was für ein Abitur du brauchst um zugelassen zu werden. Selbst wenn dein Abitur nicht ausreichen sollte gibt es immernoch Möglichkeiten, wie man das Fach trotzdem studieren kann, wie zum Beispiel durch ein Auslandsstudium. (Es ist trotzdem wichtig das Abitur zumindest zu bestehen) Soweit ich weis wird im weiteren Berufsleben nicht so stark auf das Abitur geschaut. Es wird mehr auf Studium, Eignung und Berugserfahrung geachtet.

Versuch dir selbst eine Pause zu geben, vielleich kannst du dann mit neuer Energie starten. Für mich wirkt es auch so als würdest du zu viel Zeit in das Auswendiglernen investieren, versuch dich da nur auf das wichtigste zu konentrieren.

Allgemein denke ich, dass es wichtiger ist, dass du lehrnst dich gut zu organisieren. Du kannst zum Beispiel dir selbst eimen Termimplaner anlegen und dort reinschreiben wann du damit anfängst deine Präsentation vorzubereiten oder für eine Klassenarbeit zu lernen. Die Angst davor Aufgaben anzufangen kann daran liegen, dass sie zuerst zu groß erscheinen. Versuch sie in kleinere Teile zu unterteilen und es Stück für Stück anzugehen ohne die Übersicht zu verlieren. Wenn du das nicht alleine schafst kannst du Personen in deinem Umfelt fragen ob sie dich daran erinnern und dir dabei helfen können dich zu motivieren. Vielleicht kannst du auch mit ihnen zusammen lernen, dann macht es möglicherweise auch bei langweiligen Fächern Spaß. Bitte arbeite nicht zu lange am Stück es reicht schon wenn du ein paar Tage vorher anfängst und jeden Tag nur 30min an dem Projek arbeitest oder lernst. Dann solltest du dich auch besser vorbereitet und ausgeschlafen fühlen.

Damit du vom lernen und den Gedanken an Schule und Klassenarbeiten abschalten kannst, kannst du versuchen danach durch Gedanken aufschreiben deinen Kopf frei zu kriegen oder die Lernsachen wegpacken und dir somit selbst klar machen, dass das Thema für heute beendet ist. Du kannst auch versuchen zu meditieren, Sport zu machen oder einfach Musik zu hören (wenn du das als Routine machst um vom lernen abzuschalten) . Vielleicht hilft es auch wenn du dir einfach mal selbst überlegst welche plausiblen Gründe es gibt warum du davor so Angst hast und pro und contra Punkte dazu aufschreibst. Wenn es dich weiterhin trotzdem so schwer belastet, solltest du mal mit deinen Eltern und/oder Freunden reden. Du kannst auch mit dem/der Schulpsychologen*in oder der/dem Vertrauenslehrer*in sprechen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Ergänzung:

Meine Zukunftspläne:

  • ich will auf keinen Fall sowas wie Medizin, Jura o.ä. studieren, da ich weiß, dass ich das psychisch nicht schaffen würde —> ich BRAUCHE also keinen 1,… Schnitt
  • studieren möchte ich auf jeden Fall, welches Fach ist aber noch unklar: ich nehme mir nach dem Abi (also ab Mai 2022) 1 Jahr Zeit, Praktika zu machen, zu reisen, zu arbeiten —> dann möchte ich herausfinden, was ich studieren will

Wieso ich ursprünglich ein sehr gutes Abi haben wollte:

  • um mich gut zu fühlen und stolz auf mich zu sein, vor allem aber (leider) um anderen Leuten und vor allem meiner Familie von einem top Abi schnitt erzählen zu können (dann weiß jeder, dass ich kein Versager bin und etwas „erreicht“ habe). Dass dieser Grund völlig bescheuert ist, ist mir objektiv klar, aber ich kann die Hoffnung doch nicht ganz loslassen.

Was mein Plan wäre:

  • die nächsten 5 Monate mit Minimalprinzip nur das nötigste zu lernen und mich mehr um meine mental Health und Freunde, Freizeit etc zu kümmern
  • schaffen werde ich das Abi mit Sicherheit (hatte zb in einem Halbjahr in Geschichte keine Lust mitzumachen und hatte trotzdem 4 Punkte in der Klausur, in die ich komplett ohne was durchzulesen und ohne im Unterricht gewesen zu sein reingegangen bin)

Ein Abitur ist wahnsinnig viel wert. Ich würde das nicht in den Sand setzen. Es ist sehr wichtig, dass du den Kontakt zu einem Psychologen suchen. Sonst wende dich an eine Beratungslehrkraft und bespreche deine Sorgen. Stelle dir selber einen Lernplan auf mit Belohnungssystem. Ganz wichtig iss relativ gesund, mache Sport und bringe Struktur in deinen Alltag. Stress dich nicht. Mache Sachen die dich glücklich machen und lass dich nicht runterziehen. Vertraue dich einem guten Freund an und vielleicht kann der dich so ein bisschen mitziehen und dir helfen. Es gibt viele Menschen, die die Schule als belastend wahrnehmen. Ich habe psychische Probleme und kämpfe auch wie verrückt. Aber es ist es wert. Denk daran wie du in 10 Jahren zurückblickst und dir sagen kannst: ,,Ich bin so stark, ich habe das damals durchgestanden und bin viel stärker geworden. Such dir gute Unterstützung, du bist nicht alleine. Entscheide selbst, was du machen möchtest. Es ist deine Entscheidung, aber ich glaube Du kannst das schaffen! :)

Könnte ich die Zeit zurückdrehen, würde ich in der Oberstufe mehr durchziehen. Ich hatte zwar trotzdem ein ziemlich gutes Abitur (1,3), aber ich weiß, dass noch deutlich mehr gegangen wäre und sich vielleicht die ein oer andere Tür für mich geöffnet hätte, die mir heute verschlossen bleibt.

Abgesehen davon würde ich Dir raten Lern- und Stressmanagement zu betreiben, gerne mit psychologischer Hilfe, vielleicht gibt es an Deiner Schule eine Anlaufstelle dafür. Denn dass man Dinge nicht lernen möchte, man Druck hat, ausgelaugt ist, etc. kommt auch nach dem Abitur noch zur genüge vor - lieber vorher rechtzeitig damit umgehen lernen als bis zum Burnout warten.


verreisterNutzer  04.01.2022, 00:22

Danke für deine Antwort :) Welche Türen würden sich mir denn durch ein sehr gutes Abi öffnen?

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Flolo111223  04.01.2022, 00:30
@verreisterNutzer

Die Wahl des Studienfaches (bestimmte Studiengänge haben mitunter einen recht hohen NC, das klassischste Beispiel wohl Medizin), die Wahl des Studienortes (der NC ist an beliebten Studienorten oft höher als an niedrigen), Stipendien und somit wertvolle Kontakte/Netzwerke, diverse Praktika (heutzutage während des Studiums essentiell) da Du im ersten oder zweiten Semester oftmals halt nicht vielmehr als Deinen Abischnitt vorzuweisen hast.

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Hey :)

ich bin 20 und habe 2020 mein Abi gemacht. Mein Schnitt war 1.2 und ich habe dafür wirklich einen großen Teil meiner Zeit aufgeopfert. Im Nachhinein bereue ich es und ich wünschte mir, ich hätte das Ganze nicht so ernst genommen.

Man ist nur einmal jung und auch nur einmal in der Oberstufe. Man kann da viele tolle Erinnerungen mitnehmen. Wenn man sich zu sehr auf‘s Schulische fixiert, kann das schwierig werden.

Außerdem Interessiert sich im Nachhinein eh nicht wirklich jemand für den Schnitt. Ich bin mit dem Schnitt in Psychologie reingekommen, aber im Nachhinein bin ich mir nicht sicher, ob Psycho doch so meins ist. Für den Master zählt dann eh der Bachelor Schnitt. Und an meinen alten Nebenjob bin ich auch durch Kontakte reingekommen. Ich war einmal zur Probearbeit dort und habe mit meiner Person überzeugt, da hat es niemanden gejuckt, was ich für n Abi hatte.

Die Dinge, die man in der Schule lernt, sind meistens eh völlig random. :D Also du hast ja geschrieben, dass es bei dir nur 5 Monate sind. Dann würde ich es vllt. doch durchziehen, ich finde das dann doch nicht so lang. :) Versuch am besten, eine Balance zu finden, und auf deine innere Stimme zu hören. :)