Ist der Glaube bloß ein soziales Konstrukt?

Das Ergebnis basiert auf 12 Abstimmungen

ich glaube an gar nichts 58%
ich bin religiös (weil...) 25%
ich bin spirituell (weil...) 17%

8 Antworten

ich glaube an gar nichts

Hallo Jonas...,

auf deine Haupt(?)frage ging keiner so recht ein, aber jeder beschrieb gerne 'seinen' Glauben. ;- )

Irgendwo las ich einmal nachvollziehbar, dass der Glaube ein menschliches Bedürfnis sei, das sich dann eben viele Glaubensbereiche dafür 'spontan und ungesteuert' aussucht. Glaube ist immer subjektiv, aber nicht an Religion gebunden.

Gleich zu deiner Fazitfrage - ich vermute dass man dem Thema ganz sicher nicht mit Gesetzen/ Zwängen/ Regeln oder solchen "Man sollte..."-Vorgaben gerecht würde. Und das berührt eben auch deine grundsätzlichen Zweifel an jene allzu regulieren Glaubensrahmen... "Religionen wie zb das Christentum ergeben für mich noch weniger Sinn" Jo - absolut nachvollziehbar! Doch, genau das ist ja des Glaubens zentrale Aufgabe: Sinn zu verleihen, zu erkennen - und dafür dient die Astrologie ganz gut.

Jenes soziale Konstrukt wirst du wohl zutreffend für alle straff reglementieren 'Religionen' (ich meine damit nicht nur religiöse Bereiche, sondern alle ehernen Glaubensbekenntnisse ;) anlegen können. Ganz schlimm und gefährlich scheint mir alles, was nach Moral oder noch abwegiger: "gesundem Volksempfinden" riecht...!

Erlaube mir bitte, auf sprachliche Ungenauigkeiten einzugehen: "Esoterik" kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet 'der innere Kreis' (Psyche, Seele, Geist) im Gegensatz zur "Exoterik", der Welt der Dinge, der Umwelt, der Physik... Und da ist allemal 'was dran! ;- )

Deine Einschätzungen zur Astrologie tun ihr Unrecht und hindern dich, sie real zu nutzen, informiere dich lieber (gerne auch hier in meinen Antworten zu Astro und Horoskopen:). Sie ist übrigens keine Glaubenssache, sondern eine des Wissens. Diese Differenzierung hilft, Irrtümer (IMMER Glaubens Themen! ;) zu vermeiden. Sie hat übrigens mit Sternen nichts zu tun, nur mit unserem Sonnensystem.

Ohweia, damit ist das tiefe Thema deiner Frage nicht einmal annähernd angekratzt. Du wirst mir sicher zugeben, schriftlich (ich hier am Mobilen...!) ist das nix, da müsste schon ein Kamin und 'ne gute Portkaraffe her! Aber, danke dir, dass du mich zu diesen Gedanken motiviertes! :- )

Ach so, woran ich glaube? An alles, was ich nicht weiß, KANN ich nur glauben.

ich bin spirituell (weil...)

Die Religion als ein soziales Konstrukt

Dazu meine ich, dass die Religion irgendwann mal, von enormer sozialer Bedeutung war, in etwa zu vergleichen, wie sich die Spreu vom Weizen trennt. Das konnte dann auch des Öfteren schon mal über Leben und Tod entscheiden, welchen Glauben man hatte und zu welcher Gemeinschaft man sich eher zugehörig fühlte. Heute genießen wir als aufgeklärte Gesellschaft die Religionsfreiheit und jeder hat das Recht, seinen Glauben auch auszuüben und hat darüberhinaus auch die Freiheit, es auch ganz bleiben zu lassen. Aber jeder wie er das gerne möchte. Ich selbst fühle mich eigentlich auch keiner Religion wirklich zugehörig, wobei eine Existenz Gottes auch nicht wirklich beweisbar ist. Ich persönlich glaube viel mehr an eine kosmische Ordnung im Universum, deren Ordnung wir Menschen uns beugen müssen und zwar unabhängig dessen, ob wir das glauben wollen oder nicht. Wahrscheinlich war die Religion dem Ursprung nach auch so gedacht worden, wurde dann aber im Laufe der Zeit bis heute, immer weiter verfälscht und in das Gegenteil, der ursprünglichen Überzeugung verkehrt. So passierte es auch mit dem Gebot: "Du sollst nicht töten". Aber dann wurden viele Anstrengungen unternommen, dass man dieses Gebot, unter bestimmten Voraussetzungen, dann doch außer Kraft setzen dürfe.

Natürlich hat das auch heute noch soziale Konsequenzen, wenn jemand sich dafür oder dagegen entscheidet, aber nicht mehr zu vergleichen, mit den Dimensionen von Glaubenskriegen und Verwerfungen früherer Zeit. Nehmen wir doch nur den Dreißigjährigen Krieg als Beispiel, der im 17. Jahrhundert über Europa wütete, als Religionskrieg begann und als Territorialkrieg endete. Die genauen Opferzahlen, die der Dreißigjährige Krieg forderte, lassen sich nicht mehr ermitteln. Angenommen wird, dass die Verluste auf dem Land etwas höher als in den Städten ausfielen. Insgesamt kann davon ausgegangen werden, dass etwa 40 % der Landbevölkerung ihr Leben ließ. Die Zahl der Toten des Dreißigjährigen Krieges schwankt in der Forschung zwischen drei bis neun Millionen, bei einer geschätzten Gesamtbevölkerung von 15 bis 20 Millionen Menschen.

https://www.dw.com/de/drei%C3%9Figj%C3%A4hriger-krieg-ein-grauen-das-deutschland-pr%C3%A4gte/a-43795737

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fitness Ernährung Philosophie Psychologie Astrologie
ich bin religiös (weil...)

Hallo Jonas,

ich habe mal religiös gewählt, weil das am ehesten in Richtung Glaube geht. Religion kommt von dem Wort "relagare", welches die Abhängigkeit zu der Religion beschreibt. Daher ist Glaube und Religion zu differenzieren. Als Christ Glaube ich an die Bibel und sehe die "Solo Scriptura" als absolute Wahrheit und Gottes Wort.

"Wieso" fragst du wahrscheinlich?

Zuerst musst du dir grundlegende Fragen stellen. Glaube ich überhaupt an einen Gott/ etwas Übergeordnetes? Oder gebe ich mich damit zufrieden, dass die Wissenschaft Theorien für die Entstehung des Universums hat? Welche Informationen stehen der Menschheit zur Verfügung, um etwas über "Gott" zu lernen? Welche Grundlage haben alle diese Informationen? usw.

Zu deiner Frage ob es ein soziales Konstrukt ist: es gibt natürlich viele Meinungen, Belege für beide Seiten aber ich bin überzeugt, dass die ersten Dokumente von Menschen geschrieben wurden die sich keine Gedanken über ein soziales Konstrukt gemacht haben. Wenn man darauf argumentiert, dass diese mit der Zeit eben dafür genutzt wurden, dann endet man letztendlich bei der Glaubensfrage, entweder es ist Gottes Wort (und damit kein aufgesetzter sozialer Rahmen) oder eben nur von fehlerhaften Menschen geschrieben.

Zu der Aussage, dass Kraft aus dem Glauben genommen wird: Das darfst du nicht so sehen, dass es als Ausweg für eine schlechte Lage genommen ist und man sich damit in eine imaginäre Welt begibt um sich zu trösten. Dass dir der Glauben Kraft gibt ist mehr ein netter Nebeneffekt vom grundlegenden Glauben, wenn das nicht so ist dann wirst du auf lange Sicht auch keinen Frieden durch den Glauben erlangen.

Du hast auch die Sinnhaftigkeit angesprochen, die Bibel spricht in vielen Metaphern und evtl. ist das nicht sofort verständlich aber gesamtheitlich betrachtet gibt es keinen einzigen Widerspruch bei der genauen Analyse der gesamten Bibel, obwohl dies das meist angefochtene Buch der ganzen Welt ist und vermeintlich schon viele Widersprüche gefunden wurden gibt es in einer ehrlichen Betrachtung keine. Dieser Fakt ist alleine schon ein Wunder wenn man den Aufbau und die Zusammenstellung der Schriften betrachtet.

Ich bin sehr partiell auf einzelne Fragestellungen eingegangen aber bei diesem Thema kann man mit einer kurzen Textnachricht als Antwort nicht gerecht werden, von daher rate ich dir folgendes:

Egal was dir gesagt wird, überprüfe das selber bis du wirklich die Grundwahrheit in einem Thema herausfindest. Menschen neigen oft dazu schnell etwas in eine Schublade zu schieben und zu beurteilen, aufgrund von nicht zureichenden Fakten. Z.B du sagst das Christentum ergibt für dich keinen Sinn, das ist wahrscheinlich dein persönliches empfinden aber wieso ergibt es denn wirklich keinen Sinn? Hast du etwas gefunden was du mit Sicherheit sagen kann das es nicht stimmt?

Genauso wie ich hier das Christentum vertrete, vertreten andere den Islam, Buddismus etc. deshalb forsche nach der Abstammung aller Lehren und überzeuge dich selber. Fakt ist dass es letztendlich nur eine Wahrheit gibt und der heutige Relativismus wirkt dieser Feststellung leider entgegen.

Zum Schluss noch ein Zuspruch aus der Bibel: "Wenn ihr mich sucht, werdet ihr mich finden" Jeremia 29:13-14

Alles Gute bei deiner Reise :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

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ich bin oft nach der Suche für den richtigen Glauben für mich

Dann sei bloß vorsichtig, mit wem Du darüber redest! Religion ist Betrug, der größte Betrug an der Menschheit!

Glaube ist etwas anderes, ich bin gläubig, doch nicht an Götter oder Teufel oder andere Irrlehren der Religion. Nur will ich Dir hier nichts aufbinden, darum kein Ausflug heute.

Es ist! Schau Dich doch um! Es ist, und weil Es ist, ist Es ewig! Ein einfacher Glaube. Könnte man meinen... ;)

 - (Psychologie, Religion, Philosophie und Gesellschaft)

Glaube ist zunächst ein imaginäres Konstrukt, das sich allerdings aus soziokulturelle "Informationen" speist, aber immer eine Dissoziation und oft genug auch Ko-Fabulation zur Wirklichkeit manifestiert.

„Um die Wahrheit herauszufinden, muss die Kunst erlernt werden, nicht zu glauben, den Wahrheit kann nur erfahren werden.“ (Osho)