Ist es moralisch vertretbar, ein Kind abzutreiben, wenn es keine gesundheitlichen Gründe hat?

15 Antworten

Ist es moralisch vertretbar, ein Kind abzutreiben, wenn es keine gesundheitlichen Gründe hat?

Das muss jeder mit seinem eigenen Gewissen ausmachen.

Und was ist eure Meinung zu der These von Peter singer, auch die Abtreibung von geborenen babys zu erlauben, solange sie noch nicht die Autonomie erlangt haben?

Das ist ganz klar Mord und wird auch entsprechend bestraft. Daran sollte ganz sicher auch nichts verändert werden.

Ein geborenes Kind zu töten wäre in jeden Fall mindestens Totschlag, je nach persönlichen Motiv und oder Durchführung auch Mord.

Ich denke nicht, dass es moralisch vertretbar ist auch nur darüber zu diskutieren unter welchen Umständen Tötungen legitim sind, sonst können wir auch gleich über Euthanasie reden. Der einzige Umstand ist Notwehr und das war's.

Ja, ich denke es ist vertretbar ein Kind abzutreiben. Ein Kind bedeutet neben finanzieller Belastung auch eine massive persönliche Verantwortung. Nicht jeder ist dazu bereit und sowohl der Mutter als auch der zukünftigen Person kann das Schaden und Trauer ersparen.

Ein Kind aus gesundheitlichen Gründen abzutreiben ist im Grunde identisch, wird z.B. Trisomie diagnostiziert halten die meisten Menschen eine Abtreibung für legitim. Für das Leben des Kindes bedeutet Trisomie allerdings nicht zwangsläufig ein schlechtes Leben nur eben eingeschränkte Autonomie. Für die Eltern hingegen eine lebenslange Verantwortung und für viele Ehen das Aus, auch für Geschwister ist es häufig problematisch, weil Aufmerksamkeit und Zeit fehlen um sie gleicherwertig zu betreuen.

Ich kann nicht wirklich einen Unterschied erkennen zwischen 18 Jahre musst du verantwortlich sein aber eine Verantwortung für den Rest deines Lebens ist nicht zumutbar, zumindest halte ich die Argumentation für fadenscheinig.

Zudem kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Frau eine solche Entscheidung leichtfertig trifft, sie muss letztendlich mit den Folgen leben, nicht die, die darüber diskutieren.

Ist "Mord" moralisch vertretbar (2.Mose 20,13) ??

Woher ich das weiß:Recherche

Nein das ist nicht gerechtfertigt.

Um Menschen als lebensunwürdig zu deklarieren - wie Peter Singer es macht - lehne ich kategorisch ab.

Außer Frage, mit der Verschmelzung von männlicher Samenzelle mit der weiblichen Eizelle entsteht werdendes Leben. Der Embryo ist aber ohne "Brutkasten" Mutter nicht überlebensfähig.

Welches Recht hier höher zu bewerten ist, muss jeder selbst nach seinen eigenen ethischen, moralischen und religiösen Ansichten einschätzen. Diese kann er aber niemand anderem aufzwingen.

Doch leider be- oder gar verurteilen bisweilen gerade Frauen mit nur geplanten Wunschkindern oder Männer, die gar nicht in diese Situation kommen können, die Notlage einer ungewollt schwangeren Frau und den Schwangerschaftsabbruch an sich nachzuvollziehen oder unterteilen gelegentlich in "richtige" und "falsche" Gründe für eine Abtreibung.

Bei einer Vergewaltigung oder vorliegender medizinischen Indikation haben alle Gutmenschen plötzlich Verständnis - aber warum ist diese Leibesfrucht nicht schützenswert?

Aber wehe, die Zeugung hat auch noch Spaß gemacht, dann heißt es frei nach dem Motte "Wer zu blöd zum Verhüten ist, muss auch die Konsequenzen tragen."?

Als ob eine Schwangerschaft mit allen möglichen Komplikationen und Risiken, eine ungewollte Geburt mit allen möglichen Komplikationen und Risiken und eine ungewollte Mutterschaft die eingebrockte Suppe ist, die Frau gefälligst zur Strafe auslöffeln muss.

Es kommt sehr häufig vor, dass man sich in der Theorie eine abstrakte Meinung bildet ("Ich würde nie abtreiben" - „Abtreibung ist Mord“), bis man tatsächlich in eine Schwangerschaftskonfliktsituation gerät und einen die Praxis geradezu erschlägt.

Ob dann die „Moral“ immer noch hochgehalten wird oder doch einem einfach das Hemd näher ist als die Bux?

Jede Frau kann während ihrer rund 35 Jahre Fruchtbarkeit in die Situation kommen, ungeplant/ungewollt schwanger zu werden, ob nun durch Leichtsinn, Naivität, Dummheit, Unkenntnis, Geldmangel, Gewalt, (unterschwelligen) Druck des Partners oder einfach Pech.

Selbst wenn eine Frau ohne Kinderwunsch doppelt und dreifach verhütet, kann es schief gehen. Sollte diese Frau enthaltsam leben bis zum Tod?

Selbstverständlich kann aber jeder einen Schwangerschaftsabbruch aus ethischen, moralischen oder religiösen Gründen für sich selbst ablehnen.

Ich habe jedes Verständnis für Frauen, die auch ein ungeplantes oder ungewolltes Kind austragen.

Ich habe aber auch Verständnis für Frauen, die sich aus welchen Gründen auch immer für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden.

Ich habe jedoch kein Verständnis für Menschen, die sich anmaßen, ihre Meinung anderen aufzuzwingen oder sogar die Entscheidung einer Frau in einer Schwangerschaftskonfliktsituation zu be- oder verurteilen.

Abtreibung von geborenen babys zu erlauben,

Schön, wenn Thesen vereinfacht oder aus dem Zusammenhang dargestellt werden.

Singer argumentiert, dass Eltern zusammen mit den zuständigen Ärzten über das Weiterleben eines Säuglings entscheiden sollten, der an einer unheilbaren Krankheit wie Anenzephalie leidet und dessen Leben daher niemals auch nur minimale Befriedigung erfahren wird.

Alles Gute für dich!