james hetfields stimme

3 Antworten

Ich denke, der Verlust seiner Stimme lässt sich durch Folgendes Erklären: Bereits zu den Aufnahmen des schwarzen Albums hatte Hetfield seine Stimmbänder geschädigt. Merkt man ja schon zu den späteren Damaged Justice Zeiten. Hier sollte man mal Lieder aus Dallas Texas und Seattle vergleichen, da merkt man schon den ein oder anderen Unterschied. Nachdem dann Hetfield 1990 oder 91 Gesangunterricht bei einem geistlichen nahm, klang seine Stimme besser als je zuvor, würde ich behaupten oder anders gesagt: Sie war „repariert.“ Als Beweis bieten sich da Life-Mitschnitte von 1991 aus der Black Album Tour an. Ich denke das nächste Problem stellt der Unfall mit der Pyro-Technik in Montreal im August 1992 dar. Nach relativ schweren Verbrennungen und nur kürzester Genesungszeit stand oder saß eher gesagt, Hetfield ja wieder auf der Bühne. Insgesamt zog sich die Black Album Tour ja über drei Jahre, was mit den ganzen Handicaps bestimmt ziemlich an die Substanz ging. Man vergleiche Auftritte jährlich von 1991 bis 1994, da tat sich einiges. Die Resultate waren eine ziemlich lange Pause, in der die Band ohne großen Zeitdruck, sich neben Freizeitbeschäftigungen, außerhalb der Band, auch der Produktion von Load und Re-Load widmete und alle ihre bisher gespielten Lieder live um einen Halbton runter stimmte. Hier sollte man Live-Mitschnitte von 1994 und 1995 vergleichen. Während Hetfields Stimme an sich noch ziemlich ähnlich klang, merkt man dass er, neben den wärmer und aggressionsloser klingenden Gitarren, auch nicht mehr so höhenbetont klingt und auch das aggressive "Yelling" also Geschrei, welches er in den 80ern und frühen 90ern betrieb gewichen ist. Dass das Runterstimmen jedoch kurzfristig Erfolg einbrachte merkt man dann bei den frühen Aufführungen im Jahr 1996, wo die Stimme wieder kratziger aber auch etwas tiefer Klang. Dieser Effekt ging aber im Laufe der Load Tour wieder verloren, wie man dann später 1996 und 1997 merkt. Als Beweis führe ich Soundboardmitschnitte und die Cunning Stunts an. Eine weitere Änderung bis in das Jahr 2000 nehme ich dadurch wahr, dass seine Singstimme etwas, ich behaupte mal "dumpfer" und "wimmernder" wurde, was denke ich, mit dem angeblich steigenden Alkoholkonsums Hetfields zu dieser Zeit, dem steigendem Alter und auch dem wahrscheinlich immer noch recht straffen Tourplan zusammenhängt. Danach folgte von 2001 bis 2002 ja Hetfields drastischer Entzug, der denke ich, auch Anteile an den weiteren Wandel hatte. Das merke ich selber auch, dass zum Beispiel ein frisches Bier nach extremer Stimmbandbelastung ein willkommenes Schmiermittel sein kann (es gibt bestimmt auch Alternativen, jedoch müsste Hetfields Körper ja an eine regelmäßige Alkoholzufuhr "gewöhnt" sein). Daraus geht ja dann 2003 seine "St.Anger-Stimme" hervor, die ich zu Beginn des Jahres wieder rauer aber trotzdem noch irgendwie dumpf und leicht wimmernd wahrnehme, sich wohl aber über die folgende Tour auch wieder weichgespült hatte. Und ich denke, der restliche Wandel resultiert dann vor allem durch Hetfields weiter steigendes Alter und einfach seiner Vergangenheit. Immerhin war er ja schon mit der St.Anger-Tour 40 Jahre alt und hatte, wie gesagt, eine Menge Handicaps, Veränderungen in gesundheitlicher und psychischer Hinsicht durchgemacht. Aber natürlich beruht dieser ganze Text nur auf Spekulationen, hergeleitet aus Fakten die ich in Büchern und dem Internet gesammelt habe.

Also hier mal eine allgemeine Erklärung zu den "Rauchstimmen" um der Idiotie Einhalt zu gebieten:

Das, was du Beschreibst, ist Verzerrung (engl: distortion) und die kann sowohl bewusst als auch unbewusst auftreten. Sänger wie Lemmy Kilmister dachten sicherlich nicht darüber nach was sie taten, sondern es kam so aus ihnen raus. Der Nachteil: Lemmy hätte in seinem Leben niemals auch nur ein ruhiges Lied singen können, sondern war für immer an diese Stimme gebunden.

Es gibt Gesangstechniken, mit denen man die Verzerrung ohne Risiko oder Verletzungen herbeiführen kann, dafür gibt es eindrucksvolle Vorführungen u.a. von Ken Templin. Das ist allerdings nur dann risikofrei, wenn man diese Techniken auch beherrscht. Ansonsten macht man sich die Stimme kaputt und ist im schlimmsten Fall an eine Rauchstimme gebunden und kann softere Stücke mit Engelsklarer Stimme (sprich: Vielseitigkeit) vergessen. Wenn du also ein vielseitiger Sänger werden möchtest, dann solltest du dafür Gesangsunterricht nehmen oder ein außerordentlich guter Autodidakt sein und dir diese Techniken anlegen.

Zu Hetfield: James hat selbst in einem Interview von dem Stimmverlusst während der Aufnahmen zum Black Album (konkret: Through The Never) berichtet und erklärt, dass ihm damit bewusst wurde, dass er sich um seine Stimme kümmern muss. Er hat folglich viel geübt und viel gesungen, was früher oder später dazu führt, dass man einen eigenen Gesangstil findet. Das tat er und man muss zweifelsfrei sagen, dass seine Stimme nie besser war als heute (zumindest aus Gesangstechnischer Perspektive). Du magst vielleicht sagen, dass du das rauchige in seiner Stimme vermisst, doch genau das ist der Punkt: Er kann es immer noch (siehe Making of Spit Out The Bone) und kann es gezielt einsetzen, also als Stilmittel. Somit ist er ein vielseitigerer Sänger geworden. Ganz zu schweigen von seinem Tonumfang, den er enorm erweitert hat (fast eine Oktave). Seine Kontrolle ist zumindest im Studio großartig.

Also es ist nicht alles Whiskey und Zigaretten, aber oft angeboren oder antrainiert (i.S.v. falsch antrainiert --> Lemmy) und dann schwer änderbar. Aber wenn du mit einer klaren Stimme gesegnet bist, kannst du durch Technik und Training dieselben Verzerrungseffekte herbeiführen, ohne deiner Stimme schaden zuzufügen. Guck dir die Screamer in vielen Metalbands an: Wenn die das ohne Technik und Know-How machen würden, hätten die genau ein Konzert gesungen und danach nie wieder.

James Hetfield hat keine wirklich rauhe, aggressive Stimme.

Schon jemals Sheer Terror gehört? Oder Sick Of It All? Dann weißt Du, was wirklich rauh und aggressiv ist!

Das ist zwar nicht unbedingt derselbe Genre, aber von der Stimme her gibt es dann schonmal einen Eindruck.

Ansonsten findest Du eine rauhe Stimme in jedem Fall bei Lemmy Kilmister wieder, wenn auch weniger aggressiv.

Sowas wird weniger vererbt, als vielmehr antrainiert.


leoncan95 
Fragesteller
 26.02.2011, 02:43

joaaaaa :D das stimmt die sind ja schon ganz schön rau

sick of it all finde ich is nur geschrei ( gefällt mir nich gerade) is auch ganz schön aggresiv die stimme aber oke ich seh ein hetfield hat nich gerade die aggresiveste aber kratzen tut sie doch ganzschön ( in den späten achtzigern und so) oder findest du seine sstimme ist klar, weich und sehr warm? :D

http://www.youtube.com/watch?v=wLBpLz5ELPI

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DasNeutrum  26.02.2011, 03:04
@leoncan95

Seek And Destroy ist ja noch Anfangszeit. Da wirkt das doch recht hell und schrill.

James Hetfield als Sänger hat von seiner Stimme her seinen Höhepunkt quasi bei Nummern wie "Enter Sandman", "Don't Threat On Me", "And Justice For All" oder "Of Wolf And Man" gehabt.

Wenn da auch die besten Scheiben der Band in der Vergangenheit lagen.

Es ist schon ein unterschied, ob man einfach nur schrill oder wirklich hart und aggressiv klingt. Hetfield war auf dem schwarzen Album von der stimme her viel dämonischer als zuvor, und das hat sich letztendlich ausgezahlt.

Alles immernoch besser als irgendwelchen Poserstimmchen zu verfallen, die grunzen, aber ohne Stimme dahinter. Das hört man nämlich... XD

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