Ist der Mensch (zum Teil) mit einem Computer vergleichbar?

8 Antworten

Von Experte Roderic bestätigt

Sehr vieles beim Menschen ist mit einem Computer vergleichbar. Doch es gibt auch einen markanten Unterschied: Beim Computer wird die Hardware durch die Software gesteuert. Gibt es Pannen, dann stürzt die Software ab, aber nicht die Hardware. Beim Menschen ist das etwas anders. Da bestehen auch die Programme aus Hardware (Nervenzellen, sonstige Zellen, Hormone, Enzyme usw.), und wo etwas nicht funktioniert, da knallt irgendwo etwas durch (meistens kleinere Stellen, manchmal auch große) und man muß dann hoffen, dass der Selbstreparaturmechanismus das Erforderliche tut.

"Auch ein Computer braucht zwischendurch, wenn auch weniger als wir Menschen, Pausen, damit er nicht überhitzt. Wir Menschen brauchen den Schlaf."

Da gibt die die Verkennungsgefahr. Computersoftware geht mit den Trends der Zeit und braucht Updates, und regelmäßige Backups sind sinnvoll. Beim Menschen erfolgen Updates während des Schlafens und Träumens, und die Backups erfolgen anders als bei Computern durch Veränderungen und Erweiterungen der Algorithmen, aus denen die gesamte Funktionseinheit "Mensch" das meiste wieder rückrechnen kann.

Der Vergleich des menschlichen Geistes mit einem Computer ist nützlich, weil es ein besseres Verständnis des menschlichen Wesens ermöglicht. Jedoch stößt alles dort auf seine Grenzen, wo es um Überlegungen des Wesens des Daseins schlechthin geht.

Wenn wir denken, dann unterliegt das den Regeln (und Chancen und Einschränkungen), die im zugrundeliegenden Weltbild gelten. Ein anderes Weltbild kann ebenfalls in sich stimmig sein, wobei dann aber andere Regeln gelten. Die Problematik besteht dann darin, dass sich Weltbild B nicht nach den Regeln von Weltbild A bewerten läßt und umgekehrt.

Schon beim Vergleich des Menschen mit einem Computer gibt es ein paar diffuse Überschneidungen unterschiedlicher Weltbilder, die förmlich zu Verkennungen einladen, weil den Betrachtern solche Überschneidungen meistens nicht als solche bewußt werden. Bewußt wird da lediglich, dass Vergleiche äußerst treffend sind aber dennoch irgendwo nicht ganz rund laufen.

Ich meine, einzelne Funktionen isoliert betrachtet lassen sich sehr gut mit Computern vergleichen, und es paßt dann auch alles. Der Vergleich von Funktionsgruppen paßt dagegen nur etwas holperig, und der Vergleich des Ganzen paßt plötzlich an vielen Stellen gar nicht mehr, weil sich zu vieles von miteinander inkompatiblen Weltbildern vermischt hat oder weil am bisherigen Standardweltbild etwas nicht stimmt, ohne dass es jemand bewußt erfaßt hat.

So gesehen kann man jedes lebewesen mit einer grundlegenden Computer Analogie vergleichen.

Im weitesten sinne stimmt das durchaus auch. Aber wirklich hilfreich wie TMA01 es gesagt hat ist es nicht wirklich. Weil beide syste im endeffekt sehr unterschiedlich sind.

Die Analogie wird oft und gerne bemüht, führt aber nirgendwo hin, denn aus den Gegebenheiten der menschlichen Physiologie kann man keine sinnvollen Schlüsse auf Computertechnik ziehen und umgekehrt.

Umgedreht wird n Schuh draus, der Computer ist in gewisser Weise dem Menschen ähnlich weil er von Menschen entwickelt wurde, und immer weiter entwickelt wird.

Und da lauert die Gefahr, wenn die K.I. erstmal weit genug fortgeschritten ist rationalisiert sie die Menschen weg.


Jaridien  14.10.2021, 11:36

Eine KI kann vielleicht rationaler werden, aber das macht eben noch keine Intelligenz aus.

Gefährlich wird es wohl erst dann wenn eine KI auch mehr Irrationalität entwickelt.

Genau da ist der Unterschied, ein Mensch ist ein Stück weit auch immer etwas unberechenbarer (irrational).

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Minijobopa  14.10.2021, 11:40
@Jaridien

Wenn die K.I. erstmal so weit ist werden als erstes die Menschen "abgeschafft" die nicht Arbeiten und darum keine Steuern und Sozialabgaben zahlen. Rentner zuerst.

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