Jude sein ist nicht schwer, werden dagegen sehr

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Nun ich kenne ein paar die Konvertieren und konvertiert sind. Du mußt Dur auf jeden Fall Gedanken machen wie Du konvertieren willst ob Liberal oder Orthodox. Als Orthodoxer Konvertit wirst Du überall anerkannt, was aber auch viel schwerer ist und mal schnell auf blöd ein Jahrzehnt in Anspruch nehmen kann. Ich kannte einen Mann der ganze 13 Jahre gebraucht hat bis er soweit war. Aber das ist eine Ausnahme. Da Du nicht Autofahren kannst am Shabbes denke ich das Du Orthodox konvertieren willst. Es wird Dir nichts anderes dann übrig bleiben als in die Stadt zu ziehen mit der Gemeinde die bereit ist das Du dort konvertieren kannst. Den kein Rabbi wird dir helfen wenn Du nicht am Shabbes und den Feiertagen in die Synagoge kommen kannst. Es ist leider so das manche einen dann nur dulden zumindest wenn man liberal konvertiert ist. Ich aber und Freunde von mir haben sehr viel Achtung vor Konvertierten, denn wir hatten das Glück und sind als Juden geboren, die Konvertierten mußten aber sehr viel dafür tun. Ich kann Dir gerne ein paar Tipps geben, wenn Du mich anschreibst. LG Carina


Stupor  02.08.2011, 13:57

13 Jahre? Ich kenne jemanden, der ist durch 4 anerkannte Prüfungen gegangen, die jedes mal durch einen anderen orth. ORD-Rabbi für ungültig erklärt wurde. Sein..X. müßte schon ziemlich zerstochen davon sein... Er ist jetzt im 15. Jahr und es steht ihm eine weitere Prüfung bevor, die jetzt aber angeblich international anerkannt wäre. Hmm, sagte man ihm davor auch jedes Mal.

Bei solchen Leuten frage ich mich schon, warum macht er seine Prüfung nicht im benachbarten Ausland? Rein, Prüfung 30min, raus, fertig.

Ich helfe Konvertiten seit fast 10 Jahren, weil ich das Leid der Konvertiten in Deutschland nicht mehr ertragen konnte. Und kann nur einen Rat geben: Macht eure Prüfung auf keinem Fall in Deutschland. Die Rabbiner sind sich hier nie konstant einig, wann ein konvertierter Jude auch ein Jude bleibt.

Brüssel ist damit noch das angenehmste Angebot, auch in IL anerkannt und man muß noch nicht einmal jahrelang in Synagogen die Fußböden "geleckt" haben.

Als ich das vorletzte Mal jemand nach Brüssel begleitete, kam ich dort mit einem Mann ins Gespräch, der nur gelegendlich und eher selten einen G"ttesdienst besucht. Wegen der Entfernung war ihm das nicht möglich.

Beim letzten Mal traf ich dort jemand, der hatte 4 Jahre gebraucht (es sollte auf keinem Fall länger dauern), zahlte seine fast 600 € (In Köln nicht unter 1500€ für eine Prüfung und jede angefangene Anhörungsstunde 150€. Kein Wunder also, wenn wir Juden immer wieder als Geldgeier bezeichnet werden.

Naja, nach 20 Minuten Prüfung war er durch un der ORD in Köln eine lange Nase gezeigt.

In der Schweiz läuft es noch einfacher, dort wird nicht Fachwissen abgefragt, was die Bedeutung von Shawuot ist, welche Trauertage zu welchem Zweck, warum muß man am Y.K. vollfasten, was ist der eigentliche Sinn Purim am Kampfsaufen teil zu nbehmen, wieviele Leute werden an Mincha Werktags zur Torah aufgerufen, welcher Kufgelschreiber ist Shabbos kosher... und all sowas. Nein, in der Schweiz werden nur durch Gespräche festgestellt, also auch voiel Psychologie, ob du wirklich im jüdischen Leben drinnen bist oder die Mizwot nur halten sollst, um die Prüfung zu bestehen.

Oder Österreich, Holland, Dänemark... alles kein Problem. Die Probleme machen nicht die Deutschen (mit oder ohne Vergangenheit), sondern die Uneinigkeit der Rabbiner.

Also, Klartext: Konvertierung in Deutschland erfordert 100% Gesundheit, auch nervlich, viel Geld, gutes Einkommen, und solche Sachen.

Und konservativ konvertiert, also die soigenannte Lightversion, da hat Carina schon Recht, ist nicht überall anerkannt. Wählst du aber dennoch diesen Weg, dann mach nochmal danach eine Prüfung in GB, London, damits auch zur evtl. Aliya auch in IL anerkannt ist.

Ansonsten wünsche ich dir viel Erfolg und ich hoffe, dich bald in unseren Reighen zu sehen.

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santoberger  03.08.2011, 15:50
@Stupor

Sollte das der Wille Gottes sein?

Aufnahmeprüfung 1500€,

koschere Kugelschreiber (Geldscheine sind viel weniger koscher),

Kampfsaufen zum Purim (Aarons Söhne sind tot umgefallen),

Autofahrverbot am Shabbat. (Laufen ist hundert mal anstrengender.)

Darf ein Krankenwagen am Shabbat fahren?

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Darkicegirl  03.08.2011, 20:56
@santoberger

@santoberger Natürlich darf ein Krankenwagen am Shabbat fahren, alles Lebensrettende ist von der Regelung ausgeschlossen.

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hast du denn nicht mal die Möglichkeit dich mit dem Rabbiner der Gemeinde zu treffen? Vielleicht haben die Ja eine Möglichkeit wie es für dich machbar ist dort hinzukommen (schliesse einfach mal das du kein Auto hast, wenn es für dich nicht Möglich ist da hin zu kommen) - sonst gibt es sicher auch Foren oder Chats für Juden wo du dich austauschen kannst. Sicher können dir da einige gute Tips und Hilfen geben.

Ist deine Mutter eine Jüdin? - Wenn du diese Frage nicht mit "JA" beantworten kannst, ist es unmöglich für dich Jude zu werden. - Das ist ein uraltes Gesetz! - Du kannst es bestenfalls zum "geduldeten Juden", einer Unterform bringen.

Wenn dir das nicht genügt, brauchst du dir um den Rest deiner Fragen keine Gedanken machen. - Außerdem, wer so wie du "einer inneren Stimme folgend" Jude werden möchte, sollte die Grundvoraussetzungen bereits kennen. - Tut er das nicht, folgt er möglicherweise einer "Fata Morgana". Ich empfehle dir also auch dringend dich über das Judentum und seine Inhalte zu informieren. - Es war nie einfacher als heutzutage mit dem Internet. Viel Erfolg!


Thelema  01.08.2011, 19:56

"Liebe Menschenfischer, ich habe mich gewollt und explizit für das Judentum entschieden, meine Überzeugung steht hier nicht in Frage. Deshalb werde ich alle Antworten die sich zum Zwecke der Werbung für einen anderen Glauben als Spam markieren."

Das galt dir. :D

Inhaltlich ist der erste Teil deiner Antwort kompletter Humbug. Natürlich kann man zum Judentum konvertieren und ist dann auch keine "Unterform". Und kevke hat sich vermutlich informiert, sonst würde er kaum konvertieren wollen, denn das geht ohne Kenntnisse und Fertigkeiten nicht. Und er hat sich ja "gewollt und explizit" fürs Judentum entschieden, das setzt doch wohl Informationen voraus..Allerdings ist es nicht ganz einfach, sein Judentum zu leben, wenn da niemand ist, mit dem man es leben kann.

Also einfach akzeptieren und keine Falschinformationen verbreiten.

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derprediger  01.08.2011, 20:32
@Thelema

Ich lerne gerne dazu, wenn du recht hättest, bleibe aber vorläufig bei meiner Meinung.

Auch verbreite ich keine Falschinformationen. Wer das glaubt, braucht meinen Rat ja nicht zu zu befolgen.

Und schon gar nicht habe ich versucht jemanden von seinem Glauben abzubringen. Also belästige jemand Anderen, wenn du unbedingt mußt.

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Thelema  01.08.2011, 22:14
@derprediger

Der Punkt ist nur, dass ich hier Recht habe. Nichts gegen deine Meinung, aber hier geht es um Informationen, und deine sind falsch. Nicht dass es nicht auch Juden gäbe, für die ein Konvertit ewig ein Konvertit bleiben wird. Selbst unter Juden gibt es Rassisten. Aber das ist nicht die Regel.

Dein "Viel Erfolg" klang ja auch durchaus freundlich, aber nichtsdestotrotz verbreitest du hier mit viel Überzeugung eine Fehlinformation. Wohlwollend könnte ich sagen, du weißt es eben nicht besser und hältst das für eine zuverlässige Information. Kann ja mal passieren, dass man sich für informiert hält.

Weniger wohlwollend und vor dem Hintergrund, dass die üblichen Verdächtigen hier alle in dieselbe Kerbe schlagen, könnte ich aber auch eine Methode dahinter vermuten, lieber einen unwilligen halbherzigen Christen zu behalten als zuzulassen, dass ein Mensch mit Begeisterung oder jedenfalls Überzeugung Jude ist. Das ist, um zu deinem Tourette zu kommen, erheblich mehr Belästigung als eine Kritik an einer Falschinformation, die in etwa dem Sinn dieses Forums entspricht.

Du kannst es auch für dich auslegen: Ich habe bisher dein Eindruck gehabt, dass du in der Regel weißt, wovon du sprichst.

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derprediger  01.08.2011, 23:02
@Thelema

Nachdem ich selbst von jüdischer Seite ein DH erhalten habe, hatte ich bislang keinen Grund an der Richtigkeit meiner Informationen - die ich ja auch noch mit anderen Unsern zu teilen scheine, zu zweifeln. - Tu ich aber jetzt und werde sie, wie schon gesagt, gerne prüfen und korrigieren!

Der Rest deines Kommentars, deine Einchätzung meiner Ziele, sind Voreingenommenheit. - Ich habe keine Veranlassung, nur weil ich Christ bin, einen anderen Menschen vom Judentum fernzuhalten (schon eher vom Islam), denn jeder ist seines Glückes Schmid und ich bin "bei keiner Kirche angestellt". - Ich habe hohen Respekt vor dem jüdischen Volk und darf mich als ausgesprochenen Freund dieses Volkes und seiner Geschichte bezeichnen. Das tut nicht Jeder. - Ich mag weder "halbherzige" Christen noch halbherzige Andersgläubige. Deshalb gönne ich auch dem Fragesteller wirklich viel Erfolg. In diesem Sinne.

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Thelema  02.08.2011, 00:12
@derprediger

Dann sind wir uns ja einig! :D

(Was die Konversion betrifft - da kannste ja mal 'nen Konvertiten fragen ... ;-) )

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Wenn du doch genau in der Mitte von 3 Gemeinden wohnst, wird es doch irgendwo in einer bestimmt eine Ansprechperson für solche Angelegenheiten geben, oder etwa nicht??


kevke 
Fragesteller
 01.08.2011, 10:41

Leider nein, man ist zwar offenen für Interessenten, es ist aber schwierig tatsächlich zu überzeugen, dass man kompatibele Beweggründe hat. außerdem liegt es nicht in der Entscheidung des Prüflings

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Was den Uebertritt betrifft - natuerlich ist dies moeglich . Allerdings ist die Frage , was erwartest Du Dir davon ? Du musst verstehen , da Du Dich anscheinend fuer einen orthodoxen Uebertritt interessierst , ( da ich religioeser Jude bin , die einzige Option ) solltest Du wissen , das es nicht !! einfach ist , als Jude zu leben . Als Jude wird man bis heute verfolgt und verachtet , gehasst und missverstanden . Und dies noch ohne Verbindung zum Staate Israel . Allerdings , wer sich fuer hoehere Werte interessiert , jemand der als Lebensziel G'tt dienen moechte , hat sicher einen guten Grund darueber nach zu denken . Obwohl , selbst nach juedischem Glauben , wie schon andernorts erwaehnt , hat jedes Geschoepf die Moeglichkeit G'ttes Willen zu erfuellen , und damit sich G'ttes Wohlwollen verdienen . Das Judentum sucht keine Uebertritte , sondern die Erfuellung G'ttes Willen durch jeden , aber an Seiner Stelle , und Seinem Ort .

Das Judentum ist wie eine Art Priestervolk , das heisst es werden viel hoehere Ansprueche an jeden gestellt , und es ist sicher nicht leicht als Jude zu leben . Kann Dir gern mehr Details geben , falls Du mich anschreibst .

Ich kenne einige Deutsche , die zu diesem Schritt nach Israel gezogen sind . Ich koennte Dich eventuell mir einer von Ihnen bekannt machen , damit mehr darueber erfaehrst , wie das in Israel aussieht .

Ich moechte Dir empfehlen , moeglichst viel Basiswissen ueber das Judentum , in diesem Fall natuerlich das religioese/orthodoxe , nachzulesen , um zu einer reifen , ueberlegten Entscheidung zu kommen . Denn , das solltest Du wissen , man kann zwar Jude werden , aber das bringt auch viele Verpflichtungen mit sich .

Also , besser vorher ueberlegen , als spaeter bereuen ...