Kopftuch als Christin?

7 Antworten

In der heutigen Kultur verstehen wir das Tragen einer Kopfbedeckung nicht mehr als Zeichen von Unterordnung. In den meisten modernen Gesellschaften sind Tücher und Hüte modische Accessoires. Die Frau heute hat dennoch die Wahl eine Kopfbedeckung zu tragen, wenn sie es als Zeichen ihrer Unterordnung gegenüber ihrem Ehemann ansieht. Allerdings ist das eine persönliche Wahl und sollte nicht zur Beurteilung von Spiritualität herangezogen werden. Das wahre Thema ist aber die Einstellung des Herzens zum Gehorsam gegenüber Gottes Autorität und der Unterordnung gegenüber seiner eingesetzten Ordnung „wie dem Herrn“ gegenüber (Epheser 5,22) Gott interessiert viel mehr die unterordnende Einstellung des Herzens als die äußerliche Darstellung einer Unterordnung mittels einer Kopfbedeckung.

...aus dem nez gefischt...

ich persönlich halte davon nichts...aber das ist deine entscheidung...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – keine einzelne religion wird gott gerecht,nur zusammen

Zum einen ist Kopftuch tragen biblisch, weil es in der Bibel steht.

Zum anderen hat es nichts mit Kultur zu tun, weil sich der Korintherbrief an alle Gemeinden richtet:

1 Kor 1:2: "Der Gemeinde Gottes, der, die in Korinth ist, [den] Geheiligten in Christus Jesus, gerufenen Heiligen, zusammen mit allen, die den Namen unseres Herrn, Jesu Christi, anrufen, an jedem Ort, [an] ihrem und auch [an] unserem:"

Es gibt auch keine historische Belege, dass das Kopftuch-tragen damals in Korinth zur Kultur gehörte. Und selbst wenn, warum sollte Paulus so einen großen Aufwand betreiben und gleich mehrere Argumente, die es in sich haben, aufreihen, um die christlichen Frauen zu einer Sache zu überreden, die Gott gar nicht fordert? Da steckt mehr dahinter, definitiv.

Demgegenüber gibt es Kirchengeschichtliche Belege, dass christliche Frauen (NICHT korinthische) kopftücher getragen haben.

Gott fordert Gehorsam, auch wenn wir es nicht immer und sofort nachvollziehen können. Beim Kopftuch tragen meines Erachtens aber schon. Es gibt 3 Gründe (vielleicht sogar mehr) für das Kopftuch-tragen, die aus dem Text hervorgehen:

1. Als Zeichen der Unterordnung dem Mann gegenüber

2. Als Zeichen des verheiratet-seins

3. Als Zeichen der Macht für die Engel.

So einfach lässt sich das Kopftuch-tragen nicht wegdiskutieren.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Schau mal HIER:

Der  Apostel Paulus schreibt vom Tragen des Schleiers beim  Gebet in seinem  1. Korintherbrief (11,5–6  EU). In nicht wenigen christlichen Konfessionen bedecken Frauen ihr Haar in der Kirche mit einem Schleier, einem  Tuch oder einer  Mantilla (Kommunionschleier), unter anderem in der  orthodoxen Kirche, in einzelnen  römisch-katholischen Ländern, in einzelnen protestantischen Kirchen wie  Brüdergemeinden, bei den russischen  Baptisten, den  Mennoniten, den  Amischen und den  Hutterern. Zum Teil wird diese Schriftstelle des Paulus verbunden mit dem  1. Thessalonicherbrief (5,17  EU, „Betet ohne Unterlass“) so ausgelegt, dass die Frauen in diesen Gemeinschaften immer einen Schleier, ein Tuch oder ein Häubchen tragen.
In der  katholischen Kirche sah der  Codex Iuris Canonici von 1917 vor, dass Frauen bei der  Heiligen Messe und in Gegenwart des  Allerheiligsten einen Kommunionschleier oder eine andere Kopfbedeckung tragen müssen. Durch den CIC von 1983 wurde dieser Canon  abrogiert; der CIC von 1983 erwähnt diese Frage nicht, das heißt, das Tragen einer Kopfbedeckung ist für Frauen in der Heiligen Messe nicht mehr verpflichtend. Bei Privataudienzen beim  Papst gehört für Frauen das Tragen einer  Mantille zum Protokoll.

Gerade in der orthodoxen Kirche ist das Tragen einer Kopfbedeckung gar nicht so unüblich. Sie tragen es überwiegend beim betreten eines Gotteshauses. Eine Christin muss heute keine Kopfbedeckung tragen, kann es aber tun (bei dem Gebet bspw.). Ich sage, dass das eine kirchliche Vorschrift ist bei den Orthdoxen, keine biblische.

Du findest den Aufruf zum Tragen einer Kopfbedeckung im 1. Korinther. Es geht hier um die Unterordnung der Frau gegenüber dem Mann und Gott. Bitte verstehe aber auch, dass das ein Schreiben ist, welches Bezug nimmt zur korinthischen Kultur.

Was wichtiger als ein Stück Stoff ist, erfahren wir in 1. Timotheus 2,9-10 (ELB):

''ebenso, dass auch ⟨die⟩ Frauen sich in anständiger Haltung mit Schamhaftigkeit und Sittsamkeit schmücken, nicht mit Haarflechten und Gold oder Perlen oder kostbarer Kleidung, sondern ⟨mit dem⟩, was Frauen entspricht, die sich zur Gottesfurcht bekennen, durch gute Werke.''

In 1. Korinther 11,5-6 steht :

  • "Jede Frau aber, die mit unbedecktem Haupt betet oder weissagt, schändet ihr Haupt; es ist ein und dasselbe, wie wenn sie geschoren wäre! Denn wenn sich eine Frau nicht bedecken will, so soll ihr auch das Haar abgeschnitten werden! Wenn es aber für eine Frau schändlich ist, sich das Haar abschneiden oder abscheren zu lassen, so soll sie sich bedecken."

Als mögliche Erklärung dazu mal der Kommentar der MacArthur-Studienbibel zu 1. Korinther 11,5-6:

"Frau ... betet oder weissagt. Paulus erteilt klare Anweisungen, dass Frauen bei den Zusammenkünften der Gemeinde nicht leiten oder reden dürfen (vgl. 14,34; 1Tim 2,12), aber sie dürfen vor Ungläubigen beten oder ihnen das Evangelium erklären oder auch Kinder und andere Frauen belehren (vgl. 1Tim 5,16; Tit 2,3.4). Wenn Frauen öffentlich beten oder das Wort Gottes verkünden, müssen sie sich dabei in angemessener Weise vom Mann unterscheiden. unbedecktem Haupt.

In der Kultur Korinths symbolisierte die Kopfbedeckung einer Frau, die öffentlich diente oder anbetete, ihre Unterordnung gegenüber ihrem Ehemann. Der Apostel legt hier kein absolutes Gesetz für Frauen fest, dass sie in allen Gemeinden zu allen Zeiten Kopftücher oder Schleier tragen sollten, sondern erklärt, dass die Symbole der von Gott verordneten Geschlechterrollen erkennbar respektiert werden sollen. Wie beim Götzenopferfleisch (Kap. 8; 9) birgt es an sich nichts Geistliches in sich, ob man eine Kopfbedeckung trägt oder nicht. Aber es war falsch, Rebellion gegen Gottes Ordnung auszudrücken.

schändet ihr Haupt. »Haupt« kann sich auf die Frau selbst beziehen, da es eine Schande für sie ist, wenn sie die anerkannten Symbole der Unterordnung ablehnt, oder es bezieht sich auf ihren Ehemann, auf den sie durch ihr Verhalten Schande bringt.

11,6 schändlich ... das Haar abschneiden ... zu lassen. Damals schnitten sich höchstens Prostituierte oder Feministinnen die Haare ab. Wenn eine Christin die Kopfbedeckung verweigerte, die in jener Kultur ihre Unterordnung ausdrückte, könnte sie sich genauso gut den Kopf kahlscheren lassen - die Schande wäre dieselbe."

Im Walvoord-Bibelkommentar steht zu 1. Korinther 11,5-6:

"Wenn es auch nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden kann, deuten doch viele Belege darauf hin, dass sowohl in der jüdischen (Mishnah, Ketuboth 7. 6; babylonischer Talmud, Ketuboth 72 a - b) als auch in der gräco-romanischen Kultur des 1. Jahrhunderts (Plutarch, Moralia 3.232 c; 4. 267 b; Apuleius, Der goldene Esel 11. 10) die Frau in der Öffentlichkeit ihr Haupt bedeckt tragen musste. Die Art und Weise, wie diese Forderung erfüllt wurde (Ovid, Liebeskunst 3:135-65), war zwar sehr unterschiedlich, doch gewöhnlich scheint ein Teil des Übergewands wie eine Kapuze über den Kopf gezogen worden zu sein.

Es hat den Anschein, dass die korinthische Parole "alles ist erlaubt" auch in den Gemeinde Versammlungen dominierte. Offensichtlich hatten sich auch die Korintherinnen dieses Prinzip zu eigen gemacht und die sie als Frauen kennzeichnenden Kopfbedeckungen abgelegt. Wichtiger ist jedoch, dass sie offenbar auch gegen ihre untergeordnete Stellung innerhalb der Gemeinde (und vielleicht auch in der Gesellschaft) und damit gegen jedes kulturelle Symbol (z. B. die Kopfbedeckung), in dem sich diese Unterordnung äußerte, aufbegehrten. Nach Paulus ist die Ablegung der Kopfbedeckung jedoch nicht etwa ein Ausdruck der Befreiung, sondern eine Herabwürdigung ihrer selbst. Ebensogut könnten sie sich die Haare scheren - damals ein Zeichen der Schande (Aristophanes, Thesmophoriazysae 837) -, denn mit ihrem unbedeckten Kopf entehren sie sich selbst und ihr geistliches Oberhaupt, den Mann."