Industriekauffrau wirklich so viel besser als Kauffrau für Büromanagement?
Hallo zusammen, ich habe 2016 mein Studium abgebrochen und auf Empfehlung von mehreren Seiten eine Ausbildung als Kauffrau für Büromanagement in einem internationalen IT Konzern begonnen. Ich habe oft gelesen, dass man mit dieser Ausbildung später eigentlich überall arbeiten kann. Sowohl in großen Industriebetrieben, als auch im öffentlichen Dienst, usw. In letzter Zeit habe ich mitbekommen, dass die Kauffrau für Büromanagement leider oft als "Sekretärin" abgetan wird und man als Industriekauffrau viel bessere Chancen hat. Aber inwiefern? Ich habe mir die Inhalte angesehen und finde sie sehr ähnlich, bis auf die Tatsache, dass man als Industriekauffrau eben mehr auf Industriebetriebe spezialisiert wird. Auch Weiterbildungsmöglichkeiten hat man mit Fachwirt / Betriebswirt in beiden Berufen. Und zudem ist es doch so, dass man als Kauffrau für Büromanagement ziemlich universal einsetzbar ist, also eben auch im öffentlichen Dienst, in Kanzleien etc. arbeiten kann, was als Industriekauffrau (denke ich) nicht so ohne weiteres möglich ist, da die Ausbildung eben sehr spezialisiert ist. Zumal ich ja auch wie gesagt in einem großen Industriebetrieb arbeite und hier trotzdem die Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement und nicht zur Industriekauffrau angeboten wird. Ich bin inzwischen echt ziemlich verunsichert. Ich bin eigentlich der Meinung, dass keine Ausbildung "mehr" wert ist, sondern es darauf ankommt, was man möchte. Wer weiß, dass er in der Industrie bleiben möchte, ist mit Industriekauffrau besser bedient, wer sich relativ offen halten will, eher andersrum. Wie seht ihr das? Liebe Grüße :)
7 Antworten
Du denkst schon richtig, die Kauffrau für Büromanagement (früher Bürokauffrau, weil REWE mit dabei war) ist breiter gefächert, man findet viele Arbeitsstellen im Büro
Während die Industriekauffrau schon etwas spezialisierter ist.
Ich kann dir aus Erfahrung sagen (als ausgebildeter Bürokaufmann) das eine Spezialisierung immer sehr gut auf dem Arbeitsmarkt ankommt, den grade die Vielfalt bringt auch viel Konkurrents mit sich, aber eine Spezialisierung kann dich wertvoller für den Arbeitsmarkt machen (deswegen würde ich nach der Ausbildung, auch immer noch einen Kurs in einem besonderen Programm dranhängen, so ein Zertifikat ist Gold wert)
Ich habe auch vor, mich später zu spezialisieren bzw. mich noch weiterzubilden. Nur weiß ich eben noch nicht, in welche Richtung es genau gehen soll, deshalb wollte ich es mir zu Ausbildungsbeginn offen halten. Man hat allerdings die Möglichkeit bei seiner Ausbildung zwischen Wahlqualifikationen zu wählen, das ist dann auch schon fast wie eine kleine Spezialisierung vermute ich :)
Hallo.
Das kommt viel vom Namen.
Du schreibst "Sekretärin" viele würden das schon als sch*e sehen.
Sekretärin kommt von Diskret Geheim .
Allgemein werden sie nur als Tippsen, Schreibkräfte, gesehen.
Unter Industrie kann man sich was vorstellen.
Das ist der Unterschied. Das ist nicht böse gemeint, aber viele 'Chefs sehen auch so.
Hier in der Gegend heißt es oft, wer nichts findet, kann ja ReNo werden.
(Rechtsanwalt und Notargehilfin)
Den Grund kann ich auch nicht erklären, aber es ist so.
Selbst eine Kraft beim Bauunternehmer, die noch zu den Arbeitern geht und Lieferscheine, Reparaturrechnungen nachfragt, hat größeres 'Ansehen.
Da wird vom letzten Hilfsarbeiter noch gesagt, die kümmert sich um den Betrieb.
Mit Gruß
Niedersachsen. Wenn ich schon Abitur habe, dann kann ich gleich Jura studieren, und bin Anwalt. Bis vor einigen Jahren und auch heute noch, reicht ein guter Hauptschulabschluss.
Das ist auch nicht alles meine Meinung, nur die Meinung der Bevölkerung. Ich war 23 Jahre Taxifahrer und da wird doch so allerhand geredet. Daher kenne ich die Einstellung der Leute gut.
Die "Kauffrau für Büromanagement" muss nur das Alphabet beherrschen und wissen, wie man Telefon, Fax und Kopierer bedient, salopp formuliert.
Die Industriekauffrau dagegen muss organisieren, informieren, planen uvm. und kann selbstverständlich später auch überall arbeiten, ausser vielleicht in der Gastronomie (Hotelkaufleute) oder Spedition, obwohl es auch hier weiträumige Überschneidungen gibt.
Übrigens ist Sekretärin heutzutage auch nicht mehr die Tussi, die dem Chef morgens Kaffee kocht, ansonsten Briefe tippt und sich die Fingernägel lackiert.
Ich bin eine und meine Hauptaufgabe ist eigentlich Informationsmanagement: Wer muss was wissen, wer darf was nicht wissen usw. Nur so von wegen "abgetan". :)
Genau das sehe ich anders. Ich muss zB bereits in meiner Ausbildung englische Verhandlungsgespräche mit internationalen Kunden führen, komplette Projekte (an denen teilweise echt eine Menge Geld hängt) planen, organisieren, durchführen und das eben alles auf internationaler und mehrsprachiger Ebene und da finde ich das Klischee, dass ich nur Telefon und Fax beherrschen müsse, echt ziemlich ungerechtfertigt.
Gut möglich, dass sich das Berufsbild inzwischen verändert hat. Ich habe meine Ausbildung 1984 begonnen. :)
War nicht böse gemeint, wollte Dir nur mal die "Klischees" vorstellen. :)
Die sind mir leider bekannt :D
Genau deshalb find ich sowas ja blöd...ich habe nämlich schon wirklich anspruchsvolle Aufgaben und bei uns haben eigentliche alle Azubis Abitur. Leider wird das trotzdem immer wie so ein Idiotenjob dargestellt, den jeder der schreiben und telefonieren kann, beherrscht.
Ach, scher Dich nicht drum, was meinst Du, was einige Leute glauben, was ich als Sekretärin so mache... -.-
Sag einfach, Du bist Büromanagerin. XD
Hallo Marials94
Dein Beitrag ist zwar schon länger her, aber mich würde es interessieren, wie du dich entschieden hast. KFBM oder IK? Ich stecke momentan in der selben Lage. Hier heißt es, das IK breiter gefächert ist, aber das beißt sich in jeder Hinsicht.
Die Inhalte beider Ausbildungen sind fast gleich, bis auf ein wenig industrielles Fachwissen und Außenhandel. Diese Einstellung kommt aus der Vergangenheit, den Beruf Kauffrau für Büromanagement gibt es erst seit 2014 und wurde aus den alten Büroberufen geschaffen, die eben damals häufig zur Sekretärin geführt haben. Die Inhalte wurden aber mittlerweile vertieft, sodass du mit beidem gute Chancen hast, mit einer kaufmännischen Ausbildung kann man nicht viel falsch machen, vor allem, wenn man gute Leistungen bringt.
Also das sehe ich komplett anders..eine Notarfachangestellte ist meiner Meinung nach sehr wohl angesehen und das um einiges mehr als eine beim Bauunternehmer. Ich weiß nicht von welcher Gegend du sprichst, aber hier bei uns ist Abitur ein Muss um beim Notar zu arbeiten, dementsprechend ist diese Ausbildung auch begehrt und auch angesehen.