Ist es schwer für Leute die bei den Zeugen Jehovas aufgewachsen sind, sich zu outen und ein Leben zu führen wie sie es möchten?
Noah ist 13 Jahre alt, als er bemerkt, dass er anders ist als das männliche Idealbild, das ihm bei den Zeugen Jehovas vorgelebt wird. Er wurde in dieses Leben hineingeboren, alle seine Verwandten und Freunde sind Mitglieder der Gemeinschaft. Genau deswegen geht für ihn damals eine Welt unter, als er fühlt, dass er schwul ist. Innerlich führt er in dieser Zeit ein Doppelleben, denn die Bibel verbietet den Zeugen Jehovas jede Form von Homosexualität.
„Ich bin schwul“, traut sich der 24-Jährige ganz lange nicht auszusprechen. Zum ersten Mal spricht er den Satz laut vor seinen damaligen Arbeitskollegen aus. Nun kann er wenigstens auf der Arbeit er selbst sein. Schließlich öffnet er sich auch seiner engsten Vertrauten: „Mama, ich glaube, ich kann keine Frau heiraten“, diese Worte gehen Noah keinesfalls leicht von den Lippen: „Ich kann kein Zeuge Jehovas mehr sein“. In diesem Moment wünscht er sich nichts sehnlicher als eine Umarmung – doch die bleibt aus. Noah wird verstoßen. Seine Familie und Freunde brechen den Kontakt ab und er steht plötzlich ganz allein da."
Das Ergebnis basiert auf 20 Abstimmungen
6 Antworten
Ja, für Leute die in einer Sekte aufgewachsen sind und daher das normale Leben normaler Bürger nie kennengelernt haben, ist es verdammt schwer.
Erstens weil sie von ihrer bisherigen Familie natürlich keinerlei Hilfe mehr bekommen, wenn sie sich gegen ihre Sekte wenden sind sie für die gestorben, und zweitens durch den Behördenwirrwarr um z. B. eine Wohnung, staatliche Stütze, einen Job, Versicherungen, die nötigen Papiere (Ausweis, Geburtsurkunde) etc. zu bekommen, alles was man so braucht im normalen Leben, muß man sich erst mal durchfinden, weshalb es heute spezielle Beratungsstellen für Sektenaussteiger gibt, aber die gibt es natürlich auch nicht überall, die muß man erst mal finden und kontaktieren.
Deswegen sollte so ein Ausstieg nicht von jetzt auf gleich stattfinden, sondern man sollte sich heimlich (damit die anderen Sektenmitglieder nichts merken) darauf vorbereiten. Bleiben kann jemand der sich verbotenerweise als schwul outen will aber auch nicht, denn dann wird er, wenn er Pech hat, irgendwelchen "Heilungen" unterzogen, die ihm das Schwulsein austreiben sollen, und die enden oft im Selbstverleugnung, Sucht, Selbstmord, wenn nicht das Verfahren an sich schon tödlich ausgeht.
Literatur von und über Sektenaussteiger gibt es inzwischen genug, bitte selber mal lesen.
In speziellen jw-org Animationsfilmen wird Homophobie bereits Kindern beigebracht.
Mit absurden Begründungen:
https://www.youtube.com/watch?v=o_uDx2OJe2U
Jemand ist also deswegen homosexuell, weil er das so will. Es ist, wie die Bibel sagt, „entsprechend den Begierden ihrer Herzen“.
Darum ist es gerechtfertigt, wenn die Bibel diese Handlungsweise verurteilt und sagt, sowohl männliche als auch weibliche Homosexuelle empfingen „an sich selbst die volle Vergeltung ..., die ihnen für ihre Verirrung gebührte“.
https://wol. jw .org/de/wol/d/r10/lp-x/101976402
Eine homosexuelle Ehe gibt es nur in Satans Welt:
https://www.reddit.com/r/exjw/comments/10vqa4k/antilgbt_rant_in_february_2023_broadcasting/
Einer der vielen Gründe, weshalb Religion von Kindern ferngehalten werden sollte.
Also, die Bibel verbietet Homosexualität da es nicht Gottgewollt ist. Der Ansicht sind auch die Zeugen Jehovas. Sollte man Homo und trotzdem Zeuge sein, sollte man sich an die Ältesten wenden.
Da dies ein Zeichen der Welt ist und man nichts dafür kann ist es sozusagen eine "Krankheit" (meine Ansicht ich weis nicht genau wie das bei den ZJ ist).
Sollte man dann mit den Ältesten gesprochen haben nehmen die das nicht streng auf sondern sie würden sich eher freuen das er das gesteht. So würde es nicht zu Problemen kommen.
Alles was von ihm verlangt wird ist das er dies nicht auslebt, damit sich niemand in der Gemeinde unwohl fühlt. Er muss es übrigens auch nicht seinen Eltern oder anderen sagen. Das wird nicht verlangt. Es ist wichtig das er das mit seinem Gott bespricht.
In deinem angeführten Fall war das Problem das die Person jahrelang ein Doppelleben geführt hat.
Dies wird natürlich nicht gerne gesehen aber jede Sünde ist zu verzeihen. Er hätte es so machen sollen wie ich es erklärt habe, sein Weg ist, naja... "schlechter". Warum?
Mit seinem Outing sagte er noch das er kein Zeuge Jehovas mehr sein möchte. Deswegen war die Familie natürlich enttäuscht.
Wahrscheinlich kam es doch noch zu einem Ältestengespräch.
Ein Zeuge Jehovas wird NUR ausgeschlossen wenn ihm eine Sünde nicht leid tut und er sein Verhalten nicht ändern will und es ihm trotzdem bewusst war das es eine Sünde ist. Sollte einer ausgeschlossen werden wird der Familie geraten den Kontakt so gering wie möglich zu halten damit die ausgeschlossene Person keinen schlechten Einfluss auf das Glaubensleben einer anderen Person hat.
Jedem ausgeschlossenem wird die Möglichkeit gegeben zu bereuen und umzukehren.
Ja!
Eine sehr schlimme Situation da meist das gesamte Umfeld nur aus Zeugen besteht!
Also nicht nur die Familie sondern auch alle Freunde - Was zur Folge hat das man aus deren Sicht dann ein Sünder ist und kaum eine Chance hat mit seinem Coming-Out!
Und einfach die Gemeinschaft zu verlassen ist für viele auch nicht so einfach da man sich bewusst sein muss das man dann alleine da steht.
Tja, hoffe konnte ein wenig helfen. Gruß