Ist die AfD eine Partei, die für die Demokratie in Deutschland gegründet wurde?

Das Ergebnis basiert auf 69 Abstimmungen

Nein 71%
Ja 22%
Ja und Nein 7%

23 Antworten

Nein

Definitiv nicht. Die AfD ist von der richtungsgebenden Gesinnung ihrer Mitglieder und Anhänger, sowie von den Statuten ihres Parteiprogramms und ihres politischen Wirkens her erklärtermaßen angetreten die Demokratie auszuhöhlen, und bestenfalls abzuschaffen. Das zeigt sich auch schon in den politischen Stilmitteln die verwendet werden. Die Propagierung von Intolleranz und Ausgrenzung, das erzeugen von nicht vorhandenen oder aufgebauschten Angststenarien, das schüren von Mißtrauen und Hass, basierend auf dieser Angst, und die bewusste Leugnung oder Verfälschung historischer und aktueller Geschehnisse durch die Verbreitung von stereotyper Propaganda und dreister Lügen.

Wenn man etwas weiter ausholt, ist die AfD ein Produkt der EU-Politik der letzten 20 Jahre.
Würde es die politische EU nicht geben, wäre auch die AfD nicht entstanden und wir hätten diese Problematik nicht, dass viele deutsche demokratische Parteien eine einzelne demokratische Partei verunglimpfen und dadurch dafür sorgen, dass die AfD immer im Gespräch bleiben wird.

Zum Verständnis: Es gibt ja nicht DIE EU. Die EU ist sehr vielschichtig: Kulturell, Fiskalisch, Monetär, Politisch, Wirtschaftlich, Religiös. Und jedes Land in der EU hat natürlich auf jeder Ebene eigene Interessen, die nicht zwingend mit der Mehrheit übereinkommt.
Würde sich die Zusammenarbeit der EU-Staaten lediglich auf die gemeinsame Wirtschaft beschränken wie zu Gründungszeiten (EWG) und lediglich die Banken mit dem Euro arbeiten würden (funktionierte in den 80er mit der Korbwährung ECU ja auch), dann bekämen alle EU-Länder ihre monetäre Identität zurück.

Nationale Interessen, aber vor allen inländische Interessen könnten wieder vom landeseigenen Parlamenten vollumfänglich wahrgenommen werden, anstatt in vielen Belangen von Vorgaben des EU-Parlamentes fremdgesteuert zu sein, um EU-Recht vor Nationalem Recht umzusetzen. Es bräuchte keine Rand-Parteien mehr. Wobei: Je mehr Parteien, desto lebhafter die Demokratie.

Übrigens, wer behauptet, dass die AfD nicht demokratisch sei, der lügt natürlich. Denn um eine politische Partei in Deutschland zu gründen, muss man viele Vorgaben erfüllen und durch viele Instanzen gehen. Und solange diese Partei als demokratisch wählbare Partei auf den Wahlzetteln stehen darf, hat sie den Darfschein der entscheidenden Gremien.

Aber ich gehe noch einen Schritt weiter: Was wäre, wenn es GAR KEINE Parteien gäbe? Nur Wahlkreise, in denen Wahlkämpfe durchgeführt würden. Der Gewinner jedes Wahlkreises zieht als unabhängiger Abgeordneter ins Parlament ein. Es gäbe immer die selbe Anzahl an Abgeordnete und keine Parteien. Abstimmungen würden immer durch einfache Mehrheit gewonnen. Und jedes Jahr wären Neuwahlen in den Wahlkreisen. Somit käme kein einflussreicher Lobbyismus zustande und kein parteipolitisches Geplänkel.

Es gibt Skeptiker, die der AfD vorwerfen, sich ins EU-Parlament wählen zu lassen, um es von Innen zu bekämpfen. Aber nur so kann an dem Ziel gearbeitet werden, das Parlament legal aufzulösen. Na gut, die Chance, dass sowas passiert, stufe ich als relativ gering ein, sehe es aber als eine sinnvolle Option, um den einzelnen europäischen Staaten wieder mehr Souveränität zurück zu geben.

Ich sehe in der aktuellen europäischen Konstellation mehr Probleme als Lösungen.

MarkoHansen 
Fragesteller
 10.04.2020, 13:51

👍 Danke, ist mal mit Fakten betrachtet und nicht nur nach Stimmung oder Parteibuch.

Nur die Wahlkreise müssten an Personen gemessen ziemlich gleich groß sein...

3
Ja

Die AfD wird unsachlich vom Mainstream abgelehnt. Ich kann mit rechtsextremen und rassistischen Gedankengut nichts anfangen. Aber die AfD wird von dem Medien stark kritisiert, weil versucht ihren Ruf zu schaden. Und das nur weil sie nichts in Bild ders Mainstreams passen. Dann werden noch moralische Argumente gebracht, statt sachliche Argumente, um ihren Ruf zu schaden. Da wird gesagt: "ohhh... AfD ist gegen Ausländer". Dadurch wird eine moralische Überlegenheit suggeriert. Den es fehlen jegliche sachliche Argumente gegen die AfD. Die AfD ist wie jede andere Partei - prinzipiell identisch mit der FDP. Sie weder rechts noch links. Die AfD wird auch sehr viel von Muslimen, Ausländer und Schwulen gewählt. Unsere Parteivorsitzende ist lesbisch. Es gibt afroamerikanische Bundestagabgeordnete. Ich kenne auch Muslime, die die AfD wählen(bezieht sich auch auf mich).

Ich kann mich noch erinnern, wie damals man als Kritiker von Zigaretten als Wissenschaftsfeind bezeichnet wurde. Es wurde nicht toleriert, sobald man Zigaretten kritisierte, wurde man als Feind der Wissenschaft bezeichnet. -hätte ich der Politik und Medizin vertraut, dann wäre ich gestorben.

Wir wissen also wurde man gesellschaftlich und sozial nicht aktzeptiert, sobald man eine andere Meinung, Sichtweise oder Wissenschaft vertrat. Man wurde als Betrüger bezeichnet, wenn man damals vor 70 Jahren das statische Universum als dynamisch betitelte. Man wurde regelrecht denunziert oder mundtot gemacht. Jetzt können retrospektivistisch unsere Fehler sehen.

Viele wollen es nicht wahrhaben, dass die AfD demokratisch gewählt wurde. Damit tun sich viele schwer, die AfD zu aktzeptieren.

Das AfD-Programm sollte mehr Aufmerksamkeit von den etablierten Parteien bekommen.

luibrand  11.04.2020, 05:50

Kritik, die von den Medien kommt, hat immer ihre Berechtigung, das ist deren Aufgabe. Was verhasst ist, wird überzogen kritisiert, dort wird jedes schräge Detail geächtet, aber es hat immer einen Wahrheitsgehalt ! Bei der AfD wird sehr genau auf das Parteiprogramm geachtet, mehr als bei den etablierten ! Da herrscht kein Zweifel.

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Amtsschreck  14.10.2020, 19:05
@luibrand

Neben den öffentlich rechtlichen Medien gibt es natürlich eine Vielzahl von Medienkonzernen, die nicht direkt vom Staat unterstützt werden, sondern ihr Kapital selbst erwirtschaften müssen. Das funktioniert am Besten, indem man eine hohe Breite erreicht, viel Akzeptanz bekommt. Mainstream ist das Zauberwort. Medienkonzerne können es sich nicht mehr leisten, eine eigene Meinung zu haben. Sie offerieren lediglich, eine zu haben. Tatsächlich reden sie der political Correctness nach dem Munde.

Früher waren Medien noch interessant. Heute haben sie ihren Biss verloren und wurden von der Poitik eingefangen. Vor Jahren hatte ich mir mal die Mühe gemacht, die finanziellen Strukturen und Hintergründe von Medienkonzernen zu ergründen. Leider habe ich die Unterlagen auf die Schnelle nicht gefunden. Aber es tun sich dramatische Abgründe auf.

Wer den Medien blind vertraut, wird mehr Elend ernten als es die Deutsche Vergangenheit je hatte. Die oben beschriebene "berechtigte" Kritik wird tatsächlich von den Geldgebern vorgeschrieben. Wenn jeder kleine Reporter das schreiben dürfte, was er wollte, dann würden Medien endlich wieder Spaß machen.

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luibrand  15.10.2020, 09:16
@Amtsschreck

Ich gehe davon aus, dass die meisten Sendeanstalten ihr Kapital selbst erwirtschaften müssen. Offensichtlich leidet darunter eine Gewisse Form von Objektivität. Und dann gibt es noch die öffentlich-rechtlichen. Also über Mangel an Vielfalt brauchen wir nicht klagen, im Gegenteil, sie ist erdrückend ! Jeder will ein fettes Stück vom Kuchen, aber der Kuchen ist zu klein für alle.

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Nein

Sie ist gegründet worden um der Demokratie zu schaden, denn AfD steht bekanntlich für Alternative für Demokratie.

Eher dagegen. Viele der Wirtschaftsliberalen in der AfD sind Mitglied der Hayek-Gesellschaft. (Böhringer, von Storch, Weidel ...) Und der wollte das Wahlrecht auf einen engen Personenkreis einschränken.

Das Gründungsmitglied der AfD Konrad Adam hat seine Sympathien für diese antidemokratischen Vorstellungen auch öffentlich geäußert:

https://www.welt.de/print-welt/article159946/Wer-soll-waehlen.html

Da natürlch ausgerechnet viele AfD-Wähler von einem Verlust des Wahlrechts betroffen wären, wird das von den Hayek-Anhängern in der AfD heute sicher nicht mehr offen geäußert.