Kehlkopf schnell beschädigt? - Durch Fußball
Heute Mittag als ich Fußball mit ein paar Freunden gespielt habe und mir einer ein hohen Pass zugestickt wurde, wollte ich ihn per Brust annehmen, doch da der Ball zu hoch für mich war, kam er ein wenig an meinen Kehlkopf und auch an meine Luftröhre. Danach bekam ich schlecht Luft und mir tat der Kehlkopf weh.
Nun zu meiner Frage: Kann der Kehlkopf dadurch schnell beschädigt werden und ich demzufolge, keine Stimme mehr hab? Als ich dies meine Mutter erzählte, meinte sie, ich hätte Glück gehabt, dass der Kehlkopf nicht beschädigt wurde bzw. ich noch sprechen kann.
Hatte ich Glück oder müsste da noch mehr passieren?
2 Antworten
Der Kehlkopf kann durchaus durch traumatische Einwirkung (Schläge mit der Faust, Auftreffen eines Gegenstandes) verletzt und die vier Knorpel, aus welchen der Kehlkopf besteht, eventuell ernsthaft beschädigt werden. Unter Umständen kann diese Verletzung das Ein- und Ausatmen massiv behindern und in extremen Fällen besteht Lebensgefahr. Oftmals werden auch andere Strukturen wie die Schilddrüse in Mitleidenschaft gezogen, hier muss man entsprechend längerfristig beobachten. Der Kehlkopf ist nicht umsonst in vielen Kampfkünsten ein beliebtes Ziel für hochgefährliche Angriffe und Techniken.
Aus Erfahrung als Kampfkünstler mit berufsbedingten medizinischen Hintergrundwissen kann ich dich jedoch beruhigen. Wenn du es deiner Mutter erzählen kannst und jetzt nicht an heftigen Schmerzen oder ähnlichem leidest, ist es sicherlich beim Schrecken geblieben. Wenn du Schluckbeschwerden oder Schmerzen hast, solltest du vorsichtshalber zum Arzt gehen.
Dass ein Fußball in der Lage ist, den Kehlkopf schwer zu beschädigen, möchte bezweifeln. Zum einen ist die auftreffende Fläche viel zu groß, sodass sich der Druck auf das gesamte Gewebe verteilt, und zum anderen stößt der Ball sehr schnell gegen das Kinn oder die Schlüsselbeine. Diese knöchernen Strukturen nehmen aufgrund ihrer vorstehenden Position schnell den Großteil der Wucht auf.
Nachtrag
Hier findest du einen Artikel der med. Universität Graz zu diesem Thema: http://www.meduni-graz.at/phoniatrie/912