Ist mein Hund noch in der Pubertät?

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Das ist normal. Solange ein Hund "neu" ist, ist er meist sehr brav und ruhig und schaut sich erstmal alles an. Wie lange habt ihr den Hund denn schon ?

Jetzt hat er sich eingewöhnt und dann ist halt Schluss mit lustig. Spätestens jetzt muss die Erziehungsarbeit anfangen.


ChelaBella05 
Fragesteller
 27.10.2023, 15:49

Ca. 3 Monate

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William1307  27.10.2023, 20:07
@ChelaBella05

ok - dann ist er jetzt "angekommen" - und für euch geht jetzt die Arbeit los😀

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Naja, er hat wahrscheinlich keine Erziehung durch Menschen bekommen und testet jetzt mal seine Grenzen aus. Das ist einerseits positiv, weil er auftaut und mutiger wird, aber man muss ihm dann schon seine Grenzen aufzeigen, damit er sich nicht alles erlaubt.

bellt alles an was sich bewegt

Ich müsst dem Hund deutlich zeigen, dass ihr die Lage unter Kontrolle habt und das Bellen unnötig ist. Hunde versuchen die Führung zu übernehmen und ihre Menschen zu schützen, wenn sie den Eindruck haben die Menschen seien zu schwach oder nicht schlau genug um das selbst zu machen.

Jetzt beginnt die eigentliche Erziehungsarbeit. Wenn dein Hund kein Herdenschutzhund(mischling) ist dann ist er noch nicht ausreichend erzogen aber nicht mehr in der Pubertät.

In der Adoleszenz also in der Jugendentwicklung eines Hundes verliert sich vieles, da das Hundehirn mit wichtigeren Dingen beschäftigt ist, als mit dem ausbauen oder dem behalten von gelernten Dingen. Der Umbau zum erwachsenen Hund braucht viel Energie und viel Hirnleistung, ähnlich wie bei uns Menschen. Dabei kann schon gelerntes auch verloren gehen.

Aber bei Euch hört sich das eher für mich so an, als wenn ihr seine Unsicherheit bis dato übersehen habt, denn wenn ein Hund unsicher ist und der Halter nicht ausreichend Schutz bieten kann, dann schaut der Hund das er sich selbst „verteidigt“ und schützt und „Angriff“ ist die beste Verteidigung.

Ich würde Euch empfehlen eine Hundeschule aufzusuchen oder einen Verhaltensberater, von hieraus ungesehen ist das kaum beurteilbar, was bei Euch schief läuft.

Bezüglich der Hundeschule solltet ihr Euch nach einer umsehen, die gewaltfrei arbeitet, z.B. vom Trainernetzwerk Trainieren statt dominieren oder auch von der Vereinigung der gewaltfrei arbeitenden Hundetrainer.

Eine Hundeschule dienur pauschal vom Rudelführerverhalten spricht, hat leider nicht die nötigen Kenntnisse und weder schreien noch durch Stille ist das Verhalten positiv beeinflussbar. D.h. manche Hundeschulen sprechen von Hundeerziehung ohne Leckerchen und/oder ohne verbale Anweisungen, bedrohen aber körpersprachlich, auch das sollte nicht angewandt werden.

Hier muss jemand mit Sachverstand her, zudem solltet ihr beachten, das alles was ein Hund lernen soll, Zeit braucht, auch wir Menschen lernen nicht alles über Nacht.

…und nein, er kommt nicht jetzt erst in die Pubertät, sondern zeigt sein Verhalten an, das diese fast abgeschlossen ist. Ein junger Hund hält sich oft noch zurück und steckt eher in seiner Unsicherheit fest, ein erwachsener Hund „wehrt“ sich, wenn er meint das es nötig ist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung