Kombinationsquadrat Bio ?

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Hi,

klar, ich kann es mal probieren. Ich habe dir mal meine Lösung an den Anhang gepackt, das wäre die Lösung, die dort erwartet worden wäre.

Wir fangen mal ganz von vorn an, nämlich bei der Parentalgeneration. Dort wird Folgendes gesagt: "Ein Meerschweinchen mit schwarzem, gekräuseltem Fell wird mit einem Meerschweinchen mit glattem, weißen Fell gekreuzt. Die Individuen sind reinerbig".

Wir wissen, dass unsere Individuen HOMOZYGOT sind, d.h. es hat zwei Allele derselben Sorte quasi. Über die Allele wird ebenfalls etwas im Text gesagt:

  • Allel für schwarze Fellfarbe ist dominant (S)
  • Allel für weiße Fellfarbe ist rezessiv (s)
  • Allel für gekräuseltes Fell ist dominant (G)
  • Allel für glattes Fell ist rezessiv (g)

Nun müssen wir die Informationen nur noch so aufschreiben, dass wir damit etwas anfangen können.

Das erste Meerschweinchen hat schwarzes und gekräuseltes Fell. Das heißt, es hat die beiden dominanten Merkmale. Da die Eltern homozygot sind, heißt das, dass das erste Meerschweinchen folgenden Genotyp hat:

SSGG

Beim zweiten Meerschweinchen ist es genau umgekehrt. Es hat weißes, gekräuseltes Fell, sodass es beide rezessive Merkmale aufweist. Da hätte man nicht mal schreiben müssen, dass dieses Meerschweinchen homozygot ist, denn: Die rezessiven Merkmale werden im Phänotypen nur ausgeprägt, wenn das rezessive Allel homozygot vorliegt! Also bei Ss beispielsweise wird die schwarze Fellfarbe ausgeprägt, weil das dominante Allel das rezessive überlagert. Erst bei bspw. ss wird das rezessive Merkmal ausgeprägt, da es dann von keinem dominanten Merkmal überlagert werden kann. Das gilt für alle Merkmale, die rezessiv vererbt werden (wir reden nur von dominant-rezessiven, nicht von intermediären oder kodominanten Erbgängen!). Damit muss das zweite Meerschweinchen folgenden Genotyp haben:

ssgg

So, wenn wir daraus jetzt ein Kreuzungsquadrat basteln, haben wir SG und sg als Möglichkeit. Im Kreuzungsschema ergibt sich dann für die 1. Filialgeneration SsGg. Das heißt, alle Individuen der F1-Generation tragen die Merkmale des dihybriden Erbganges heterozygot, d.h. mischerbig (da sie sowohl ein dominantes als auch ein rezessives Allel des Merkmals besitzen). Damit sind alle Individuen in der F1-Generation in ihrem Phänotyp schwarz und gekräuselt, die Begründung habe ich bereits oben gegeben: Auch hier wird das rezessive wieder vom dominanten Allel überlagert, weshalb das dominante Allel ausgeprägt wird. Das Kreuzungsquadrat zur Veranschaulichung findest du ebenfalls im Anhang.

Kommen wir zur F2-Generation. Diese entsteht, wenn man zwei Individuen der F1-Generation miteinander kreuzt. Da alle Individuen den Genotyp SsGg haben, ergeben sich vier Möglichkeiten für dem zweiten Erbgang: SG, Sg, sG und sg. Diese trägst du sowohl in der ersten Zeile als auch in der ersten Spalte ein. Danach "addierst" du einfach nur noch, d.h. Sg und SG ergeben SSGg. Dies tust du für alle 16 Felder.

Wenn dies geschehen ist, musst du schauen, welche Individuen welchen Phänotyp haben. Die Phänotypen sind (mögliche Genotypen stehen dahinter):

  • schwarz-gekräuselt: SSGG, SsGg
  • schwarz-glatt: SSgg, Ssgg
  • weiß-gekräuselt: ssGG, ssGg
  • weiß-glatt: ssgg

Wenn du nicht weißt, wie ich auf die Genotypen gekommen bin, hier mal eine Erklärung für schwarz-gekräuselt. Schwarz und gekräuselt sind ja beides dominant vererbte Merkmale. Natürlich können sie homozygot dominant sein, dann sind sie so oder so schwarz und gekräuselt. Aber auch der heterozygote Genotyp ist möglich, da das dominante Allel das rezessive wieder überlagert, wodurch das dominante Merkmal ausgeprägt wird.

Wenn wir jetzt bspw. schwarz-glatt haben wollen, muss das resessive Merkmal (in dem Fall glatt) auch rezessiv im Genotyp vorkommen, da andernfalls (also bei homozygot dominant oder heterozygot) auf jeden Fall das dominante Merkmal ausgeprägt wird! Ich kann es nicht oft genug sagen, weil das wichtig ist: Das rezessive Merkmal wird nur bei homozygoter Rezessivität des Allelpaars ausgeprägt!

Das dominante Allelpaar (hier schwarz) kann natürlich wieder homo- oder heterozygot auftauchen, damit das dominante Merkmal ausgeprägt wird.

Jetzt musst du nur noch schauen, welche Individuen dieses Merkmal erfüllen. 

Bei dominant-rezessiven Erbgängen, bei denen die Parentalgeneration homozygot ist (homozygot dominant bzw. homozygot rezessiv), ist in der F2-Generation bei den Geno- und Phänotypen ein bestimmtes Zahlenverhältnis zu erwarten (zweite Mendelsche Regel). 

In unserem Fall (d.h. bei dihybriden, dominant-rezessiven Erbgängen) ist ein Zahlenverhältnis von 9:3:3:1 üblich. Es gibt natürlich Ausnahmen - wie immer ^^

Hier noch ein paar wichtige Fachbegriffe, die ich oben teilweise schon in meine Antwort schon eingebaut habe:

  • Merkmal: Beobachtbare Eigenschaft 
  • Merkmalsausprägung: Konkrete Ausbildung eines Merkmals 
  • Monohybride Kreuzung: Kreuzung zweier Individuen, die sich in einem Merkmal reinerbig unterscheiden 
  • Homozygot: reinerbig (z.B. Allelkombination AA oder aa) 
  • Heterozygot: mischerbig (z.B. Allelkombination Aa) 
  • Allele: Unterschiedliche Zustandsformen eines Gens, codieren aber für dasselbe Merkmal 
  • Erste Mendel’sche Regel (Uniformitätsregel): Kreuzt man zwei Individuen derselben Art, die sich in einem Merkmal homozygot unterscheiden, so sind die Nachkommen der ersten Filialgeneration phänotypisch und genotypisch uniform. 
  • Phänotyp: Ausprägung des Merkmals 
  • Genotyp: Gesamtheit seiner Gene 
  • Dominant: vorherrschend 
  • Rezessiv: zurücktretend 
  • Zweite Mendel’sche Regel (Spaltungsregel): Kreuzt man zwei Vertreter der F1-Generation miteinander, so treten die Nachkommen der F2-Gemeration in bestimmten Zahlenverhältnissen auf. Das Zahlenverhältnis der Genotypen beträgt 1 (homozygot dominant) : 2 (heterozygot) : 1 (homozygot rezessiv), das der Phänotypen 3 (dominant) : 1 (rezessiv). 
  • Dritte Mendel’sche Regel (Neukombinationsregel): Kreuzt man zwei Individuen derselben Rasse, die sich in mehreren Merkmalen unterscheiden, so werden diese unabhängig voneinander vererbt. Es können Neukombinationen entstehen.

Ich hoffe, dass dir meine Antwort geholfen hat - wenn doch noch etwas offen geblieben sein sollte, dann melde dich :)

LG

Kreuzungsquadrat F1-Generation - (Gesundheit, Biologie, Wissen) Kreuzungsquadrat F2-Generation - (Gesundheit, Biologie, Wissen)

DonDakota 
Fragesteller
 11.06.2017, 01:06

Vielen dank hat mir sehr geholfen :-)

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Das ist ein dominant rezessiver Erbgang mit zwei Merkmalen. Du kannst es mit den Abbildungen im Lehrbuch vergleichen.

Hier ein anderes Beispiel:

http://www.biologie-schule.de/unabhaengigkeitsregel.php

Erkennst du deine Fehler? Du musst die Merkmale immer in der gleichen Reihenfolge sortieren, also zuerst Farbe, dann Form. Das gilt für die Gameten und auch für den Genotyp der Körperzellen.

In das Quadrat kommen die Kombinationen aus beiden Gameten.

Aus der Kombination links sg und oben sg entsteht also ssgg.

Also ich vermute jetzt mal. Kann auch falsch sein.

Ich würde davon ausgehen, dass bei diesem Genotyp in F1 die erste Zeile senkrecht und waagerecht gleich sind. Und dann ergibt sich die Lösung. Aber wiegesagt, ich vermute nur. Hab ehrlich gesagt lange nicht mehr mit Kombinationsquadraten gearbeitet.