Ist Bindungsangst wirklich so schlimm oder ist es nur ihre Ausrede für alles?

7 Antworten

Das ist eher die Angst sich nicht weiterentwickeln zu können. Ich kann die Angst verstehen nicht den ganzen Tag zusammenhockem zu wollen, weil die eigenen Bedürfnisse zu kurz kommen.

Bindungsangst bedeutet keinesfalls, sich nicht festlegen zu wollen. Man kann sich festlegen, ist sich aber der Bedrängung und der fehlenden eigenen Entscheidungsfreiheit bewusst. Das Leben kommt meist ganz anders dazwischen, so dass keiner irgendwo 30 Jahre arbeiten wird. Sie sollte mit einer Befristung beginnen. Da hat man das Ende vor Augen, was manchmal sehr beruhigend ist.

Bindungsängste sind sehr real. Man bekommt bei dem Gedanken an feste Bindungen einen erhöhten Herzschlag, Engegefühle in der Brust, dass Gefühl, dass sich der Magen zusammenzieht, je nach Stärke Schweißausbrüche, dass Bewusstsein dreht sich nur noch um die Angst vor der Sache, man ist abgelenkt, kann kaum klar denken, man wird nervös, da man sie und somit sich nicht kontrollieren kann, bekommt man noch mehr Selbstzweifel, als durch die anderen Symptome sowieso etc.

Bindungsängste rufen Dopamin- und Adrenalinaustöße hervor, wie bei jeder anderen Angst auch. Wenn sie so etwas hat, dann ist das kein Spaß.

Bindungsangst als solche kann ich schon nachvollziehen, aber die Argumente finde ich etwas krass. Das muss doch nicht alles gleich fürs Leben sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Weil ich denke, habe ich eine ...

Bindungsängste haben ganz unterschiedliche Ursachen.

Die einen haben Angst andere zu enttäuschen, die anderen Angst, jemanden so nah an sich zu lassen und dadurch irgendwann verletzt zu werden.

Ob es eine Ausrede ist oder nicht, kann dir nur die Person sagen, die dir diese Gründe nennt.

Einige schieben diese Angst auch nur vor, damit sie sich in ihrem freien Leben nicht einschränken und Verpflichtungen nachgehen müssen.

Bindungsangst kann zwar schon problematisch werden, ist aber kein Grund, nicht zu arbeiten.

Man kann diese Angst schließlich auch überwinden, wenn man sich nur mal traut, einen Job anzunehmen.

Ich zB. habe Angst vor Veränderungen und davor, viel mit fremden Menschen zu tun zu haben, weil ich schüchtern bin. Dennoch mache ich jetzt dieses Jahr ein freiwilliges soziales Jahr, was für mich auch eine echt angsteinflößende Sache ist. Aber ich nehme die Herausforderung an.