Kann man den Kommunismus umsetzten, wenn man es macht, wie Karl Max und Friedrichs Engels es beschrieben haben?

Das Ergebnis basiert auf 19 Abstimmungen

Nein, niemals 58%
Ja, kann man Umsetzten 37%
Nur Bedingt Umsetzten 5%

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja, kann man Umsetzten

Ich belege einen Geschichts Leistungskurs und befasse mich ohnehin mit Politik.

Der Kommunismus nach Marx und Engels bzw. mit leninistischen Zügen ist durchaus möglich und wäre eine das Endprodukt einer Utopie. Leider versuchen viele Leute mit der hirnverbrannten Aussage "Ja, dann zeig mir ein Land, dass kommunistisch ist und Erfolge vorzuweisen hat..." etc.pp zu argumentieren. Hier sei gesagt, dass der wahrliche Kommunismus bzw. Sozialismus niemals umgesetzt wurde. Nehmen wir zum Beispiel die Union der sozialistisch sowjetischen Räte: Bevor Lenin eigentlich Fuß fassen konnte (Oktoberrevolution 1917/Schweiz nicht mitgezählt) ist er gestorben und von der Ideologie mit leninistischen Züge wurde Stalinismus. Ein weiterer Grund, dass Kommunismus nicht funktioniert hat bzw. in naher Zukunft funktionieren wird ist der Egoismus des Menschen. Der Mensch muss seine barbarischen Züge ablegen können und zum "socialata capitus" werden (wenn ich mich Recht entsinne), um überhaupt friedlich miteinander auszukommen. Heißt das allerdings, dass es ein kommunistischer Grundprinzip unmöglich ist? Nein. Ich glaube der ganze Kommie Hass, den der Westen indoktriniert bekommt, kommt von den Amerikanern. Wen wundert's? Der Sozialismus/Kommunismus hat viele Vor/- und Nachteile (FMW/ZVMW) und kann nicht einfach so abgeschlagen werden.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich beschäftige mich schon seit vielen Jahren mit Geschichte
Nein, niemals

Der Kommunismus ist ein eine tolle Idee.

Aber viele Versuche in aller Welt haben gezeigt, dass diese Idee nicht funktioniert.

Das lag nicht daran, dass der Kommunismus als Idee seitens der "westlichen Welten" rundheraus abgelehnt und vor allem bekämpft wurde, seit diese Idee "auf dem Markt" ist.

Sondern in der Hauptsache daran, dass der Homo Sapiens ein Säugetier ist. Und die allermeisten Säugetiere, welche in Gruppen leben, benötigen immer ein Leittier - wie die Einblick in die Tierwelt zeigen. Beispiele:

  • Bei Pferden die Leitstute
  • Bei Gorillas der Silberrücken
  • Bei Wölfen und Hunden der Rudelführer
  • Bei den Löwen ist es wieser eine weibliche Löwin

Dieses Leittier ist für das Rudel, die Meute, die Gruppe etc. verantwortlich, sucht Lagerplätze aus, sucht Wasser, warnt vor Angriffen und geht bei der Verteidigung der Gruppe voraus.

So - und wo immer es eine Gruppe und eine Gruppenleitung gibt, hat man bereits zwei "Klassen".

Legen wir das auf den Kommunismus um: Man hat die Arbeiterklasse und die Funktionäre!

Die Idee des Kommunismus ist jedoch, dass immer alles allen gehört und alle ein Bestimmungsrecht über alles haben, was ihnen gehört.

Dieses Bestimmungsrecht würde aber der Funktionärsklasse in den Weg kommen. Deswegen reissen die Funktioniere immer die Führung an sich und bestimmen damit diktatorisch über die Arbeiterklasse!

Und ab diesem Zeitpunkt ist es aus mit dem Kommunismus. Denn das, was sich in ALLEN STAATEN entwickelt hat aus der Idee des Kommunismus und Sozialismus war eine Diktatur.

Nicht die Diktatur eines einzelnen (unter anderem auch bekannt als "Monarchie"), sondern die Diktatur der Führungselite, welche sich selbst zur Führung aufgeschwungen hat und nicht in diese Position gewählt wurde (wie in der Demokratie).

Eine gute Schilderung, was aus dem Kommunismus werden kann, findet man in George Orwells "Farm der Tiere", ISBN 978-3730609774

Übrigens: Auch die DDR war im Endeffekt eine Diktatur- nur dass hier eben nicht ein einzelner Diktator agiert, sondern einer Partei! Aber auch diese hat den Menschen diktiert, was sie tuen dürfen, zu lassen haben und was geschieht, wenn sie diesen Regeln nicht folgen.

Warum eine Diktatur? Weil man an der Regierung keine andere Partei als die SED gedult und die Wahlen entsprechend manipuliert hat.

Woher ich das weiß:Recherche
Ontario  15.04.2024, 11:18

Kommunismus hat noch nie funktioniert und wird auch nicht funktionieren Das musste schon K. Marx erkennen.

Kommunismus führt am Ende in eine Diktatur. .. Das Volk wird ausgebeutet..Keiner macht mehr als er muss.

Lediglich die Führungselite weiss den Kapitalismus zu schätzen., dem sie sich auch bedient.

Das jedem alles gehören soll ist eine Utopie. .Genauso die Umverteilung von Vermögen von oben nach unten wie das die BSW vorschlägt. Die Wagenknecht wird wohl die letzte sein, die von ihrem Vermögen etwas an weniger betuchte abgeben wird.

Sie kassiert satte Diäten und nutzt jede Möglichkeit ihr Vermögen zu maximieren .

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Ja, kann man Umsetzten

Ich lese gerade von Fallada "Kleiner Mann, was nun?"

Fallada war ganz sicher kein Kommunist, aber er hat in diesem Buch eine so realistische Darstellung der 1920-er Jahre gegeben, wie man es selten findet.

Das Bedeutende daran ist nun, wenn man genau liest, und sich heute so umschaut, erkennt man so viele Parallelen zum aktuellen Geschehen, dass man gar nicht umhin kommt, sich kommunistischen Ideen zuzuwenden.

Übrigens:

Kommunismus funktioniert jeden Tag, mindestens im kleinen innerfamiliären Rahmen. Also sollte er wenigstens, in einer vernünftigen, intakten Familie.

Nein, niemals

Sie haben den Kommunismus ja kaum beschrieben. Marx hat die klassenlose Gesellschaft gepredigt und selber nicht einen Tag ohne Haushälterin gelebt. Er konnte sich ja nicht einmal selber daran halten.

Die Werke der beiden sind vorallem Beschreibungen des Neoliberalismus im späten 19. Jahrhundert. Es wird wenig über die Umsetzung des Kommunismus konkretisiert, zumindest wenig, dass du real auch wirklich anwenden kannst. Deswegen haben die frühen sozialistischen Staaten auch viel rum probiert mit ein-Parteien-Herrschaft, Räterepublik etc... dieses rumprobieren ist auch schon fast eine Verharmlosung. Das waren richtig blutig Auseinandersetzungen die selbst im Ausland geführt wurden.

Ich bezweifle es. Kann natürlich nicht sagen ob es in 1000jahren anders aussieht.

Das Problem ist der Faktor Mensch. Ersteinmal müssen alle überzeugt davon am selben Strang ziehen. Es ist schon schwer 10 Leute dazu zu bekommen das gleiche zu tun.

Aber 80mio? So gut wie unmöglich oder gar die ganze Welt?

Dann ist das Problem nach der Frage Wer bekommt wievielt aus dem Topf heraus? Gerade Menschen deren Arbeitsleistung verdammt abstrakt ist. Zu Zeiten Marx gab es viele Jobs so noch gar nicht.

Stell dir Nen software Entwickler vor der für andere Betriebe/Menschen ne Software entwickelt damit die ihre Arbeit besser machen können. Es haben nur bestimmt viel Leute was davon. Aber es braucht ne grössere Ausbildung als nen Kohlekumpel diese braucht. Der natürlich die Kohle in den gemeinsamen Topf wirtschaftet wovon alle etwas haben. (Strom etc.)

Dann ist auch die Frage: wer produziert wieviel. Wenn gewisse Berufe unattraktiv sind aber essentiell sind sie aber niemand machen will. Gibt das riesen Probleme. Zumal sich diese Anforderungen noch ändern.

Und wer genau plant das? Gerade bei zentraler Planung sind Fehler ein riesen Problem. Und am Ende muss man Menschen vorschreiben was sie arbeiten müssen. Weil diese Dinge nun Mal gebraucht werden. Oder sie kriegen mehr aus den Topf. Was ggf. Andere Menschen verärgern wird.

Ich denke ein wirklicher Kommunismus ist vielleicht möglich wenn wir in einer Welt leben wie es in Star Trek der Fall ist. Also unsere grundbedürfnisse ohne grosse Arbeit flexibel gedeckt werden können. Und wir quasi nicht mehr arbeiten müssen um zu überleben. Das würde nen Haufen Probleme beseitigen die der Kommunismus derzeit hat.

treppensteiger  08.10.2023, 20:36

Auch heute bekommt jeder unterschiedlich, sogar extrem unterschiedlich viel Geld. Gibt es deswegen! ständig Mord und Totschlag? Nein, es gibt genügend Menschen, die akzeptieren, bodenständig und friedlich bleiben können. Wer total ausrastet kommt ins Gefängnis. Wer aber heutzutage finanziell "ausrastet" also Milliardenwerte privat anhäuft usw., der bekommt in der Regel viel Anerkennung.

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FouLou  08.10.2023, 20:52
@treppensteiger

Das stimmt durchaus. Dennoch gibt es durchaus auch Knatsch. Ich denke aber das die Wirkung eine andere ist.

Ich denke ein gutes Beispiel wäre eventuell wenn Menschen die mehr verdienen von der gesetzlichen KK bevorzugt werden würden. Schliesslich zahlen sie auch mehr ein.

Auch gibt es ja direkt einen Buchmann. Nämlich genau derjenige der festlegt wer wievielt bekommt. (Oder die Organisation) ein Markt regelt das schlichtweg dynamisch und so gesehen "von selbst". Da haste niemanden der quasi entscheidet wer was bekommt. Nur eben Angebot und Nachfrage.

Ich sehe hier durchaus die Tendenz das ein kommunistischer Ansatz sich in eine soziale Marktwirtschaft wandelt. Schliesslich braucht nicht jeder das gleiche. Und wenn jemand was nicht möchte oder braucht. Stellt sich die Frage. Was bekommt er stattdessen? Und wie wiegt man das auf?

Da ist man dann ganz schnell bei Geld als universelles Markt mittel.

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treppensteiger  08.10.2023, 20:58
@FouLou

Geld an sich ist nicht unkommunistisch. Geld hat ja nicht nur eine einzige Funktion.

Der Trick liegt darin, Bedürfnisse direkt zu erfüllen. Bedürfnisse lassen sich glücklicherweise nicht anhäufen und privatisieren.

Und natürlich kann man sich gesamtgesellschaftlich die Frage stellen, ob es ok ist, einem einzigen oder ganz wenigen Menschen, und nur diesen, extrem aufwendige Bedürfnisse zu erfüllen. Oder ob man das dann nicht gleich wieder, als Angebot, auch allen zugänglich machen sollte. (Ich denke dabei zu Vorstellungszwecken, an die Fahrt in einer supertollen Luxusjacht, oder so was.)

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