Ist die Polizei ein familienfreundlicher Beruf?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Nein, ist er nicht.

Zum Studium mussten meine Kinder 250 km weg. Jedes WE nach Hause geht wegen der Kosten und auch des Lernpensums gar nicht. (Wollten sie aber auch gar nicht, man wird ja erwachsen!)

Das Problem später sind nicht nur die Wechselschichten, sondern die Tatsache, dass es auch innerhalb einer Woche hin und her geht.

Man hat am WE teilweise 12-Stunden-Schichten. Das ist PI abhängig. In der BePo gibt es Großeinsatzlagen über mehrere Tage.

Man kann schlecht etwas planen. Die Schichtpläne werden ständig geändert. Wegen Krankheit, wegen besonderen Bedarf, wegen einer aktuellen Gefährdungslage .... Frei und Urlaub hat man trotzdem genug, aber ggf eben dann, wenn andere arbeiten.

Meine Kinder sind trotzdem in stabilen Beziehungen und auch wir als Eltern kommen nicht zu kurz. Sie wohnen in der Nähe, meine Tochter brauchte dazu aber eine Versetzung, auf die sie 2 Jahre gewartet hat.

Ich mag nicht zählen, wie oft eines von ihnen (ich habe in der Familie 3 bei dieser Zunft) zu irgendeinem Fest, einer Feier oder treffen nicht konnte.

Lieblingsspruch von Opa: Augen auf bei der Berufswahl.

Trotzdem sind alle mit Leib und Seele Polizist. Sie lieben ihren Beruf und können sich nichts anderes vorstellen. Das wissen auch ihre Partner. Und leben damit. Der glücklich ist nur der, wo beides passt.

Gruß S.


Dermarkus1999 
Fragesteller
 26.08.2018, 23:20

Danke für die Antwort🙌 hat mir weitergeholfen

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Ist die Polizei ein familienfreundlicher Beruf?

Nein, zumindest anfangs ist er das nicht, und später höchstwahrscheinlich nicht. Wer geregelte Arbeitszeiten sucht, muss zu VW oder Blom&Voss. Der Polizeiberuf setzt Flexibilität in der Freizeitgestaltung voraus und wird erwartet. Bist du dazu nicht bereit, ist der Beruf nichts für dich.

Hallo,
nein, wohl eher nicht, dass bringt der Schichtdienst so mit sich. Und das du irwkt nach der Ausbildung/Studium in einen Bereich ohne kommst ist doch eher ein Glücksspiel.
Auch kann dir niemand versichern dass du an eine Heimatnahe Dienststelle versetzt wird, obwohl NDS. z.B. Regionalisierung einstellt...

„Familienfreundlich“ kann man den Beruf sicher nicht nennen. Als völlig ungeeignet, um ein harmonisches Familienleben zu führen, ist er allerdings auch nicht. Schließlich gibt es genügend Polizisten, bei denen das der Fall ist.

Es kommt darauf an, wo du bereit bist, Abstriche zu machen und wo nicht. Dass man in der Erstverwendungszeit auf jeden Fall im Schichtdienst arbeitet, ist dir ja scheinbar bekannt. Auch ist es sicherlich nicht unüblich, dass die Ehepartner von Polizeibeamten sich teilweise schreckliche Sorgen machen und dies zusätzlich die Beziehung belastet. Dazu kommen Überstunden sowie der Dienst an Wochenenden und Feiertagen (Du wirst dich damit anfreunden müssen, das ein oder andere Weihnachten ohne deine Familie zu verbringen.)

Wenn man sich für den Beruf entscheidet, sollte man auf jeden Fall dazu bereit sein, diese Dinge in Kauf zu nehmen. Wenn du das nicht bist, ist es nicht der richtige Beruf für dich. Einen alternativen (also vergleichbaren) Beruf mit angenehmeren Arbeitszeiten gibt es nicht. Da musst du dir, wenn, dann etwas ganz anderes suchen. Es sei denn, du empfindest die Arbeit des Ordnungsamtes als vergleichbar (ist sie nicht).

Viele Grüße

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Deinen späteren Einsatzort wird dir nie einer garantieren können. Willst du wirklich dein Leben lang an deiner Familie klammern? Durch den Schichtdienst ergeben sich Chancen und Risiken für das Familienleben. Du hast viel Freizeit zur Unzeit und ein gesellschaftliches Leben ist schwer zu organisieren.