Kann man bei Dreharbeiten zuschauen?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Sicherheitsabstand wir immer sein.Oder du fragst mal beim Regisseur,ob du eine Nebenrolle bekommen kannst.


wernilein  23.03.2011, 17:24

danke für das Sternchen,:-)

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SucheRat123ooo  17.09.2021, 21:07

Ich glaube, dass dir diesbezüglich sehr streng sind. Vor allem musst du leise sein. Also, du darfst nicht sprechen, wenn du in der Nähe der Kameras bist

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Am Besten sicherlich als Komparse...

...aber auch da ist "hautnahes Erleben" nicht immer garantiert. Doch dazu später mehr.

Gleich vorweg - beim "Großstadtrevier" war ich auch schon mal "statistenmäßig" dabei. Die letzte Folge unter der Regie des unvergessenen Jürgen Roland mit dem Titel "Zeugen" und Erstausstrahlung war am 1. Juli 1999... :)

Dazu gekommen war ich rein zufällig; als Zuschauer bei Dreharbeiten für die gleiche Serie einige Wochen zuvor am Hamburg-Altonaer "Spritzenplatz", war ich einem Aufnahmeleiter aufgefallen. Der wartete an diesem Tag händeringend auf einen Komparsen, welcher einen "Handwerker" spielen sollte und sich offenbar verspätet hatte. Eine Todsünde für "Kleindarsteller"... :(

Gleichwohl kamen wir in´s Gespräch; vielleicht auch, weil er jemand brauchte, dem er sein "Leid" klagen konnte. ;) Nun hatte weder ich Handwerker-Klamotten bei mir - noch die Kostümbildner solche "vor Ort". Die sollte der Verspätete offenbar selbst mitbringen. Als ich ihm nebenbei berichtete, daß ich schon über umfangreiche Erfahrung als "Schwenkfutter" in anderen Produktionen verfügte, fragte er nach meiner Visitenkarte. So kam ich beim "Großstadtrevier" zu den "Zeugen" und konnte in dieser Folge als "Rucksacktourist" im Terminal der damaligen England-Fähre mehrfach durch´s Bild laufen - und den "Altmeister" des deutschen Kriminalfilms erleben. In der Tat ein "Unterhaltungswert" der ganz besonderen Art... :)

Speziell in dieser Reihe und Jürgen Roland als Regisseur wurden seinerzeit gerne "echte" Komparsen gebucht; also solche, die auch im "wahren Leben" den Beruf ausübten, welchen sie im Film dann darstellten. So waren beispielsweise einige der "namenlosen" Polizeibeamten im "14. Polizeirevier" die auf der Wache im Hintergrund agierten, auch im "richtigen Leben" Hamburger Schutzleute, welche für die Dreharbeiten regelmäßig abgestellt wurden. Oder eine Postzustellerin, die an der Kulisse des "Großstadtrevier" in der Mendelssohnstraße zufällig ihrer Arbeit nachging und von Roland spontan gefragt wurde, wann sie Feierabend hätte und ob sie dann wiederkommen und die "Postbotin" geben würde. Bekanntlich spielt ja niemand eine Rolle besser, die auch im "echten" Leben beherrscht wird... :)

Was nun das "hautnahe" Erleben einer Film- oder Fernsehproduktion angeht, kann das als "Gesichtsvermieter" allerdings auch eine richtige Enttäuschung werden. Hat man(n)/frau zunächst mit einer der vielen Casting-Agenturen in Hamburg oder anderswo (Großstädter sind hier -logisch- klar im Vorteil) Kontakt aufnehmen können, die Bewerbungsunterlagen (von aktuellen Fotos über Führerscheine und Fremdsprachen/Dialekte bis zur Hutgröße oder "besonderen Talenten" empfiehlt es sich alles anzugeben) eingereicht und wird dann (irgendwann einmal) angerufen, um für einen "Dreh" gebucht zu werden - ist das noch lange nicht damit verbunden, sich an diesem Tage auch ständig in der Nähe des filmischen Geschehens aufhalten zu können. Gerade Klein- und Nebendarsteller werden nämlich bis zu ihrem "Auftritt" nicht selten an Orten "geparkt", die keinerlei Sicht auf die eigentlichen Dreharbeiten ermöglichen. Versuche, mal einen "Blick zu erhaschen" indem man sich von dort entfernt und "um die Ecke schielt", führen unter Umständen sogar dazu, nach Hause geschickt und in der Folge aus der Komparsen-Kartei der Agentur gestrichen zu werden. Nicht selten muß man sogar froh sein, wenn einem dort Getränke angeboten werden oder man (gnädigerweise!) am "Catering" (Verpflegung) teilnehmen darf. Oft erlebt, daß es dann zur Mittagszeit hieß: "Drehpause bis 13.00 Uhr! Guten Appetit - Schauspieler und Team zuerst!" Die Statisten durften sich am (abgekühlten) "Resteessen" erfreuen. Als mir das zum dritten Mal passiert war, habe ich mir meine Semmeln selber mitgebracht... :(

Und dann ging es halt wieder zurück in den "Käfig"... - wenn man Glück hatte tatsächlich mit (guter) Aussicht auf die "Location".

Interessanter Artikel vom 21. Dezember 1999 zur Thematik der Komparserie beim "Großstadtrevier" aus dem "Hamburger Abendblatt" unter:

http://www.abendblatt.de/archiv/1999/article204737123/Besonders-schoen-muss-keiner-sein.html


Mausi2548 
Fragesteller
 25.07.2015, 15:32

Wow, was für eine ausführliche und hilfreiche Antwort. Vielen Dank dafür! :-)

Schade, daß ich den Stern schon vergeben habe... :-(

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Kirchenchor1956  28.07.2015, 19:11
@Mausi2548

"Dafür nich(t)..." - würde Jan Fedder in seiner Rolle als "Dirk Matthies" jetzt sagen... ;)

Aber schön, daß Du so unverzüglich geantwortet hast. Da Deine Frage immerhin schon vor über 6 Jahren gestellt wurde interessiert mich mal, wie sich das bei Dir nun entwickelt hat. KomparsIn geworden - oder nicht? Wenn Du darüber als Kommentar berichten magst...?

Ich selber habe -trotz der strengen "Statisten-Disziplin", an die man sich erst gewöhnen mußte- meine "Filmzeit" im Norden sehr genossen. Nicht nur wegen der "großen Stars" mit denen man quasi als "kleiner Kollege" vor der Kamera stehen konnte (oder daneben ;)) - das war die eine interessante Erfahrung. Positiv wie Negativ. Zum anderen hat mir aber auch immer sehr die umfangreiche Technik imponiert, welche sogar bei kleinsten Produktionen nicht selten zum Einsatz kam. Und der damit verbundene große Zeitaufwand beim "Dreh"- welcher sich dann im gesendeten Film, oftmals auf wenige Sekunden Szene reduzierte. Was im "Komparsenleben" durchaus schon mal dazu führte, zwar einen ganzen Tag (wartend) am "Set" zuzubringen; auch (irgendwann) vor der Kamera zu agieren - aber im fertigen Film (Monate später) nicht vorzukommen. :( Von daher hatte ich mir sehr schnell angewöhnt, wenn denn der Sendetermin fest stand (oft kannte man ja -wenn überhaupt- nur den "Arbeitstitel", was die Sache als solche auch nicht erleichterte), nur noch die nächsten Freunde und Bekannte (unter ausdrücklichem Vorbehalt) darüber zu informieren, wann ich -möglicherweise- "im Fernsehen bin". Als ich dann späterhin des Öfteren auch für kleine Sprechrollen gebucht wurde, konnte man sich -immerhin einigermaßen- darauf verlassen, auch auf dem Bildschirm zu erscheinen...

"Highlights" war innerhalb von rund 5 Jahren "Komparserie" in Hamburg und Umgebung u.a. ein Auftritt in der N3-Vorabend-Sendung "D(as)A(bend)S(tudio)", welche seinerzeit am Donnerstag jeweils aus dem Hamburger Hauptbahnhof "live" übertragen wurde - als wunderbar ausstaffierter "Engel" mit echten "Nero-Löckchen" in der Stirn. :D Der mit einer "Engelin" zusammen, während der Sendung (und speziell beim Interview des Moderators mit einem studierten "Engelforscher") mehrmals "durchs Bild" laufen durfte. Dann sicherlich der erste Text mit eineinhalb(!) :D Sätzen in der Krimi-Reihe "Peter Strohm" ("Kröte"; vorletzte Folge mit Erstausstrahlung 12. März 1996) als "Klischee-Bayer" in Lodenmantel und "Seppelhut" abends auf der Hamburger Reeperbahn. - "Jo mei! Was erschrickst´ di denn so...?" hatte ich zu sagen. Wenige Worte für die TV-Gemeinde - aber ein großes Erlebnis für einen kleinen Darsteller... :D Besonders eindrucksvoll war´s bei den "Männern vom K3" ("Liebestod"; Erstausstrahlung 30. Dezember 1999) als "Leiche" auf dem (echten) Seziertisch einer (echten) Pathologie eines (echten) Krankenhauses in Hamburg-Barmbek. Kann auch nicht jeder von sich behaupten, an solchem Ort zu Lebzeiten schon mal gelegen zu haben. Logischerweise keine Sprechrolle... :D :D :D

Die Aufnahmen fanden am 23. August 1999 im “Allgemeinen Krankenhaus Hamburg-Barmbek” statt. Wir hatten für die Episode am Vormittag bereits in einem Fitness-Center gedreht. Nach dem Mittagessen fuhr das Team dann an die neue “Location”, wo ich die “Leiche” spielen sollte.
Eine bildhübsche Maskenbildnerin schminkte mir eine halbe Stunde lang den linken Fuß, an dem auch das “Zettelchen” angebunden wurde, auf dem die Daten des “Toten” vermerkt waren. Die Produktion hatte an alles gedacht - ich bekam eine Iso-Matte untergeschoben, denn die Seziertische aus Marmor waren in dem ungeheizten Raum besonders kalt.

Interessant: Der Schauspieler, welcher am Tatort "erschossen" wurde, hatte sich geweigert, auch die "Leiche" in der Pathologie zu spielen. Angeblich würde ihm das Unglück bringen. Und da haben sie dann einen gesucht, der eine ähnliche Statur hatte - das war ich.

Heute lebe ich 450 Meter hoch in einem kleinen niederbayerischen "Weiler" mit gerade mal 13 Nachbarn - erheblich mehr Tiere als Menschen. Rings herum Wald, Wiesen, Weiher und zwei Wildbäche. Wäre München dichter heran, würde ich mich schon morgen wieder bei entsprechenden Agenturen bewerben. Denn es hat einfach Spaß gemacht öfter im Fernsehen zu sein, als andere im Kino... ;)

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Also ich spiele in vielen filmen und serien mit, möchte mein namen aber hier nicht preisgeben. Ja, bei bestimmten Filmen darf man auch mal ein bis zwei tage zuschauen aber nicht bei allen. Wenn du jemanden hast der dort mitspielt kannst du auch länger zuschauen. LG fanvon123

Bei den Dreharbeiten von Hanni und Nanni waren immer mal wider Pasanten dabei die guckt haben.

lg Jana Münster

Hautnah störst du die Dreharbeiten. Was willste denn dan, mitmachen?