Kurdischer (Türkei) Freund verheimlicht mich vor weitläufiger Familie. Normal?
Zur Vorgeschichte: ich, 30 Jahre alt, habe zwei Kinder aus einer früheren Beziehung.
Ich habe vor 1,5 Jahren meinen jetzigen Freund kennengelernt. Er ist Kurde aus der Türkei und zur Zeit läuft noch sein Asylverfahren. Ich bin ein paar Monate nachdem wir zusammengekommen sind ungeplant schwanger geworden. Unser Kind kam letztes Jahr zur Welt.
Nun ist es so, dass ich bereits seine Kernfamilie (Eltern, Geschwister, Neffen und Nichten) kenne und ich diese auch noch in diesem Frühjahr/Sommer mit unserem Kind besuchen soll, dass sie unser Kind kennen lernen. Aber die letzten Tage ist etwas merkwürdiges passiert. Nachdem wir seit kurzem auf Facebook befreundet sind, hat er fast alle seine Kontakte gelöscht (es waren nur Männer in der Freundesliste). Als ich ihn darauf ansprach, sagte er, es seien seine Cousins und Onkel und er möchte nicht, dass sie von mir wissen.
Natürlich habe ich weiter nachgefragt. Er sagte, sie wissen nichts von mir und von unserem gemeinsamen Kind, weil er Tanten und Onkel hat, die sonst über uns herziehen würden und das möchte er nicht. Er hat dann auch erwähnt, dass er eine Tante hat, die einst behauptet hat, er hätte bereits 3 Kinder und eine Frau in einem anderen Land. (Sie hätte sich das ausgedacht und hat einen negativen Charakter). Dann sagte er auch, wenn ich im Frühjahr, zu seiner Familie fahre, würde ich sowieso alle kennenlernen (auch die weitläufige Familie), weil zum Ramadan seine ganze Familie zusammenkommt. (Er kommt nicht mit, da er nicht in die Türkei einreisen kann/darf) da wir im Februar / März heiraten wollten, wären wir auch dann bereits verheiratet.
Die Diskussion war sehr angespannt. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Ich muss dazu sagen, dass ich auch eher ein unsicherer Mensch bin und nun in mir die Angst keimt, das er mich nur benutzt. Allerdings gibt er mir im Alltag keinen Grund zur Sorge oder das in mir Zweifel aufkommen würden. Wir verbringen jede freie Minute zusammen und unternehmen viel. Er liebt unser Kind sehr, da habe ich keine Zweifel.
1 Antwort
ganz ganz ehrlich? Seit ca. 20 Jahren beschäftige ich mich sehr mit diesem Thema, also deutsch-türkische Beziehungen. Wie sie entstehen, was da passiert usw. Ich hab kein gutes Gefühl bei der Geschichte und glaube eher der Tante. Nur eine Vermutung, aber der wird daheim ein Weibchen zu sitzen haben. Natürlich akzeptiert Dich seine "Kernfamilie", das ist in den meisten Fällen so, davon abgesehen bist Du sein Freifahrtschein für ein erfolgreiches Asylverfahren.
Es kann durchaus sein, dass er Dich zu Ramadan dazu anhalten wird, in der Familie nichts über das gemeinsame Kind zu sagen. Es kann auch durchaus sein, dass kurz vorher irgendwas "passiert", das Du nicht mitfahren kannst. Ich hoffe, ich irre mich.
Am Ende, damit Du wieder ruhig schlafen kannst, musst entweder der Wahrheit auf die Spur gehen oder lebst mit dem unguten Gefühl, dass irgendwas nicht stimmt.
Ich will wirklich keine Pferde scheu machen, aber ich habe hier schon die dollsten Sachen erlebt. Falls Du Dich ein wenig in das Thema einlesen möchtest, es gibt hier eine sehr gute website mit Erfahrungsberichten. 1001Geschichte Vielleicht fragst Du dort auch mal um Rat. Da kann man Dir bestimmt besser weiterhelfen, wie Du vorgehen könntest um zu prüfen, ob da wirklich alles ok ist
Alles Gute.