Klopphengst?

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Mann kann ihn naürlich auf männliche Hormone testen - und erfahren, ob er noch (Teil-)Hengst ist oder nicht.

Selbst wenn er nicht vollständig kastriert wurde, kannst du ja nicht viel machen. Klopphengste sind eh schswer zu operieren, weil man überhaupt nicht abschätzen kann, wo in der Bauchhöhle sich der Hoden befindet. Eine riskante Operation, die nicht immer Erfolg verspricht. Es genügt übrigens schon, wenn ein Stück Hodengewebe übrig geblieben ist, das halt noch Hormone produziert.

Vor zwei Jahren bekam ich meinen neuen Wallach in meine kleine Herde (7 Pferde) Der Wallach war gerade vier Jahre alt, seit 6 Monaten gelegt. Die ersten zwei, drei Monate war alles prima. Plötzlich fing er an, unsere drei Stuten regelmäßig zu bespringen, wenn sie rossig war - und er wußte genau, wie es geht! Meine Dressurstute hat er dabei sogar entjungfert.

Das ging den ganzen Sommer über so. Zum Winter hin habe ich ihm einen extra Auslauf gebaut, um ihn mit einem Kumpel nur noch dort zu halten, ihn im Frühjahr (Zeit der Hauptrosse) nicht mehr mit den Suten zusammenzulassen.

Das Frühjahr kam - und nichts passierte mehr! Er hat seit dem ersten Jahr nie wieder gedeckt, obwohl ihn die rossigen Stuten unanständig anmachen.

Vielleicht legt sich das bei deinem Wallach wieder, wenn die neue Stute zur Herde gehört. Wenn eine Stute neu in eine Herde kommt, wird sie in der Regel nach spätestens zwei Tagen rossig. Das mag ihn angetörnt haben.

Ich habe meinem Wallach und den Stuten übrigens Mönchspfeffer gegeben. Das soll die Libido herabsetzen (haben angeblich früher keusch lebende Mönche benutzt). Na ja, wenn's wahr ist. Funktioniert hat das übrigens überhaupt nicht.


TygerLylly 
Fragesteller
 07.06.2011, 09:15

Ich wage zu bezeifeln, dass sich das bei ihm legt. Ich habe ihn jetzt 2,5 Jahre und er hat das immer gemacht. Wenn nicht gerade eine neue Stute dazu gekommen ist pickt er sich irgendeine raus. Das wechselt dann auch alle paar Tage scheinbar willkürlich.

Naja, wir haben jetzt eine Lösung gefunden, mit der alle leben können und die ihm auch besser gefällt. Auch, wenn ich eigentlich nicht richtig finde, dass ein Herdentier bis auf eine Stunde am Tag keinen direkten Kontakt zu Artgenossen hat, aber ihm scheint das zu gefallen. Er ist total entspannt und wirkt zufrieden....

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Wir hatten auch vor ganz kurzer Zeit so ein ähnliches Problem. Eine junge Frau aus unserem Stall hat sich ein neues Pferd gekauft. Einen Wallach. Wir haben in auf die Stuten- und Wallachkoppel gestellt. Dort hat er alle Stuten beschlagtnahmt, kein Wallach durfte mehr an die Stuten ran. Und wir haben ihn dann auch dabei ertappt wie er eine rosige Stute versucht hat zu decken. Daraufhin hat die Besitzerin ihn wieder zurückgegeben und am Freitag machen wir ein Blutbild um zu sehen, ob es vllt ein Fohlen geben könnte.Das er ein Klopphengst sein könnte wussten wir nur daher damit wir selber schon einmal einen hatten.

Somit weißt du damit ich recht viel Erfahrung mit Klopphengsten habe. Ich möchte jetzt aber keine Vermutungen anstellen ob er einer ist oder nicht. Aber bei Klopphengsten, muss man vorsichtig sein und darf in eigentlich nicht decken lassen. Da der 2 Hoden meistens bei der Leiste oder in der Bauchhöhle ist, ist die Gefahr sehr groß damit es ein behindertes Fohlen wird.

Rausfinden ob er männliche Hormone auströmt kann mein mit einem Blutbild. Allerdings kann man dort nicht herausfinden wo genau der Hoden liegt, falls einer vorhanden ist, da muss man dann einen Ultraschall machen.

Ich hatte einen WelshA-Hengst, der ebefalls ein Klopphengst war und hielt ihn mit 2 Stuten zusammen. Anfangs hat er sie gedeckt, hatte aber irgendwann wohl keine Lust mehr und ließ es dann. Er wurde wegen Cushing leider nur 20 Jahre alt, war ein tarum von einem Hengst, liebevoll, anhänglich, wie ein Hündchen.


TygerLylly 
Fragesteller
 07.06.2011, 09:22

Ich arbeite derzeit mit einer 3-jährigen Welsh-A-Stute. Mit meinem darf ich wegen Schleimbeutelentzündung nichts machen und die Besitzerin hat mir das angeboten. Die kleine diente nur als Beistellpferd, kennt nichts. Lernt aber enorm schnell und als ich das dritte Mal kam blubberte sie mir schon freudig entgegen. Wenn sie Angst hat (laute Maschinen oder so) lässt sie sich total schnell davon überzeugen, dass es sie nicht fessen wird. Jammer, dass mit der nicht früher was gemacht wurde. Ist echt eine Seele von Tier, nur leider zu klein...

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Ein einfaches Blutbild kann das klären - allerdings ändert das nichts daran, denn man wird ein so altes Pferd nicht mehr operieren wegen des Narkoserisikos und außerdem wird man sein Verhalten, welches nun schon bald 20 Jahre besteht und durch die Alleinhaltung ausschließlich mit Stuten nicht mehr ändern.

Es gibt viele Wallache, die vollkommen korrekt und komplett kastriert wurden und ein Hengstverhalten zeigen - die muss man halt sozialverträglich separieren, indem man sie bestenfalls in einer reinen Wallachherde integriert, denn wo keine Stuten sind, bleibt dieses Verhalten aus.


TygerLylly 
Fragesteller
 02.06.2011, 13:15

Operieren lassen würde ich ihn deswegen nicht-aber wir können uns sein Verhalten halt nicht erklären und dann hätte ich Gewissheit, dass er "keinen an der Klatsche" hat...

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Ob noch ein Hoden vorhanden ist, lässt sich über Ultraschall oder noch einfacher über einen Bluttest feststellen. Es hört sich aber stark nach Klopphengst oder sehr spät kastriertem Hengst (vielleicht hat er ja mal gedeckt?) an. Meine Reitlehrerin hatte früher einen Klopphengst - wusste davon aber anfangs nichts und hat ihn deshalb zum eingewöhnen neben ihren Hengst auf die Koppel gestellt. Die beiden haben sich damals durch den Zaun durch fast totgeprügelt. Und er war vorallem mit rossigen Stuten immer problematisch. Schlechter zu händeln als der "richtige" Hengst.Am besten sollte er wie ein Hengst mit Wallachen gehalten werden. Bei deinem ist aber, was Respekt angeht, auch in der Erziehung früher einiges schief gelaufen, wenn er auf Menschen los geht. Ist er, wenn er allein mit einem Wallach steht - ohne Stuten in Sichtweite - auch so unsozial oder nur bei Stuten? Weil dann hat er vielleicht allgemein einen Knacks weg durch falsche Haltung. Du hast ja nix konkretes über seine Vorgeschichte geschrieben, außer dass er Sportpferd war...


TygerLylly 
Fragesteller
 02.06.2011, 13:13

Er wurde mit zwei Jahren gelegt-ich habe ihn aus erster Hand. Verkauft wurde er aus gesundheitlichen Gründes des Vorbesitzers bzw. Zweitmangel seines Sohnes. Seine Vorbesitzer kommen ihn gelegentlich noch besuchen, dass er je was Schlimmes erlebt hat glaube ich nicht. Ich glaube auch nicht, dass er falsch gehalten wurde. Seine Vorbesitzer sind sehr pferdeerfahren und denen liegt viel am Wohl der Tiere. Ich habe ihn für einen Appel und ein Ei bekommen obwohl es deutlich höhere Gebote gab. Da ich ihn aber nur hobbymäßig reiten und knuddeln wollte haben sie ihn mir verkauft anstatt groß Kohle zu machen.

Mit Wallachen kommt er in der Regel überhaupt nicht klar. Einige kann er leiden, andere hasst er auf´s Blut. Einen besonders und bei dem wissen wir, dass er spät gelegt wurde (mit 5 glaub ich).

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TygerLylly 
Fragesteller
 02.06.2011, 13:24
@TygerLylly

P.s.: Er ist nicht direkt auf Menschen losgegangen-er hat halt keine Rücksicht genommen wenn man auf der Koppel ist und er gerade auf ein anderen losging. So ist er eigentlich sehr gut erzogen. Einmal "rum" sagen und er weicht sofort. Gelegentlich bekommt er übermütige Ausraster-auch auf dem Reitplatz bei der Bodenarbeit. Da passt er auf, dass er mich nicht plättet-er springt von mir weg und keilt auch nicht in meine Richtung aus. Alledings hat er schon mehrmals versucht mich abzuwerfen...

Bei meinen Eltern bekam er sein Kraftfutter im Offenstall-die anderen alle draußen aus Eimern unter´m Abdach. Der Offenstall hat zwei Türen an der gleichen Wandseite. In den Türen sind Schlitze, in die man ein Kantholz einlegen kann. Einmal ist er mit Anlauf durch so ein Kantholz gerannt, weil er wieder raus wollte. Aber nicht panisch oder so, mehr gezielt...

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